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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf wischen. Dann handelte ich.
    Der geweihte Silberdolch raste nach unten, und die Klinge nagelte das klumpige Etwas auf dem Untergrund fest.
    Hörte ich einen Schrei?
    Nein, es war wohl nur Einbildung, aber die hatte den verdammten Ghoul erwischt.
    Mit der Lampe leuchtete ich Dolch und Schleim an. Die Masse bewegte sich, sie pulsierte, sie zuckte, von unten zerrte eine Kraft an ihr, denn sie wollte das Stück lösen.
    Es gelang ihr nicht.
    Ich aber wußte, wie es weitergehen würde. Der Ghoul hatte keine Chance mehr. Er saß einmal fest, und die weißmagische Kraft würde ihn zerstören. Sie trocknete ihn aus, denn zum Schluß blieb von einem Ghoul nur ein kristalliner Rest zurück. Ich hatte mich geirrt. Wie es Mr. Voodoo schaffte, war mir selbst ein Rätsel, aber er hatte wohl den Dolch als Hebestange benutzt, denn plötzlich wurde die gesamte Schachtöffnung von der grünlich gelben Schleimmasse ausgefüllt, und sie quoll soga noch über.
    Ich sah den Ghoul in seiner widerlichen Urform, und ich erkannte die beiden Augen, die wie Glaskugeln innerhalb der Masse hin-und herschwappten.
    Der lange Arm veränderte sich bereits. Auch war zu hören, wie die Masse austrocknete und dabei anfing zu knistern, als würde jemand mit dünnem Papier rascheln.
    Ich nahm das Kreuz.
    Es widerte mich an, es in die Masse hineinzuschieben, aber ich tat es trotzdem.
    Fast verschwanden Faust und Kreuz in der Lücke zwischen den beiden Glasaugen.
    Ein gurgelndes Geräusch entstand, das Schmatzen und gleichzeitiges Schlürfen. Laute, die zu einem echten Ghoul gehörten und die ich schon vermißt hatte.
    Das Kreuz leistete ganze Arbeit. Zuerst brachen die Augen auseinander, wobei sich die einzelnen Teile noch innerhalb der Masse verteilten. Dann zog sie sich zusammen, das Durchsichtige verschwand, der Vorgang des Kristallisierens fing an, ich nahm die Hand zurück, lauschte weiterhin dem Knirschen, sah, wie sich der Arm von der Klinge löste. Dann verschwand der Ghoul wie ein Stein in der Tiefe des Schachts. Als er unten aufprallte, hörte ich das Knirschen, als würden Füße auf Silberpapier treten.
    Ich leuchtete in den Ausschnitt.
    Der Strahl der Halogenleuchte traf auf die Reste, die ihn an einigen Stellen reflektierten wie ein Spiegel. Mehr brauchte ich nicht zu sehen. Es war geschafft.
    »John, erledigt?«
    Ich lachte laut auf. »Wen meinst du, Suko?«
    »Den Ghoul.«
    »Der auch«, erwiderte ich und merkte plötzlich, wie ich anfing zu zittern, jetzt, wo die verdammte Anspannung vorbei war.
    Suko befreite mich aus meiner selbstgewählten Klemme und half mir auf die Beine.
    Die Leute vom Klan standen noch immer so, wie ich sie verlassen hatte. Abe Douglas und Chief Wilson bewachten sie. Sie hatten ihre Kapuzen abgenommen. Ich schaute in fremde Gesichter, im Gegensatz zu dem Sheriff, der sie wohl alle kannte.
    »Was möchtest du jetzt?« fragte Suko.
    »Mich anziehen und ins Bett gehen.«
    »In der Kleidung?«
    »Und wie.« Da fiel mir etwas ein. »Meine Güte, Suko, ich denke an zwei Frauen, die…«
    »In Ordnung sind. Jerry und ich haben sie gefunden. Unser Freund kümmert sich um seine Mutter und um Marsha.«
    »Wunderbar«, sagte ich und griff nach meiner Hose. Trotz allem kam ich mir lächerlich vor…
    ***
    Wir hatten im Haus des Sheriffs geschlafen. Am nächsten Vormittag, es war schon ziemlich spät, hatte ich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Die Sonne schien gegen den Bau und hatte sein Inneres stickig gemacht.
    An einem Brunnen wusch ich mich. Kopfschmerzen hatte ich noch immer, aber sie ließen sich aushalten.
    Suko saß mit dem Sheriff im Office. Auch Abe Douglas war dabei. Für Chief Wilson war zwar keine Welt zusammengebrochen, aber er war jetzt davon überzeugt, daß der Klan existierte.
    Abe Douglas hatte sich auch nach Jerry Blake erkundigt. Der Familie ging es entsprechend. Man trauerte um den toten Vater, der für uns ein Patriot gewesen war, denn Begriffe wie diese zählten im Staate Mississippi. Zu dem Sheriff bekamen wir kaum einen persönlichen Kontakt. Er hatte seine Überzeugung und würde sie auch behalten.
    Was es noch zu regeln gab, wollte Abe Douglas erledigen. Er besorgte uns einen Leihwagen.
    Humpelnd begleitete uns Chief Wilson bis zum Eingang seines Office.
    »Wissen Sie, was ich mir wünsche?«
    »Ja, Chief, daß wir nicht mehr zurückkommen.«
    »Genau, Sinclair.«
    Ich hob die Schultern. »Was ist eigentlich mit Morton Morris?«
    »Dem können wir nichts ans Zeug flicken«, meinte der

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