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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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das Maul nicht halten. Die Sache sickert durch. Es kommt zum Disziplinarverfahren. Du bist deinen Job los, du hast Zeit, verdammt viel Zeit. Du bittest deine Frau um Entschuldigung, aber alles, was ihr noch einfällt, ist, die Scheidung einzureichen, und du bist für immer allein mit deiner Reue.«
    »Kommen wir zur Sache.«
    Er schlug die Augen nieder. »Okay.«
    »Was hast du für mich ?«
    Er sah ihn an, in seinen Augen war ein merkwürdiger Schimmer. »Um es kurz zu machen: Ich mag Theresa, mochte sie schon immer. Und auch rein äußerlich gefällt sie mir sehr gut.«
    Landsberg blieb die Luft weg. »Kilian, du bist und bleibst ein Arschloch !«
    Der Expolizist breitete die Arme aus. »Was denn ? Sie ist eine attraktive Frau. Nimm es als Kompliment.«
    Ein hoher Pfeifton, irgendwo in seinem Innenohr. Er durfte jetzt keinen Fehler machen, ihm nicht die Whiskyflasche über den Kopf ziehen, sich bloß nicht provozieren lassen.
    Kilian ließ die Schultern sinken.
    »Es war auf einer Dienstfeier«, sagte er leise, »du weißt schon, diese dumpfen Besäufnisse zu Weihnachten im Kommissariat, irgend so ein Vollidiot kam auf die Idee, diesmal mit Anhang zu feiern, also waren die Frauen dabei, mal abgesehen von meiner, denn wir hatten Streit. Du kamst mit Theresa, sie trug ein umwerfendes Kleid, rot, hinten ausgeschnitten, ihr schöner Rücken frei. Zu später Stunde haben wir getanzt, du hast es, glaube ich, noch nicht mal gemerkt, hast mit den Kollegen wieder über irgendwelche Fälle schwadroniert, du kennst ja nichts außer Arbeit.« Er seufzte. »Wir tanzten eng, waren beide längst beschwipst. Und ich sagte zu ihr: ›Theresa, ich hab eine Schwäche für dich.‹ Und du hättest ihren Blick sehen sollen, erst erschrocken, dann ein wenig belustigt, und schließlich sagte sie mit einem seltsamen Lächeln: ›Lukas, ich bin nicht die Frau, für die du mich hältst. Ich bin eher schüchtern, beinahe verkrampft.‹«
    Es entstand eine Pause.
    »Dieses Geständnis hat mich gerührt«, murmelte er. »Es ließ mich nicht mehr los. Und weißt du was ? Es hat mich angefeuert, ich wollte derjenige sein, der sie zu neuer Lust erweckt.«
    Mit einem Satz war Landsberg bei ihm und packte ihn mit der linken Hand am Kragen. »Willst du, dass ich dir die Scheiße aus dem Körper prügle ? !«
    Kilian machte sich von ihm los.
    »Ich liefere dir das Material und du mir deine Frau. Ich verlange nur eine Nacht mit ihr, eine einzige Nacht.«
    Landsberg starrte ihn entgeistert an.
    Kilian lächelte. »Seit meinem ehelichen Amoklauf hab ich die Seiten gewechselt, Hilmar, vergiss das nicht, ich bin froh, dass ich mich nun völlig ungeniert benehmen kann. Und Sex mit einer Irren wäre eine gute Therapie für mich.«
    Wegen seines Verbands musste Landsberg mit der Linken zuschlagen, die nicht ganz so kräftig war, aber er traf ihn am Kiefer, dass es krachte.
    Kilian wirbelte durch den Raum und ging zu Boden.
    Nach einer Weile rappelte er sich auf, gab ein irres Kichern von sich und sagte: »Aber nicht doch, Leiter der F ünften Mordkommission a. D ., willst du dir nicht erst mal ansehen, was ich für dich habe ?«
    Er fuhr mit der Hand in die Innentasche seines Sakkos. Instinktiv duckte sich Landsberg weg, doch es war keine Waffe, die er hervorzog, sondern ein brauner Umschlag.
    »Hier. Wirf mal einen Blick darauf.«
    Landsberg riss ihm den Umschlag aus der Hand.
    »Aber glaub ja nicht, dass es einen Sinn hat, das Foto zu vernichten. Die Datei ist mehrfach gesichert.«
    Landsberg nahm es heraus. Prompt wich ihm das Blut aus dem Gesicht.
    Lange Zeit schaute er es an. Fassungslos. Dann ließ er es sinken.
    Lukas Kilian grinste triumphierend.

Vierunddreißig
    Schon am Abend lagen Trojan die Berichte aus dem Labor vor. Unruhig schob er den Stapel Unterlagen auf seinem Schreibtisch hin und her. Immer wieder drängte es ihn, aufzustehen und ans offene Fenster zu treten, um frische Luft in seine Lunge zu saugen. Er verspürte eine diffuse Beklemmung in der Brust, denn das Fazit, das er nach dem Studium der Tabellen und Notizen ziehen musste, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Schließlich setzte er sich und las die Seiten noch einmal gründlich durch, aber an den Befunden der Kriminaltechniker gab es keinen Zweifel. Einige Fingerspuren am Tatort in der Joachim-Friedrich-Straße deckten sich mit denen in der Wohnung am Rathenauplatz, und die DNA eines dunkelblonden Haars, das man auf dem Bett der beiden Ermordeten gefunden hatte, stimmte mit einer

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