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Die Toten von Crowcross

Die Toten von Crowcross

Titel: Die Toten von Crowcross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Mc Dowall
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aufgetaucht. Von der Autobahnüberwachung hatten sie bislang keine Meldung erhalten. Jacobson hatte Brian Phelps gebeten, die Kollegen von der Verkehrspolizei zu fragen, ob sie vielleicht einen Streifenwagen hinschicken und die Gegend unter die Lupe nehmen könnten, vor allem das alte Gewerbegebiet Copthorne Road. Da gab es einige private Sicherheitsfirmen, vielleicht war denen ja etwas aufgefallen. Steve Horton hatte gesagt, erarbeite an den neuen Bildern und setze auch seine Suche nach möglichen virtuellen Datenspeichern von Grove und Holt fort. »Sehr gut«, hatte Jacobson gesagt und sich um einen optimistischen Ton bemüht. Selbst wenn sie Hortons Idee abhaken mussten, waren sie ein Stück weiter.
    Er musste Emma Smith fragen, erinnerte er sich, ob die Analyse der Telefonlisten Neues ergeben hatte. Aber dann hätte sie sich sicher gleich gemeldet.
     
    Kerr stieg die Treppe hinauf in den vierten Stock, Jacobson nahm den Aufzug. Im Einsatzraum winkte Brian Phelps, den Telefonhörer in der Hand, Kerr zu sich. Barry Vine vom offenen Vollzug in Oakfield war dran.
    »Ich habe über unser Gespräch gestern nachgedacht«, sagte Vine am anderen Ende der Leitung. »Ich kenne da jemanden aus Ihrer Truppe. Mit dem hab ich mich gestern Abend unterhalten.«
    »Verstehe«, sagte Kerr, der rein gar nichts verstand, aber annahm, dass Vine schon wusste, worauf er hinauswollte.
    »Mein Freund hat da was läuten hören über Martin und das andere Mordopfer. Dass es neben den Schüssen auch eine Verstümmelung gab.«
    Der Aspekt der Verstümmelung war bisher streng vertraulich behandelt worden.
    »Dazu kann ich nicht wirklich etwas sagen, Barry«, erklärte Kerr in sachlichem Ton.
    »Klar«, erwiderte Vine, »das erwarte ich auch gar nicht. Dieser, äh … Umstand bringt mich auch nur auf die Frage, inwieweit Sie mit den Einzelheiten des Aufstandes in Boland vertraut sind. Das liegt ja alles ein paar Jahre zurück . «
    »Drei Tote. Keine Anklage oder gar Verurteilung. Im Übrigen haben Sie mir gestern einiges erzählt, das ich so nicht mehr im Gedächtnis hatte.«
    Kerr fummelte ein Blatt aus einer Packung Druckerpapier, die auf dem Tisch vor ihm lag. Er spürte, dass Vine auf den Punkt kommen wollte.
    »Die Sache ist die …«, sagte Vine endlich. »Also, einer der Sexualstraftäter war anscheinend ein Informant. Sie haben ihm, als er tot war, ein Stück von der Zunge abgeschnitten, um darauf hinzuweisen. Ich dachte, das könnte Sie interessieren. Nur für den Fall, dass Sie es nicht bereits wussten.«

40
    DS Barber trommelte mit den Fingern auf seinen Schreibtisch und fragte sich, ob es Sinn hatte, noch länger zu warten. Bridge Street West, das infrage kommende Revier, hatte ihn in eine Warteschleife verfrachtet – für wie lange, stand allerdings in den Sternen.
    Colin Dobell steckte in der Sache drin, da war er sicher. Warum sonst war der Kerl seit Montagabend abgetaucht? Verschwunden, verduftet? Die Adresse in Lozells hatte sich als richtig erwiesen, als Barber gestern Abend mit einer Streife hingefahren war. Eine Wohnung in der Nähe der Villa Road. Sie hatten sich aufmerksam umgesehen. Sicher, Lozells hatte auch andere Seiten, aber es war nicht umsonst für Rassenprobleme, überdurchschnittlich hohe Straßenkriminalität, Gewaltdelikte und armutsbedingte Betrügereien bekannt. Die Frau, die behauptete, Dobells Freundin zu sein, war völlig daneben gewesen und hatte ständig zwischen Lachen und Hysterie geschwankt. Das Einzige, was er ihr hatte entlocken können, war die Mitteilung gewesen, dass Colin auf »Geschäftsreise« sei. Auf die Frage, wohin und um was für Geschäfte es sich handele, hatte sie lediglich erwidert, sie sei doch nicht Dobells Kindermädchen. Was nur zu augenfällig war. Wenn da überhaupt einer auf den anderen aufpasste, dann wohl eher er auf sie, und Dobells Vorstrafenregister ließ darauf schließen, dass er ein Kindermädchen mit fester Hand war. Einen Hinweis darauf gab die schlecht verheilte Platzwunde über dem linken Auge der Frau, geschwollen, lila und bestimmt noch nicht alt. Barber hatte versucht, ihr mit der Drogenfahndung zu drohen, damit aber kein Glück gehabt. Die Kollegen vom Drogendezernat schienen ihr nur halb so viel Angst zu machen wie der abwesende Mr Dobell.
    Danach war er ins zuständige Revier gefahren und hatte das örtliche Informationsblatt des CID über die Zielperson gelesen: bekannte Verbindungen, bekannte Stammlokale, mutmaßliche Beteiligungen. Angesichts von Dobells

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