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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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war. Selbst wenn nicht, hatte sie ihre Adresse bestimmt längst in Erfahrung gebracht.
    Oder litt sie schon an Verfolgungswahn ?
    In der Küche trank sie ein Glas Wasser. Sie musste auf der Stelle mit Andras reden, das Beste wäre wohl, ihre Liaison zu beenden.
    Sein Handy war ausgeschaltet, also wählte sie die Nummer seiner Praxis und ließ sich zu ihm durchstellen.
    Sie sagte ihm, dass sie ihn sofort sprechen müsse.
    »Was ist denn los ?«
    »Das erzähle ich dir später. Wo können wir uns sehen ?«
    »Das Wartezimmer ist voll, ich kann jetzt unmöglich …«
    »Komm um drei in das Café am Paul-Lincke-Ufer, in dem wir uns schon mal getroffen haben.«
    »Mara, das geht wirklich nicht.«
    Sie legte einfach auf.
    Er schien den Ernst der Lage erkannt zu haben, denn es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis er vor ihrer Tür stand. Sie war überrascht und verärgert zugleich, es war gefährlich, sich in der Wohnung zu treffen.
    Widerstrebend ließ sie ihn herein und führte ihn ins Wohnzimmer. Er setzte sich, sie lief nervös auf und ab.
    »Nun sag schon, was passiert ist. Warum bist du so aufgewühlt ?«
    »Wir dürfen nicht hier sein, Andras. Ulrich könnte heimkommen. Lass uns irgendwo spazieren gehen.«
    »Ich kann jetzt nicht mit dir spazieren gehen, meine Patienten warten, ich hab nicht viel Zeit.«
    »Also schön.«
    Mara holte tief Luft. Erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie noch immer das Halsband trug. Mit einer energischen Bewegung nahm sie es ab und legte es auf den Tisch.
    Daraufhin erzählte sie von ihrer Begegnung mit Siri. Andras schwieg lange Zeit, als sie fertig war.
    »Deine Stieftochter scheint ziemlich durcheinander zu sein.«
    »Sie macht eine schwierige Phase durch.«
    »Und ihre Schwester starb wirklich bei einem Autounfall ?«
    Er nickte.
    »Gehörte das Halsband nun dieser Marie oder nicht ?«
    »Natürlich nicht, das ist doch Unsinn.«
    »Und deine Frau ist schwerkrank, ja ?«
    Er antwortete nicht.
    »Eure Familienangelegenheiten gehen mich wirklich nichts an, Tatsache ist nur, dass wir das zwischen uns beenden müssen.«
    Er stand auf und berührte sie an der Taille, sie aber wich einen Schritt zurück.
    »Siri hat eine blühende Phantasie. Sie spricht öfter von ihrer Schwester. Die beiden scheinen sich wohl ziemlich gut verstanden zu haben. Aber glaub mir, das Halsband hab ich in einem Laden gekauft. Und ich finde, es steht dir sehr gut. Also trag es bitte weiterhin für mich.«
    »Und das eingeritzte M ?«
    Er lächelte. »Eingeritzt ? Das ist eine Gravur. Ich hab den Juwelier darum gebeten. Und das M steht für dich.«
    »Siri hat aber gesagt …«
    »Du darfst diesem Kind nicht alles glauben.«
    Sie sah ihn an.
    »Woher weiß Siri davon ?«
    Er hob die Schultern. »Vielleicht hat sie das Schmuckstück in meiner Schublade entdeckt, kurz nachdem ich es für dich gekauft hab. Ich hab sie schon einmal dabei erwischt, wie sie in meinen Sachen wühlte.«
    »Es ist keine Gravur. Es sieht aus, als hätte es ein Kind gemacht.«
    »Aber das ist doch Unfug !«
    »Verstehst du denn nicht, wie unangenehm das für mich war ? Ich bekomme diese SMS , angeblich von dir, ich freue mich auf dich, warte in diesem Café, und plötzlich sitzt mir ein fremdes Mädchen gegenüber und macht mir Vorwürfe. Dabei wirkte sie so verzweifelt und wütend.«
    »Siri ist in einem komplizierten Alter. Ich muss mich für sie bei dir entschuldigen.«
    »Ach Andras, ich weiß nicht.«
    Diesmal war sein Griff entschlossener, er zog sie zu sich heran. »Ich möchte, dass du das Halsband wieder umlegst, jetzt gleich.«
    »Ulrich kann jeden Augenblick zurückkommen.«
    »Er muss doch noch arbeiten, oder ?«
    Mara rechnete nach, zwei Stunden blieben ihnen vielleicht, es war dennoch riskant.
    Er nahm das Band, legte es ihr um den Hals und atmete schwer.
    »Lass uns nach nebenan gehen.«
    »Andras, nein !«
    »Ich will dich nur ansehen. Weißt du«, seine Lippen waren dicht an ihrem Ohr, »ich stelle mir vor, wie du nichts weiter als dieses rote Band trägst. Du gehst für mich auf und ab. Willst du das, Mara ? Willst du das für mich tun ?«
    Sie wusste auch nicht, wie ihr geschah, aber Andras hatte etwas an sich, was sie schwach werden ließ. Und das Verbotene an dieser Situation, er in ihrer Wohnung, Ulrichs drohende Rückkehr, die Aufregung kurz zuvor, das Gefühl, von seiner Stieftochter verfolgt zu werden, ihr Zorn, sein Werben, das Flackern in seinen Augen, der Umstand, dass er für sie einfach die Praxis

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