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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was wir vorhatten, aber wir waren nicht bereit, uns von ihm ins Bockshorn jagen zu lassen. Wir hatten eine Aufgabe zu erledigen und waren nicht die Typen, die so leicht aufgaben.
    »Was ist, wenn Sie mit Douglas gesprochen haben?« wollte J.J. Wilson wissen.
    »Das wissen wir noch nicht. Wir müssen überlegen, wie es dann weitergeht, Mister.«
    Er schob seinen Hut etwas in den Nacken. »Am besten wird es sein, wenn Sie Cottonwood wieder verlassen. Ich habe Ihnen schon von den Menschen in diesem Staat berichtet. Sie sind eben anders als im Norden. Ich kann für Ihre Sicherheit nicht garantieren.«
    »Soll das eine Warnung sein, Chief?«
    »Nein, nur ein Ratschlag. Meine Warnungen, Sinclair, sehen anders aus. Aber wir sind ja so etwas wie Kollegen, nicht wahr? Obwohl ich nicht einsehe, daß sich zwei Männer aus Europa in unsere Aktionen einmischen. Das gefällt mir nicht.«
    »Wo finden wir Abe Douglas und das Krankenhaus?« erkundigte ich mich.
    Der Chief lachte wieder. Es klang unnatürlich. »Ich möchte nicht unhöflich sein, deshalb fahren wir vor Ihnen her. Sie können Douglas besuchen und dann…« Er hob die Schultern. »Denken Sie immer an meinen Ratschlag, Sie beide. Ich kann nicht überall sein, wenn Sie verstehen.«
    »Das brauchen Sie auch nicht«, meinte Suko. »Wirklich, das ist nicht nötig.«
    Bevor der Sheriff einstieg, drohte er mit seinem behandschuhten Zeigefinger. »Sie sollten die Dinge nicht auf die leichte Schulter nehmen. Verwechseln Sie Cottonwood nicht mit London.«
    »Das bestimmt nicht.«
    Die beiden Gesetzeshüterstiegen ein. Auch wir setzten uns wieder in den Wagen, Suko regulierte die Air condition. »Zwei seltsame Vögel«, meinte er.
    »Ja, Alter. Ich bin gespannt, welche Vögelchen uns noch über den Weg flattern werden…«
    ***
    Cottonwood öffnete sich uns, und ich hatte das Gefühl, in eine Filmkulisse zu fahren. So kannte ich die Orte aus den amerikanischen Streifen, die ich mir oft genug auf dem Bildschirm angeschaut hatte, und auch im Kino.
    Die Stadt wirkte verschlafen, lag unter den Strahlen der Sonne, und jede Bewegung, egal, wer sie durchführte, kam mir träger vor als bei uns in London.
    Ich sah hohe Silos, deren Aluhaut im Licht spiegelblank glänzte. Kleine Betriebe hatten sich am Stadtrand angesiedelt.
    Auch Tankstellen waren dort vorhanden, und in der City, die tatsächlich von einer Main Street geteilt wurde, verteilten sich die Geschäfte. Man hatte hier genügend Platz gehabt, um bauen zu können. Dementsprechend großzügig war alles geworden. Alte und neue Reklameschilder bildeten eine friedliche Koexistenz, und selbst die so bekannten Drugstores tauchten hier noch auf und waren nicht von irgendwelchen In-Bars verdrängt worden wie in den Großstädten.
    »Sieht richtig friedlich aus«, bemerkte Suko, wobei der Sarkasmus nicht zu überhören war. »So friedlich wie Chief Wilson.«
    Mein Freund lachte. »Genau, John. Was hältst du von ihm? Wie schätzt du ihn ein?«
    »Wie du.«
    »Für mich ist er ein aufgeblasener Ochsenfrosch.«
    »Allerdings gefährlicher. Vergiß nicht, daß Chief Wilson hier das Sagen hat. Sein Wort ist Gesetz. Der kann uns mehr Ärger machen, als uns lieb ist.«
    Suko runzelte die Stirn. »Mich würde interessieren, wie er zum Ku-Klux-Klan steht.«
    »Das wird er dir nicht sagen und mir auch nicht. Er bestreitet die Existenz. Das haben die Verantwortlichen schon immer getan, wie ich weiß. Du wirst kaum einen Menschen finden, der dir die reine Wahrheit sagt. Erst recht keinem Fremden.«
    »Dann müssen wir uns durchwühlen.«
    »Genau.« Ich sah, daß Markowitz blinkte, weil er links abwollte. Wir rollten durch eine der schmaleren Straßen, die von Holzbauten gesäumt wurde. Nur ab und zu sahen wir ein Fenster. Hinter den Wänden wurde gearbeitet.
    »Was kann Abe passiert sein?« fragte Suko leise.
    »Wir werden es bald wissen.«
    »Angeschossen.« Mein Freund blieb beim Thema. »Ob er bereits Kontakt mit dem Ku-Klux-Klan hatte?«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Ich frage mich nur, was mit den verschwundenen Menschen geschehen ist?«
    »Der Sumpf ist groß.« Wir hatten die schmale Straße durchfahren und sahen vor uns ein größeres Bauwerk, das aus roten Ziegelsteinen errichtet worden war. Zwar mit einem Flachdach versehen, erreichte es trotzdem zwei Etagen. Mehrere Wagen standen auf einem Parkplatz, den auch die Gesetzeshüter ansteuerten. Wenig später hielten wir neben ihnen und stiegen aus.
    Der Chief war bereits ausgestiegen. Er

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