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Die Toten von Crowcross

Die Toten von Crowcross

Titel: Die Toten von Crowcross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Mc Dowall
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müssen. Das hätte die Sache ungleich riskanter gemacht. Direkt durch den Wald sind es vom Tatort nur zehn Minuten zu Fuß.«
    Jacobson trat zur Seite. Er hatte Horton im Präsidium erreicht; jetzt presste er sein Handy gegen das Ohr.
    »Mit sehr viel Geduld könnten sich die Daten wiedergewinnen lassen«, erklärte Horton . »Wobei die Qualität noch eine andere Frage ist. Garantieren kann man da nichts. Wenn Sie eine Hard Disk zerstören wollen, ist Wasser fast so gut wie Feuer. Im Übrigen können da nur spezialisierte Firmen weiterhelfen, und das wird sich hinziehen ế Zunächst einmal müssen die Laptops richtig austrocknen, und das dauert eine ganze Weile.«
    Jacobson forderte ihn auf, alles so weit wie möglich vorzubereiten.
    Auf dem Weg zurück sprachen sie kurz mit Charlie Gilbert. Er schien es verwunden zu haben, dass sie auf seinen Besitz vorgedrungen waren, und behauptete, er habe nichts gehört oder gesehen, das mit der Entdeckung zu tun haben könnte.
    »In den Teich schmeißen sie immer wieder was rein. Sogar alte Waschmaschinen. Stellen Sie sich vor, die Leute schleppen das Zeug quer durch den Crowcross Wood! Irgendwann baue ich da einen Elektrozaun hin.«
    »Verstehe«, sagte Jacobson.
    Tags zuvor hatte er einen Constable hergeschickt, um Gilberts Aussage aufzunehmen. Gilberts Alibi klang so einfach wie plausibel. Er war den ganzen Montagabend mit seiner Frau zu Hause gewesen ế Etwa gegen neun war dann Sohn Liam mit seiner Freundin dazugekommen. Sie hatten zu viert ferngesehen, und die Freundin des Sohnes war über Nacht auf dem Hof geblieben. Vorerst hatte Jacobson keinen Grund, daran zu zweifeln, umso weniger, als die Freundin die Geschichte bestätigt hatte. Gilbert war ihm nicht unbedingt sympathisch, aber selbst Hunterund Irvine hatten früher etwas Überzeugenderes gebraucht als bloße Abneigung, wenn sie jemanden zum Verdächtigen erklären wollten.
    Durch Crowcross und Wynarth fuhren sie zurück nach Crowby. Abgesehen von den Fundstücken in Gilberts Teich hatte es keine neuen Entwicklungen gegeben. Es war eine jener Fahrten, auf denen sie beide kaum etwas sagten, weil sie damit beschäftigt waren, den Stand der Ermittlungen zu überdenken. Früher hätte Jacobson sich jetzt eine B&H angesteckt. Stattdessen öffnete er nun das Fenster und hängte den Arm in den kühlen Fahrtwind.
    Er konzentrierte sich auf Nigel Copeland. Sollte er den aus seinen Überlegungen ausschließen können, wären sie schon ein ganzes Stück weiter. Mitten in der Nacht hatte DC Phillips noch eine Nachricht auf seiner Voicemail im Büro hinterlassen. Phillips hatte todmüde geklungen, aber entschieden: Das Videomaterial des Hotels bestätigte Copelands Version voll und ganz ế Copeland war am Montagabend genau zu dem Zeitpunkt von der Kamera eingefangen worden, den er genannt hatte, und die Zeiten, zu denen er das Hotel verlassen hatte beziehungsweise dorthin zurückgekehrt war, stimmten mit den Bildern von seinem Fahrer überein (das Hotel hatte Kameras sowohl an der Aus- als auch an der Einfahrt). Auch auf Videobildern vom frühen Abend tauchte Copeland schon auf. Da war er zu Fuß weggegangen, die Empfangsdame konnte sich daran erinnern. Copeland hatte ihr erzählt, er wolle einen Spaziergang durch die Stadt machen, weil er schon seit Jahren nicht mehr hier gewesen sei. »Sie Glücklicher«, hatte sie nach eigener Aussage darauf erwidert. Danach und nach der Fahrt nach Crowcross tat sich nichts mehr – bis zum Auschecken am Dienstagmorgen. Da zeigte die Kamera in der Halle zehn Uhr zweiundvierzig, und Copelands Fahrer holte den Wagen aus der Garage. Das entsprach ziemlich genau dem, was Copeland behauptet hatte. Weiter berichtete Phillips, er habe von Copelands Sekretärin noch keine Angaben zu dem Fahrer bekommen. Sie habe die beiden Zimmer im »Riverside Hotel« im Voraus gebucht, sodass die Informationen, die im Hotelcomputer zu dem Fahrer gespeichert seien, nicht viel hergäben. Auch die Empfangsdame scheine sich kaum an ihn zu erinnern. Der junge DC hatte nur noch herausfinden können, dass Copeland im Restaurant gegessen hatte, der Fahrer aber in seinem Zimmer, und er hatte den Anfangsbuchstaben des Vornamens und den Nachnamen: A ế Smith.
    Jacobson überdachte die lange Liste der noch ungeklärten Fragen. Mick Hume hatte den Range Rover mit den geklonten Kennzeichen quer durchs Stadtzentrum verfolgen können, aber irgendwo draußen bei der Copthorne Road war der Wagen verschwunden und nicht wieder

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