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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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herausbrachte.
    Wieder berührte sie mit der Zunge das Metall auf ihren Lippen, es sollte ihr Kraft geben.
    »Was starrst du mich so an ?«, fragte er.
    Sie konnte nicht antworten.
    »Was ist eigentlich los mit dir ?«
    Wenn sie doch bloß noch Kontakt zu ihrem richtigen Vater hätte, doch der war einfach aus ihrem Leben verschwunden, als sie noch ein kleines Mädchen war. Alles, was ihr von ihm blieb, bestand aus ein paar Fotografien in dem Album, das ihre Mutter immer wieder aufs Neue vor ihr zu verstecken versuchte.
    Plötzlich war Andras dicht vor ihr und packte sie am Arm. Sie ekelte sich vor seiner Alkoholfahne.
    Er tat ihr weh. »Wenn du es noch einmal wagst, in meinen Schubladen zu wühlen und auch noch an mein Handy zu gehen, dann, dann …«
    Siri war überrascht, wie ruhig ihre Stimme klang: »Dann was ?«
    In seinen Augen blitzte etwas auf, doch endlich ließ er sie los, schnappte sich die Bierflasche, stürmte in sein Arbeitszimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    Die Erkenntnis traf sie wie ein Fallbeil: Er hatte ihre Schwester gekannt. Er wusste mehr über den Tod von Marie als ihre Mutter und sie selbst.
    Und noch etwas wurde ihr bewusst. Andras wäre zum Äußersten fähig.
    Sie musste vorsichtig sein, verdammt vorsichtig.

Sieben
    Er kam dann doch eine Dreiviertelstunde zu spät. Das Lächeln allerdings, mit dem Jana ihn an der Tür zu ihrer Wohnung in der Akazienstraße empfing, zerstreute seine Bedenken ein wenig, er könnte sie wieder enttäuscht haben.
    »Du siehst abgekämpft aus.«
    »Verzeih, aber im Kommissariat ist die Hölle los.«
    Er trat ein, legte seinen Rucksack und seine Jacke ab, überreichte ihr die Weinflasche, die er mitgebracht hatte, und verschwand im Bad. Nicht einmal zum Duschen war er gekommen. Er zog sich das T-Shirt aus, beugte sich über das Waschbecken und warf sich kaltes Wasser ins Gesicht und unter die Achseln. Er betrachtete die lange Reihe der Kosmetikartikel in ihrem Regal, wählte ein Deo aus, sprühte sich damit ein und hoffte, dass der Duft nicht allzu lieblich an ihm wirkte. Nachdem er sich das T-Shirt wieder übergestreift hatte, warf er einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und atmete tief durch. Die Strecke vom Polizeirevier in der Karthagostraße bis hierher nach Schöneberg hatte er in halsbrecherischem Tempo auf seinem Fahrrad zurückgelegt.
    In der Küche roch es betörend nach Knoblauch und frischen Kräutern.
    »Der Lachs dürfte zu trocken sein, weil ich ihn zu lange im Ofen lassen musste«, sagte sie entschuldigend.
    Sie trug ein schwarzes enganliegendes Kleid und hatte sich das Haar hochgesteckt. Nicht zum ersten Mal stellte er fest, wie verführerisch ihr Nacken war.
    »Ich bin mir sicher, dass das Essen hervorragend ist«, entgegnete er und entkorkte den Wein.
    Sie stießen miteinander an. Dann öffnete sie den Ofen.
    Den Fisch servierte sie eingewickelt in Backpapier wie einen großen Bonbon, darin lag er auf einem Kräuterbett, umgeben von Couscous und Zucchinistreifen.
    »Raffiniert«, murmelte er.
    »Ach, ein ganz einfaches Rezept.«
    Es schmeckte köstlich. Erst jetzt merkte Trojan, dass er seit dem Frühstück noch nichts gegessen hatte. Ihm fiel es schwer, von seinem Arbeitstag sogleich abzuschalten, Gesprächsfetzen aus den unzähligen Vernehmungen Angehöriger und Bekannter der beiden Mordopfer, der Hausbewohner und der selbsterklärten Augenzeugen, die den Aufrufen in der Presse gefolgt waren und sich vor der Polizei wichtigtaten, schwirrten durch seinen Kopf, und er beobachtete sich dabei, wie er den Wein viel zu hastig trank. Dazu machte ihn Janas Nähe nervös, auf eine angenehme, aber auch verwirrende Art. Wie oft hatte er sich, wenn er bei ihr in der Praxis saß und von seinen Ängsten erzählte, die Gelegenheit erhofft, sie einmal privat treffen zu dürfen.
    Und nun saß sie ihm dicht gegenüber, der Schein der Kerzen auf dem Tisch verlieh ihrem Gesicht einen matten Schimmer, und er verlor sich im Anblick ihrer grünen Augen. Es erleichterte ihn zu sehen, dass auch sie nicht frei von einer gewissen Nervosität war, und immer wenn er sie einen Moment zu lange anschaute, huschte ein verlegenes Lächeln über ihre Lippen.
    Sie begann, von ihrer Reise zu erzählen, wie sie mit ihrer Freundin in einem Wohnmobil durch British Columbia gefahren war, und schwärmte von dem Wald, der bis an den Pazifik heranreichte. Kaum waren sie mit dem Essen fertig, stellte sie ihren Laptop auf den Tisch und zeigte ihm einige ihrer Fotos von

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