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Die Toten von Bansin

Die Toten von Bansin

Titel: Die Toten von Bansin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Pupke
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lassen«, ereifert sich Anne. Also, ich möchte sie in den nächsten Tagen nicht treffen. Ich glaube, ich raste aus.«
    Â»Damit wäre unser Vorteil dann im Eimer«, vermutet Arno und Sophie ist ihm dankbar für das unser.
    Â»Ja, wir müssen uns alle zusammenreißen und ahnungslos stellen«, sagt sie. »Und dann zahlen wir es ihr heim.«
    Â»Genau!« Anne ist begeistert. »Wir schlagen sie mit ihren eigenen Waffen. Du hast doch die Adressen von den meisten Reiseunternehmen, jedenfalls von denen, die hier übernachtet haben. Ich habe von den anderen zumindest die Namen. Den Rest recherchieren wir schnell. Dann rufen wir da an und sagen: Die Agentur Sonnenberg gibt es nicht mehr, das läuft jetzt über uns.«
    Â»Das finden die aber schnell raus. Spätestens, wenn Jenny sich bei denen meldet.«
    Â»Hast Recht.« Anne überlegt. »Aber ich mach das schon. Ich rufe da an, deute an, dass Jenny unzuverlässig ist, dass sie vielleicht ein paar Probleme mit dem Alkohol hat oder so, nichts Konkretes, wisst ihr, nicht, dass sie am Ende noch mich verklagt wegen Verleumdung oder was weiß ich. Der traue ich das zu. Und dann sage ich denen, dass sie jetzt direkt bei dir buchen können. Die meisten kennen uns ja, dich als Pension und mich als Reiseleiterin. Da wissen sie schon, dass alles klappt. Und wenn wir dann noch ein bisschen billiger sind, als Jenny war, fragt keiner mehr lange nach. Am Ende ist Jenny außen vor, wir sind auf der sicheren Seite und verdienen mehr als vorher. Na, was sagst du?«
    Sophie nickt zögernd. »Klingt gut. Alles, was die Pension betrifft, hab ich im Griff. Da brauche ich Jenny nicht. Veranstaltungen können wir auch selbst organisieren. Die Ausflüge machst du, du hast ja auch noch Inka. Eigentlich müsste es klappen.«
    Â»Ich glaube nicht, dass Jenny sich das so einfach gefallen lässt«, gibt Arno zu bedenken. »Sie wird sich wehren und ihr wisst, dass sie ziemlich skrupellos ist.«
    Â»Stimmt«, sagt Sophie. Wir brauchen als Erstes den Beweis, dass sie den Krieg eröffnet hat. Möglichst etwas, wofür man sie wirklich anzeigen könnte. Jetzt, wo ich genau weiß, wonach ich suche, finde ich sicher etwas. Vielleicht bricht ihr schon der Anruf neulich Abend das Genick. Ich finde schon heraus, mit wem sie gesprochen hat. Bestimmt hat sie in meinem Namen irgendwelchen Blödsinn bestellt.«

Mittwoch, 28. November
    Genau das Gegenteil war der Fall, wie Sophie schon am nächsten Tag erfährt, als Berta sie erstaunt fragt: »Du sag mal, warum hast du der Silvesterkapelle abgesagt? Die spielen doch schon seit Jahren hier und ich war immer zufrieden. Die machen immer eine Bombenstimmung und zu teuer sind sie auch nicht.«
    Â»Wie kommst du darauf, dass ich die abbestellt habe?«
    Â»Na, der Dings, wie heißt er noch, der Gitarrist jedenfalls, hat mich gerade auf der Straße angesprochen. Der ist total sauer.«
    Â»Das muss ein Missverständnis sein. Um Gottes Willen, ich brauch die doch. Ich rufe da sofort an, hoffentlich haben die noch nichts anderes.«
    Â»Ich weiß nicht, danach habe ich gar nicht gefragt. Mir war das ja auch peinlich. Aber ich habe mir schon gedacht, dass da etwas nicht stimmt. Klär das man gleich.«
    Als Sophie erfährt, dass die Absage am Freitagabend telefonisch erfolgt ist, ist ihr alles klar. Sie hat Glück, die Band hat noch keinen anderen Vertrag für die Silvesternacht.
    Â»Das war wirklich ein sehr mieser Streich, den mir da jemand spielen wollte«, beendet sie das Gespräch. »Es ist ja noch mal gut gegangen. Aber auf jeden Fall, wenn wieder mal jemand in meinem Namen anruft und etwas absagt, ruf mich bitte zurück. Also dann, bis Silvester. Ich freu mich auf euch.«
    Sophie legt das Telefon weg und sieht zu ihrer Tante, die betont gleichgültig tut. Dann seufzt sie. »Komm, wir setzen uns hin. Ich muss dir was erzählen. Aber wahrscheinlich weißt du es ja schon.«
    Christine Jahn hat im Kehr wieder nur Kaffee getrunken, aber als sie wieder zu Hause ist, gießt sie sich ein Glas Wein ein. Sie fühlt sich gut und niemand wird von ihr erwarten, dass sie gerade jetzt mit dem Trinken aufhört. Sie nimmt das Glas mit ins Wohnzimmer. Dann geht sie nach oben in ihr Schlafzimmer. Das Fenster ist immer noch offen. Die schlanke Frau schüttelt ihr Bett auf, zieht die Laken glatt und schließt das Fenster. Sie zieht

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