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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ruck spürte, der ihn nach links aus dem Fahrzeug zerrte. Da er sich noch nicht angeschnallt hatte, kippte er weg. Schwer schlug er auf den Boden. Glücklicherweise war es kein Asphalt, er konnte sich noch zusammenreißen und einen Schrei unterdrücken, aber er lag den anderen zu Füßen. Genau das war es, was ihn so störte und demütigte.
    Das Licht blendete ihn nicht mehr direkt. Es strahlte mehr an ihm vorbei, und Jerry öffnete die Augen.
    Dicht vor ihm schwangen die hellen Saume und Enden der verdammten Kutten. Ja, es waren die Männer vom Ku-Klux-Klan, die ihm hier aufgelauert hatten, die Bescheid gewußt haben mußten, wohin er gegangen war, und seine Rückkehr abgewartet hatten. Jetzt würde er auch zu den Opfern gehören, die irgendwo im Sumpf verschwanden.
    Noch lag er, aber kräftige Hände zerrten ihn auf die Beine, und er bekam den ersten Schlag - in den Magen. Jerry krümmte sich zusammen und würgte.
    Jemand, der hinter ihm stand, riß ihn an seinen kurzen Haaren wieder hoch und flüsterte: »Nigger, du stinkst!«
    »Alle Nigger stinken.«
    Einige lachten, dann redete wieder der erste Spreeher. »Und damit sie mit ihrem Gestank nicht die Gegend verpesten, werden wir sie kurzerhand verbrennen.«
    »Ja, er soll lodern.«
    Jemand stieß Jerry in den Rücken. Der Schlag trieb ihn voran, hinein in das grelle Licht der Si heinwerfer, die wie Glotzaugen aus den Kühlergrillen der beiden Geländewagen hervorstachen. Gegen eines dieser Fahrzeuge fiel er, spürte die Faust im Nacken, die seinen Kopf nach unten und das Gesicht auf das Blech drückte.
    Seine Nase hatte einen Stoß abbekommen und begann zu bluten. Der Schmerz wühlte sich hoch bis in seine Stirn. Er holte keuchend Luft, wobei Speichel aus seinem Mund auf das Blech rann.
    Es kam Jerry vor wie ein Alptraum aus dem letzten Jahrhundert. Nur war es das nicht. Was er erlebte, spielte sich real ab, und er war das Opfer. Er stand zwischen den Fronten und würde auf furchtbare Art und Weise von ihnen zerrieben werden. Jemand zog seinen Kopf wieder hoch, denn ein anderer Vermummter war da, der etwas in seiner Hand schaukelte und es dann lachend über Jerrys Kopf streifte.
    Unter dem Kinn setzte es sich fest, schleifte rauh an der Halshaut entlang und wurde in seinem Nacken zusammengezogen. Nun erst war Jerry klar, daß man ihm eine Schlinge um den Hals gelegt hatte… Einer zog ihn zurück, ein anderer trat dicht vor ihn. Er konnte das Gesicht nicht sehen; der weiße Stoff lag in Wellen davor. Nur hinter den beiden Einschnitten leuchteten die Augen. Sie waren dunkel und glitzerten böse.
    »Nigger muß man teeren, federn, hängen und anschließend verbrennen!« flüsterte er.
    Blake war entsetzt, behielt aber die Ruhe und fragte: »Hat dir das Mr. Voodoo beigebracht?«
    Blake hatte die Frage so laut gestellt, daß sie auch von den anderen gehört wurde. Ihre flüsternden, zischenden Stimmen verstummten. Es wurde plötzlich still, zu still, wie Blake fand.
    Jemand trat vor und schob den Knaben mit der jungen Stimme mit sanfter Gewalt zur Seite. »Was weißt du über Mr. Voodoo, Nigger?«
    »Viel, vielleicht alles oder auch nichts!«
    Der Mann vor ihm nickte. Auch von ihm sah Jerry nur die Augen. Er überlegte, wo er sie schon einmal gesehen hatte. Sie kamen ihm bekannt vor. Dieser Blick hatte ihn oft getroffen, nur wollte es ihm nicht in den Sinn, wo das gewesen war. Der Vermummte griff unter seine weiße Kutte und holte ein Messer hervor. Dicht über dem Seil berührte die Spitze den Hals des Farbigen. »Noch einmal, Bimbo, was weißt du über Mr. Voodoo? Was, zum Henker?«
    »Ich habe ihn nicht gesehen, ich hörte von ihm.«
    »Von wem?«
    »Man spricht darüber.«
    »Wer denn?«
    »Alle.«
    Das Messer wich nicht. »Meinst du vielleicht die Nigger in deiner Umgebung?«
    »Ich sagte alle. Auch Weiße.«
    »Du könntest ihm die Kehle jetzt durchschneiden!« hetzte jemand aus dem Hintergrund, aber der Mann mit dem Messer schüttelte den Kopf. Er redete wieder auf Blake ein.
    »Weißt du überhaupt, was du gesagt hast, Nigger? Weißt du es? Mr. Voodoo ist etwas Besonderes. Er steht über den Menschen. Er ist ein Macher, ein Dämon, er wird bald herrschen und uns von der schwarzen Pest befreien, damit das klar ist. Typen wie du dürfen seinen Namen nicht in den Mund nehmen. Aber damit wirst du nichts mehr zu tun haben, Nigger, gar nichts mehr. Toter als du kann man bald nicht mehr sein, wenn du verstehst.«
    »Dann stoß doch zu!« knirschte Jerry.
    »Das wäre

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