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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anders herum laufen?« fragte ich leise. »Man nimmt uns fest, steckt uns in Jail, wie es ja hier noch heißt, und in einer dumpfen, schwülen Nacht erscheinen die Clansmen und holen uns raus. Kann das nicht auch passieren?«
    Morris sagte nichts. Sein tückischer Blick war Antwort genug. Es würde so laufen, aber wir hatten nicht vor, hinter Gitter zu gehen, und Chief Wilsons Zwickmühle wurde immer enger.
    »Hören Sie auf, Chief, wollen Sie diesem Gernegroß nicht sagen, wer wir tatsächlich sind?«
    »Überlassen Sie das mir.«
    Morris war mißtrauisch geworden. »Wieso? Was hat das zu bedeuten, Wilson?«
    »Wir gehören auf die Seite des Chiefs«, sagte ich. »Man kann auch sagen, daß uns ein gewisser Abe Douglas hergeholt hat, Mr. Morris. Jetzt sollte sich in Ihrem Hirn doch etwas tun — oder?«
    Sein Blick wurde noch finsterer. »Abe Douglas«, flüsterte er, »ist das nicht der Typ, der aus dem Norden kam?«
    »Genau und für die Bundespolizei, das FBI, arbeitet«, präzisierte mein Freund.
    Plötzlich horchte Morris auf. Gleichzeitig wurde er unsicher, während sich der Chief in seiner Rolle wohler fühlte, war er durch unsere Aussagen doch aus dem Schneider.
    »Ah so, dann seid ihr vom FBI?«
    »So ähnlich.«
    »Nein, nicht.« J.J. Wilson klärte die Gäste und auch Morris mit dürren Worten auf. »Die beiden kommen aus London. Sie arbeiten für Scotland Yard.«
    Nach dieser Erwiderung war das große Staunen angesagt. Wohl nur die wenigsten konnten mit dem Begriff Scotland Yard etwas anfangen. Ich kannte die Arroganz vieler Amerikaner, die es überhaupt nicht interessierte, was im alten Europa ablief, es sei denn, es handelte sich um sensationelle Ereignisse wie die Öffnung der Berliner Mauer, worüber auch ich sehr froh war.
    »Und?«
    »Wir sind Polizisten, Mr. Morris«, sagte Suko. »Genau wie der Chief. Verstanden?«
    »Ja, ja«, dehnte er, »das habe ich schon verstanden. Ich habe gute Ohren, Mister.« Er sagte schon Mister; ein Schritt nach vorn. »Ich kenne mich zwar nicht besonders aus, aber ich kann mir vorstellen, daß Sie hier in unserem Staat nicht viel zu sagen haben. Oder sollte ich mich da irren?«
    Ich gab die Antwort. »Wie man's nimmt. Wir sind gewissermaßen um Amtshilfe gebeten worden.« Ich steckte die Waffe weg, die Lage hatte sich entspannt.
    Auch Suko folgte meinem Beispiel. »Und wenn uns jemand offiziell um Amtshilfe bittet, besitzen wir gewisse Rechte, die auch Sie tangieren, Mr. Morris.«
    »Mich?« Er lachte grunzend.
    »Auch Sie.«
    »Wie käme ich dazu? Nein, ich füge mich nicht. Cottonwood ist meine Stadt. Fragen Sie die Leute doch. Sie leben von meiner Plantage.« Er deutete mit dem Zeigefinger auf uns. »Okay, ich ziehe meine Beschuldigung zurück, aber hüten Sie sich, mir noch einmal über den Weg zu laufen. Mississippi ist weit von London entfernt, sehr weit sogar, für Sie möglicherweise zu weit.« Er nickte, als wollte er sich selbst bestätigen, machte kehrt und verschwand mit harten Tritten. Die Spannung löste sich, und die meisten Anwesenden atmeten auf. Wir hörten aus den Lauten die Erleichterung hervor.
    Auch Chief Wilson war froh. Er kam zu uns, bestellte Wasser und wischte Schweiß aus seiner Stirn. »Das war hart an der Grenze«, sagte er. »Verdammt hart sogar.«
    Ich nahm es gelassen. »Morris fing an, er beleidigte meinen Kollegen. Da war er nicht anders als Ihr Deputy.«
    Wilson nickte. »Ich weiß«, stöhnte er. »Aber wir leben nun mal nicht im Norden.«
    »Der Bürgerkrieg ist lange vorbei, Sheriff.«
    »Das weiß ich. Doch die Wurzeln sitzen tief. Es gibt eben Schluchten, die nicht überbrückt werden können. Vielleicht in hundert Jahren, aber daran glaube ich auch nicht.« Er trank hastig und leerte das Glas mit Eiswasser in zwei langen Schlucken.
    »Wir wollen den Klan zerstören«, flüsterte Suko. »Nur deshalb sind wir hier.«
    »Den gibt es nicht.«
    »Weshalb lügen Sie, Chief?«
    »Ich habe die Clansmen nicht gesehen.«
    »Doch bestimmt von ihnen gehört.«
    Der Chief schob seinen Kaugummi von einer Seite der Wange zur anderen hin. »Die Leute reden viel.«
    »Auch über Mr. Voodoo?« fragte Suko.
    Der Sheriff senkte den Kopf. »Fangen Sie auch nicht davon an, verdammt!«
    »Es gibt ihn also?«
    J.j. Wilson schlug mit der Faust auf die Theke. »Nein, es gibt ihn nicht, es darf ihn nicht geben.«
    »Und die verschwundenen Menschen?«
    »Hat der Sumpf geschluckt.«
    »Das glauben wir Ihnen sogar, Chief«, sagte ich. »Nur macht uns eines

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