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Die Totensammler

Die Totensammler

Titel: Die Totensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAUL CLEAVE
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unserem Polizeizeichner zusammen. Vielleicht kriegt ihr ja was zustande.«
    »Ich geb mein Bestes«, sage ich. Dann schaue ich zu den glimmenden Überresten des Hauses. »Auch wenn Emma nicht da drin ist, glaube ich, dass du deine zweite verkohlte Leiche innerhalb von zwei Tagen da rauskratzen wirst.«
    »Ja, so sieht’s aus.«
    »Wohnt er alleine?«
    »Ja. Er hat sich vor drei Jahren scheiden lassen. Momentan hat er keine Partnerin, laut den Aussagen der Leute, die wir befragt haben.«
    »Glaubst du, es gibt einen Zusammenhang?«, frage ich. »Zwei Feuer in zwei Tagen.«
    »Schon möglich. Beides waren eindeutige Fälle von Brandstiftung«, sagt er, »fragt sich nur, was für eine Verbindung es zwischen Pamela Deans und Cooper Riley geben könnte.«
    »Sie war Krankenschwester, oder?«
    »Verdammt, Tate, gibt es da drin auch irgendwo einen Ausschalter?«, fragt er, während er mir gegen die Stirn tippt. »Lass es. Ich weiß, ich habe gestern gesagt, dass ich nichts dagegen habe, wenn du nach Emma Green suchst, aber das hier geht darüber hinaus. Ist dir das klar, ja? Ist dir klar, dass du alles über den Haufen wirfst, wenn du uns in die Quere kommst?«
    »Ich halte mich zurück«, sage ich, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich es auch wirklich meine.
    »Klingt, als meinst du es ernst«, sagt er.
    »Ja«, sage ich, immer noch unsicher.
    »Nein, tust du nicht.«
    Ich zucke mit den Achseln. »Tut mir leid«, sage ich, aber es tut mir nicht leid, und mir fällt sonst nichts ein, was ich noch sagen könnte.
    »Nein, tut’s dir nicht. Du bist seit vierundzwanzig Stunden aus dem Gefängnis und läufst durch die Gegend wie ein verdammter Cowboy. Ich hätte es wissen müssen. Wenn du mich einfach angerufen hättest, als du Emma Greens Wagen gesehen hast, wäre die Sache anders gelaufen. Du hättest gesehen, wie der Brandstifter das Haus verlässt, und ihm folgen können. Und wir hätten jemand verhaftet, Tate. Wenn du bloß gewartet hättest.«
    »Komm, Carl, ich hatte keine andere Wahl, als da reinzugehen, nachdem ich den Benzingestank gerochen habe. Im Haus war mir sofort klar, dass es abbrennen könnte. Aber ich konnte doch nicht riskieren, dass Emma da drin womöglich bei lebendigem Leib geröstet wird. Wie hätte das denn ausgesehen? Wenn ich hier draußen gewartet hätte, während sie stirbt? Du hättest genau dasselbe getan, also hör auf, sauer auf mich zu sein.«
    Doch er scheint eine Mordswut zu haben. Er seufzt und schüttelt langsam den Kopf. »Okay, Tate, hab’s kapiert«, sagt er. »Bist du sicher, dass du den Brandstifter nicht erkannt hast? Ich würde dir glatt zutrauen, dass du ihn sehr wohl erkannt hast und es mir nicht erzählst, weil du ihn selber suchen willst.«
    »Leck mich, Carl.«
    »Hey, ich sag’s ja nur.« Er hält die Hände in die Höhe. »Und tu nicht so, als wärst du beleidigt. Genau so was Dummes würdest du tun.«
    »Diesmal nicht.«
    »Bist du dir da sicher?«
    »Absolut.«
    Wir blicken beide Richtung Feuer. Das Auto wurde inzwischen gelöscht, und das Haus ist nur noch eine glimmende Ruine. »Wenn wir Glück haben«, sagt Schroder, »hat einer dieser Identifikationsschnipsel des Elektroschockers das Feuer überlebt.«
    Beide wenden wir uns der Auffahrt und dem Wagen zu. Es sieht nicht so aus, als hätten wir Glück.
    »Das ist nicht der Wagen, der hinter dem Café herausgeschossen kam«, sagt Schroder.
    »Ich weiß. Habt ihr irgendwelche Hinweise in dieser Richtung?«
    »Noch nicht. Das Café hat keine Überwachungskamera, und der Besitzer sagt, dass die meisten Kunden bar zahlen. Wir warten noch auf die Laborergebnisse, um zu überprüfen, ob der Lack zu einem bestimmten Wagen passt, aber das dauert noch ein paar Tage.«
    »So viel Zeit hat Emma nicht. Und Cooper auch nicht. Falls er nicht da drin war«, sage ich, »hat man ihn woanders hingebracht. Warum sollte man einen Elektroschocker auf ihn abfeuern, wenn man ihn sowieso töten will?«
    »Vielleicht hat der Betreffende nur diese eine Waffe.«
    »Dann hätte er den Elektroschocker auf ihn abgefeuert, ihn erstochen und im Flur liegen lassen. Ich glaub nicht, dass Cooper da drin ist. Es gibt keinen Grund, ihn so weit ins Haus zu zerren, wenn man vorhat, ihn zu töten.«
    »Es gibt immer einen Grund«, sagt Schroder.
    Da ist was dran; wie auch immer, ich denke nicht, dass Cooper im Haus ist. Und das bedeutet hoffentlich, dass Emma ebenfalls nicht drin ist.
    »Okay, Tate. Fahr jetzt nach Hause. Ich schicke in einer halben Stunde

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