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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Mit einem Ritsch öffnete er den Reißverschluss ihres Kleids.
    Sie richtete sich halb auf, um es sich über den Kopf zu streifen. Als sie zurücksank und es von sich warf, fuhr ihr Arm vom Sofa herab, und dabei stieß sie die Schalen am Boden um, die scheppernd zerbrachen.
    »Das macht nichts, das macht nichts«, flüsterte sie an seinem Ohr.
    Trojan entdeckte Kleckse von Schokoladencreme an ihrem Handgelenk und leckte ihr das süße Zeug von der Haut.
    Immer und immer wieder tauchte die Szenerie vor ihr auf: das Schlafzimmer, der fremde Mann. Er winkte sie herein. Sie trug einen Mantel und darunter nichts.
    Sie sah sein höhnisches Grinsen.
    Das Licht war grell.
    Er deutete auf das Bett, wo die Frau mit der schlitzförmigen Hornbrille lag.
    Schon spürte sie seine Hand auf ihrem Rücken. Sie wollte vor ihm weglaufen, aber das durfte sie nicht.
    Er führte sie ans Bett und riss ihr den Mantel herunter.
    Zunächst war sie vom Licht geblendet, doch dann erkannte sie auf dem nackten Körper der Frau den Kuchen, den sie gebacken hatte.
    »Füttere sie damit. Schieb ihr Stücke in den Mund.«
    Er lachte, als sie sich sträubte, und stieß sie aufs Bett.
    Da sah sie, wie sie die Hand in die weiche Schokomasse tauchte. Sie hatte das Zeug unter den Nägeln, überall.
    Die rot angemalten Lippen der Frau öffneten sich weit. Sie schob die Kuchenstücke hinein. Sie musste es tun, denn hinter ihr stand der Mann und gab seine Befehle, und er lobte sie dafür, dass sie ihm gefügig war, und immer mehr von dem Gebäck stopfte sie in den grell umrandeten Mund. Die Frau schlang alles hinunter. Sie kam gar nicht schnell genug mit dem Füttern hinterher, so gierig war der Schlund, unstillbar. Und sie spürte die Hand des Mannes auf ihrer Schulter, und dann sah sie erschrocken an sich herab. Sie war ja nackt, sie hockte über der anderen Frau und schämte sich.
    »Nun gib es ihr überall«, raunte der Mann.
    Sie griff in die krümelige Masse und schmierte den Bauch der Frau damit ein.
    »Weiter.«
    Und sie bedeckte auch Brüste und Scham mit dem Kuchen.
    »Willst du davon kosten ?«, fragte er.
    Sie gab einen leisen Ton von sich, der für sie selbst wie ein Wimmern klang.
    »Koste davon«, flüsterte er.
    »Nein, ich kann das nicht«, erwiderte sie, aber schon spürte sie seine Hand in ihrem Nacken, und er stieß sie auf die andere Frau hinunter, und ihr Gesicht tauchte in den Kuchen ein, und sie öffnete den Mund. Sie verschluckte sich, hustete, schluckte weiter. Und die Frau unter ihr bewegte sich, aber sie hatte plötzlich nichts Menschliches mehr an sich.
    Es war wie eine wimmelnde Masse von Würmern, die sich durch das Gebäck wühlte, nur ab und zu tauchten Teile der Haut auf, ein Arm, eine Hüfte, rotlackierte Fingernägel.
    Sie wollte das nicht, schüttelte sich, aber gleichzeitig wurde sie immer fester von der Hand des Mannes gepackt.
    Sie musste sich dagegen wehren, und mit einem Mal veränderte sich die Szenerie, da war nur noch das Laken, es war blutgetränkt, sie sah sich selbst dabei zu, wie ihre Hände darüber hinwegglitten, alles war klebrig und glitschig von dem Blut.
    Sie schrie.
    Dann schreckte sie hoch.

Acht
    Vom Fenster aus beobachtete sie, wie sich ihr Mann ins Auto setzte. Kurzzeitig war ihr, als würde er zu ihr heraufblicken, doch vielleicht hatte sie sich auch getäuscht.
    Schließlich fuhr er davon.
    Die Straße wirkte auf einmal völlig leblos.
    Was sollte sie nur tun ? Wem könnte sie sich anvertrauen ? Es gab niemanden. Sie war ganz allein mit ihren Alpträumen und der verstörenden Wirklichkeit.
    Sie biss sich in den Knöchel ihrer Hand, bis ihr die Tränen in die Augen schossen.
    Ein letztes Mal in die fremde Wohnung gehen, dachte sie, ein letztes Abenteuer. Eine Abwechslung, ein Rausch.
    An diese eine Sache dachte sie und wie es wäre, wenn sie für immer in ihren Besitz überginge. An dieses eine Ding, wenn sie es an sich reißen könnte und nie wieder hergeben würde.
    Ja, sie musste es tun, ein letztes Mal und dann nie wieder.
    Sie zog ihren Mantel an, nahm ihre Handtasche, in der sich das Seidenetui mit den Schlüsseln befand, und verließ die Wohnung.
    Mit dem Taxi fuhr sie nach Kreuzberg, stieg in der Lausitzer Straße aus, schaute sich um, ob sie auch niemand beobachtete, dann steuerte sie auf das Haus Nummer zwölf zu und verschwand darin.
    Sie lauschte an der Tür im zweiten Stockwerk. Mara würde nicht da sein und ihr Freund auch nicht.
    Sie schloss auf und ging hinein. Wie herrlich war doch

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