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Die Totensammler

Die Totensammler

Titel: Die Totensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAUL CLEAVE
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Ständig wird Adrian von den Neuankömmlingen angerempelt, die sich vordrängeln, um besser sehen zu können. Würde er hinfallen, würde man ihn zu Tode trampeln. Das ist nicht fair – es ist sein Feuer, aber alle anderen haben einen besseren Blick. Er geht weiter die Straße hinunter, wo er eine günstigere Perspektive hat, auch wenn alles weiter weg ist; und selbst hier kann er die Hitze noch im Gesicht spüren. Er konzentriert sich weiter auf den Mann. Die beiden Personen, die ihn vom Feuer fortgezogen haben, sind inzwischen verschwun den. Der Mann lehnt an einem Wagen und streitet sich mit jemand. Dieser Jemand ist Detective Inspector Schroder. Adrian kennt ihn aus den Nachrichten. Er kommt häufig darin vor. Und er glaubt, dass er von dort auch den anderen Mann kennt. Soweit er weiß, hat Schroder nie jemanden getötet. Er kommt für seine Sammlung also nicht infrage.
    Die Zahl der Schaulustigen wird kleiner und wieder größer, Leute kommen und gehen. Adrian läuft zum Wagen zurück. Für einen Moment hat er Angst, dass er nicht mehr dastehen könnte, und als er kurz darauf einsteigt, fragt er sich plötzlich, ob das hier vielleicht eine Falle ist und die Polizei ihn beobachtet. Doch nichts passiert, und er fährt los.
    Manchmal schaut Adrian die Nachrichten, aber nur wenn sie über Serienmörder berichten, was nur selten vorkommt. Er hat keine Nachrichten mehr gesehen, seit er die offene Einrichtung verlassen hat, in der er die letzten drei Jahre nach seiner Verlegung aus Grover Hills wohnen musste. Beim Fahren denkt er über den Mann im Vorgarten nach. So lange, bis er schließlich anhalten muss. Es fällt ihm schwer, sich auf zwei Dinge gleichzeitig zu konzentrieren, besonders wenn eins davon das Steuern eines Wagens ist. Er hockt mit dem Gesicht in den Händen da, schließt die Augen und konzentriert sich auf die Serienmörder, die es in Christchurch bisher gab. Er vergegenwärtigt sich ihr Bild aus den Nachrichten, und es dauert nur einen Moment, bis er einen Namen zu dem Gesicht hat, das er gerade gesehen hat. Theodore Tate. Jetzt erinnert er sich wieder. Theodore Tate war mal ein Cop und hat dann als Privatdetektiv gearbeitet; er war letztes Jahr in den Nachrichten, weil er einen Serienmörder geschnappt hat. Adrian war von dem Fall fasziniert. Ihm fällt ein, dass er gerne vor der Polizei die Identität des Killers herausgefunden hätte, um ihn zu treffen.
    Weiß Theodore Tate also, dass Cooper Riley ein Serienmörder ist? Das Gesicht immer noch in den Händen vergraben, kommt er zu dem Schluss, dass er im Bild ist. Theodore Tate macht Jagd auf Cooper Riley. Er hat keine Ahnung, wie Tate dahintergekommen ist, er weiß nur, dass er es auf ihn abgesehen hat.
    Theodore Tate versucht nicht nur, Cooper Rileys Leben zu ruinieren, sondern er wird auch versuchen, Adrian seine Sammlung wegzunehmen. Das ist nicht fair. Er fährt zu einer Tankstelle. Und füllt dort die zwei Plastikkanister, die vor zwei Stunden noch voller Benzin waren. Dann tankt er.
    Er zahlt in bar. Er fragt die Frau hinterm Tresen, ob er sich das Telefonbuch leihen kann, und sie reicht es ihm – das macht sie ihm auf Anhieb sympathisch. Normalerweise geben Frauen sich große Mühe, nicht mit ihm zu sprechen. Er leiht sich einen Stift, um Tates Adresse zu notieren.
    Fünf Minuten später versucht er mit der ausgebreiteten Karte auf dem Beifahrersitz herauszufinden, wie man am besten zu Tates Haus kommt. Diese Straßennamen hat er noch nie gehört, er kennt sich in der Gegend nicht aus. Summend fährt er mit dem Finger über die Karte und ermittelt den besten Anfahrtsweg.
    Kapitel 19
    Insgesamt fahren fünf Löschfahrzeuge, vier Streifenwagen und ein Krankenwagen vor. Nur drei der Löschfahrzeuge kommen zum Einsatz, die beiden anderen parken auf der Rückseite. Die nicht benötigten Feuerwehrleute stehen in der Gegend herum und beobachten das Feuer, einer von ihnen unterhält sich mit einer jungen Frau in der Menge, macht Scherze. Ich sitze im Heck des Krankenwagens, von wo mir der Blick auf das brennende Haus versperrt ist. Die Unmengen von Rauch kann man aber immer noch gut sehen. Der Wagen steht so weit entfernt, dass man die Hitze nicht mehr spürt, allerdings muss man die Stimme heben, um das knisternde Holz zu übertönen. Ich habe ungefähr einen Liter Wasser getrunken, seit man mich von den Flammen fortgezerrt hat. Meine Lunge tut weh, doch ich habe inzwischen aufgehört zu husten, nur meine Hände zittern noch. Ich hätte wieder ins

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