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Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Titel: Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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Vázquez.
    »Wie war er zu seinem Sohn Mario?«
    »Er liebte seinen Sohn. Das Kind war ihm sehr wichtig.«
    »Es scheint merkwürdig, dass er mit der Gründung einer Familie gewartet hat, bis er über fünfzig war.«
    Schweigend durchforstete Vázquez sein Anwaltsgehirn. »Da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen, Inspector Jefe«, sagte er schließlich.
    »Aber ich habe Sie ins Grübeln gebracht.«
    »Ich hatte den Totenschein seiner ersten Frau erwähnt und mich jetzt an diverse Unterhaltungen erinnert.«
    »Sie haben ihn im Alter von knapp vierzig getroffen. Er hatte genug Geld, um Grundstücke zu erwerben.«
    »Er musste auch Kredite aufnehmen.«
    »Trotzdem, jemand aus dieser Generation mit diesem Eigenkapital hätte normalerweise eine Familie gehabt.«
    »Er hat nie über sein Leben vor unserer Bekanntschaft gesprochen.«
    »Bis auf die Metzgerei seines Vaters.«
    »Das hat sich auch nur ergeben, weil er eine Baugenehmigung für diesen Raum brauchte, als er das Haus renoviert hat. Ich habe die Zeichnungen gesehen, und das bedurfte einer Erklärung.«
    »Wann war das?«
    »Vor zwölf Jahren«, sagte Vázquez. »Aber seine ganze Familiengeschichte hat er mir nie erzählt.«
    Felipe, der ältere der beiden Beamten von der Spurensicherung, steckte den Kopf durch die Tür.
    »Wollen Sie jetzt etwas über unsere ersten Erkenntnisse hören, Inspector Jefe?«
    Falcón nickte. Vázquez gab ihm seine Visitenkarte und die Hausschlüssel und erklärte, dass er vor den Augustferien noch mindestens eine Woche in Sevilla sein würde. Im Gehen wandte er sich noch einmal um und forderte Falcón auf, die Tür auf der anderen Seite des Schlachtraums zu öffnen. Sie führte zur Garage, in der ein funkelnagelneuer silberner Jaguar stand.
    »Der ist letzte Woche geliefert worden, Inspector Jefe«, sagte Vázquez. » Hasta luego .«
    Falcón ging zu den Männern von der Spurensicherung in die Küche, wo Jorge gerade die Sockel sämtlicher Geräte untersuchte.
    »Was haben wir?«, fragte Falcón.
    »Bis jetzt noch nichts«, sagte Felipe. »Der Boden ist vor kurzem gewischt worden.«
    »Und die Arbeitsflächen?«
    »Nun, da haben wir natürlich Abdrücke gefunden, aber nichts auf dem Boden«, sagte Felipe. »Man sollte annehmen, dass er mit einem Liter Abflussreiniger im Magen Krämpfe hatte. Hatten Sie je Gallensteine, Inspector Jefe?«
    »Zum Glück nicht«, erwiderte Javier, sah jedoch das aufflackernde Entsetzen in Felipes Augen. »Sagt man nicht, dass es den Schmerzen einer Geburt, die wir Männer nicht kennen, am ehesten gleichkommt?«
    »Das habe ich meiner Frau auch erklärt, und sie hat mich daran erinnert, dass ihre Babys beide fast 4000 Gramm gewogen haben, ein Gallenstein hingegen nur neun.«
    »Wenn es um Schmerzen geht, gibt es nur wenig Mitleid.«
    »Ich habe wie verrückt auf dem Badezimmerboden rumgezappelt. Das heißt, es müsste hier eigentlich irgendwelche Spuren geben.«
    »Fingerabdrücke auf der Flasche?«
    »Ein Satz, sehr deutlich… was ebenfalls überraschend ist. Ich hätte nicht gedacht, dass Señor Vega den Abflussreiniger selber kauft. Es müsste noch andere Abdrücke geben.«
    »Er muss mit etwas Stärkerem oder einem Gift versetzt worden sein, oder er hat vorher Tabletten geschluckt. Normaler Abflussreiniger hätte langsamer gewirkt, oder nicht? Ich denke, das bestätigt den ersten Eindruck, den wir alle vom Tatort hatten«, sagte Falcón.
    »Dass etwas nicht stimmt«, sagte Felipe.
    »Ich fand es auch irgendwie seltsam«, bestätigte Jorge.
    »Aber nichts, worauf Sie den Finger legen können?«, fragte Falcón.
    »Mit einem Tatort ist es immer das Gleiche«, sagte Felipe. »Von Bedeutung ist das, was fehlt. Ich habe einen Blick auf den Boden geworfen und gedacht, das sagt mir gar nichts.«
    »Haben Sie von dem Zettel gehört?«
    »Sehr seltsam«, sagte Jorge. »›…in der dünnen Luft sein, die ihr atmet…‹ Was ist das?«
    »Klingt schlicht«, meinte Falcón.
    »Und der Bezug zum 11. September?«, fragte Jorge. »New York ist weit weg.«
    »Wahrscheinlich hat er heimlich Al-Quaida finanziert«, sagte Felipe.
    »Mach lieber keine Witze darüber«, erwiderte Jorge. »Heutzutage ist alles möglich.«
    »Ich weiß nur, dass hier etwas nicht stimmt«, sagte Felipe. »Es ist nicht so verkehrt, dass ich fest davon überzeugt wäre, dass er ermordet wurde, aber genug, um mich argwöhnisch zu machen.«
    »Was ist mit der Position der Flasche?«, fragte Falcón.
    »Ich an seiner Stelle hätte sie leer getrunken

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