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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Dann fragte sie: »Wo warst du eigentlich gestern Nacht, Theresa ?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wieder eine Erinnerungslücke ?«
    »Ja.«
    »Nun, dann werde ich es dir sagen. Du hast dir Zutritt zu der Wohnung eines Kollegen deines Mannes verschafft in der Absicht, ihn zu töten.«
    »Nein !«, rief sie.
    »Sein Name ist Nils Trojan. Er war dir wohl schon dicht auf den Fersen. Die Beweislast gegen dich ist erdrückend. Also sahst du dich gezwungen, ihn zum Schweigen zu bringen.«
    »Das ist nicht wahr !«
    »Oh doch.«
    »Woher willst du das wissen ?«
    »Dreimal darfst du raten.«
    »Hilmar ?«
    »Aber ja. Er hat dich beschattet. Er sah selbst, wie du heute Nacht aus der Wohnung in der Forsterstraße kamst. Vermummt mit einer Lederkluft und einem verspiegelten Motorradhelm. Er griff dich auf und brachte dich hierher, um weiteres Unheil zu vermeiden.«
    »Das ist eine Lüge !«
    »Theresa, wie lange willst du es noch leugnen ? Du stellst eine Gefahr für dich selbst und für andere dar.«
    Sie setzte sich auf. Ihr Puls raste.
    »Leg dich lieber wieder hin.«
    Sie gehorchte nicht, verschränkte die Arme vor der Brust. Ein Zittern durchlief ihren Körper.
    »Was hat es eigentlich mit der Anordnung der Leichen auf sich ?«, fragte die Person ruhig. »Die Frau liegt unter dem Mann vergraben, als sei sie mit ihm im Liebesakt erstarrt. Gibt es ein bestimmtes Erlebnis in deiner Vergangenheit, auf das du damit anspielst ?«
    Sie war zutiefst erschrocken. »Wie meinst du das ?«
    »Nun, ganz einfach, Theresa«, die Stimme der Person war sanft und arglos, »gehen wir doch einmal von der Theorie aus, ein Serientäter oder eine Serientäterin habe das Verlangen, über seine beziehungsweise ihre Taten mit der Umwelt zu kommunizieren. Was wolltest du denn damit ausdrücken, als du die Leichname aneinander fesseltest ?«
    »Das hab ich nicht !«, stieß sie hervor.
    »Wir sind gleich fertig mit unserem Gespräch. Du kannst ausruhen, draußen ein wenig im Park spazieren gehen, danach eine Kleinigkeit essen. Aber diesen einen Punkt sollten wir noch klären.«
    Sie schwieg.
    Schließlich sagte die Person kaum hörbar: »Du hast doch schon als Kind einen Menschen ermordet, Theresa.«
    Sie riss die Augen auf. »Sei still !«
    »Aber das ist die Wahrheit.«
    »Halt den Mund ! Wir wollten nie wieder darüber reden.«
    » Du wolltest nie wieder darüber reden !«
    »Es war Notwehr !«
    »Das behauptest du . Ein äußerst traumatisches Erlebnis, nicht wahr ? Und dein Mann ahnt nichts davon.«
    »Er darf es niemals erfahren ! Du hast es ihm doch nicht etwa verraten, oder ?«
    »Aber nein.« Die Person lächelte. »Ich ziehe nur meine Schlüsse daraus. Die toten Paare, in einer letzten Umarmung miteinander vereint, soll dieses Bild nicht auf jene schreckliche Nacht von damals hinweisen ?«
    »Um Himmels willen, nein !«
    »Beruhige dich, Theresa. Mir kannst du es doch erzählen.«
    Die Person auf dem Stuhl beugte sich weit zu ihr vor.
    »Willst du nicht endlich alles zugeben ? Ein Geständnis ablegen ? Willst du das nicht ? Jetzt sofort ?«
    Theresa wich zurück.
    »Es wird dich erleichtern.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich war das nicht ! Ich bin keine Mörderin !«
    »Bist du dir da ganz sicher ?«
    Sie wusste keine Antwort.
    Und die Person lächelte.

Achtunddreißig
    Da war sie, sie schien weit über ihm zu schweben. Er wollte sie berühren, denn sie war so sch ön, und der Schimmer, der sie umgab, brachte ihr Haar zum Leuchten. Er flüsterte ihren Namen. Sie blickte ihn an, ernst, viel zu ernst.
    »Jana«, murmelte er.
    Sie bewegte sich ein wenig, doch ihre Konturen verschwammen. Er musste zu ihr, sie umarmen, sie festhalten, aber ihr Gesicht verschwand in einer Wolke aus Licht.
    Und plötzlich kamen ihm die Tränen. Sie ist tot, dachte er. Sie ist nur noch eine Erscheinung. Man hat sie getötet, und ich konnte es nicht verhindern.
    »Jana«, sagte er wieder.
    Nun glitt sie näher an ihn heran, doch sie war bloß noch ein Schemen, der seine Stirn streifte.
    »Ich muss jetzt gehen«, flüsterte sie.
    Er streckte die Arme nach ihr aus, griff ins Leere. Er konnte sie nicht mehr fassen.
    »Es ist zu spät«, sagte sie, »leb wohl.«
    Und sie entfernte sich von ihm, weiter, immer weiter, und dann löste sie sich auf.
    Trojan erwachte, blinzelte. Es war viel zu hell um ihn herum. Nur ganz allmählich konnte er die Umrisse des Zimmers ausmachen, ein steriler Geruch kroch ihm in die Nase, und er verspürte einen Brechreiz. Ihm wurde

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