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Die Toten von Bansin

Die Toten von Bansin

Titel: Die Toten von Bansin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Pupke
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nicht. »Vielleicht wollte dich jemand umbringen! Überleg doch mal.«
    Â»Mich umbringen? Warum? Und wer?«
    Â»Vielleicht Frank«, wirft Anne ein.
    Ihre Freundin stößt sie ärgerlich an. »Quatsch!«
    Arno sieht nur fragend von einer zur anderen.
    Â»Du solltest ihm reinen Tisch einschenken«, rät Anne.
    Â»Ja, sicher.« Sophie muss unwillkürlich lachen. »Ich erzähle es später«, verspricht sie. »Auf jeden Fall kommt Frank nicht in Frage, dafür leg ich meine Hand ins Feuer. In dieser Beziehung ist seine werte Gattin die Schlange.«
    Sie eröffnet den anderen ihren Verdacht gegenüber Jenny. »Wahrscheinlich steckt sie auch hinter dem Eintrag im Internet. Wer soll das sonst gewesen sein?«
    Â»Ich weiß nicht.« Anne zweifelt. »Die schadet sich doch selbst damit. Es sind doch ihre Gäste, die sie hier unterbringt. Und was hat Arno damit zu tun? Das ist ja nun völlig unlogisch.«
    Sophie nickt nachdenklich. »Aber was zum Teufel passiert hier eigentlich? Sören Mager wird überfahren, Manfred Jahn stürzt von der Steilküste, jetzt Arno – das können doch nicht alles Unfälle sein.«
    Â»Töpfer hast du noch vergessen«, fällt Anne ein. »Das war doch auch seltsam.«
    Â»Wer war denn noch Töpfer?«, überlegt Sophie, dann fällt es ihr ein. »Ach so, der stand ja mit seinem Auto auf dem Bahnübergang.« Sie sieht Arno fragend an. »Gibt es da irgendeinen Zusammenhang? Denk doch mal nach! Was hast du mit denen zu tun?«
    Der Fischer zuckt hilflos mit den Schultern. »Sören kannte ich gut, ich hab mich früher viel um ihn gekümmert. Er war auch öfter mal in der Bude. Aber die anderen? Mit Manfred Jahn hab ich ein paar wenige Male am Stammtisch gesessen und den Töpfer kannte ich so gut wie gar nicht.«
    Bedrückt trinken die Frauen ihren Kaffee und Arno einen Pfefferminztee, den Sophie ihm gekocht hat. Sie erzählt den Freunden nun auch vom Verdacht ihrer Tante. »Eigentlich habe ich das gar nicht so ernst genommen, was sie gesagt hat. Ich weiß ja, dass Berta sich langweilt, seitdem sie ihre Kneipe nicht mehr hat. Zu Hause sitzen und Fernsehen ist nicht ihr Ding, sie muss immer unter Leuten sein und sich überall einmischen. Nun spielt sie eben Hobbydetektiv. Also ich meine – dass hier ein Serienmörder rumläuft, ist doch wohl wirklich ein bisschen sehr weit hergeholt, oder?«
    Anne schaudert. »Vielleicht solltest du doch zur Polizei gehen«, schlägt sie Arno nach einer Weile zögernd vor.
    Â»Was soll ich denen erzählen? Die halten uns für Spinner. Ich geh morgen Vormittag erst mal zum Arzt und lass mich durchchecken. Vielleicht ist es ja auch etwas anderes. Und wenn ich wirklich irgendein Zeug im Blut hab, dann sehen wir weiter. Ich will auch erst mal mit Plötz reden, der war vorhin noch nicht aus Greifswald zurück, als ich angerufen habe. Aber jetzt gehe ich auf jeden Fall nach Hause und leg mich hin. Mir ist immer noch nicht gut.«
    Sophie nickt zögernd. Als er schon an der Tür ist, fällt ihr noch etwas ein.
    Â»Aber du gehst morgen früh doch nicht baden?«, ruft sie ihm nach.
    Er winkt ab. »Ich gehe erst mal zum Arzt. Dann sehe ich weiter. Morgen ist Plötz auch wieder da. Der wird schon auf mich aufpassen, er braucht mich ja.«
    Â»Da könnte er Recht haben«, bestätigt Anne. »Aber das ist trotzdem alles sehr seltsam. Wir sollten Berta vielleicht ernster nehmen. Und wenn einer etwas herausfindet, dann sie. Sie kennt doch alle Leute im Ort und weiß genau, was hier in den letzten hundert Jahren passiert ist.«
    Schade, dass es nicht geklappt hat. Fast wäre ich diesen Gutmenschen los gewesen. Wie er diesen Sören geliebt hat, diesen Mörder. Dieses ganze Kaiserbad ist Weltmeister im Vertuschen und Verdrängen. Niemand erinnert sich. Sie bedauern sich nur selbst. Sitzen da und jammern und weil sie nicht über ihren Tellerrand denken, merken sie gar nicht, dass sie bestraft werden. Sie werden den Zusammenhang nie erkennen. Aber ich werde immer weiter machen. Ich kriege euch alle.
    Bei Arno muss ich vorsichtig sein. Er ist misstrauisch. Ich hätte ihn einfach vergiften sollen. Aber dann wäre die Polizei jetzt im Spiel. Nur gut, dass er viel dümmer ist, als er glaubt. Die K.-o.-Tropfen lassen sich nach 24 Stunden nicht mehr nachweisen. Sie haben sie ja auch bei Töpfer

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