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Die Traene des Drachen

Die Traene des Drachen

Titel: Die Traene des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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schon mit zwei Pferden im Schlepptau aufgetaucht.“
    Jadora hielt ihm sein Schwert hin, das er inzwischen aus dem Kadaver des Leitwolfes hinter dem Felsen gezogen hatte. Maél schulterte sich noch einen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen. Dann ging er zu Arok und sprang auf seinen Rücken ohne Sattel. Ein paar Augenblicke später war er von der nächtlichen Finsternis verschluckt.
     

    Die Morgendämmerung war nicht mehr fern, als Jadora und Morgad, der Krieger, der zusammen mit Jadora die harmlosesten Verletzungen davongetragen hatte, Pferdegetrappel nahen hörten. Jadora zählte von weitem sechs Pferde. Als Maél vor ihm stehen blieb und abstieg, nickte er ihm anerkennend zu. „Zwei Pferde haben es nicht geschafft. Eines war nicht auffindbar. Mit zehn Pferden können wir mehr als zufrieden sein. Elea wird wieder bei mir mitreiten und Shona nehmen wir als Packpferd.“
    Er übergab Jadora die Pferde. Leises Schnarchen kam von den Zelten der Krieger. „Ihr könnt euch auch noch aufs Ohr hauen. Heute Nacht werden wir keinen erneuten Angriff dieser Mistviecher zu befürchten haben. Wenn Elea erwacht, muss sie sich um die schlimmsten Wunden kümmern. Dann verschwinden wir von hier in Richtung Westen.“
    Als er in das Zelt kroch, nahm er gleich Finlays wachen Blick wahr, der auf ihn gerichtet war. „Ich habe mitgehört. Du hast sechs Pferde wiedergefunden. Das ist gar nicht schlecht. Deine Spürnase ist wirklich erstaunlich.“
    „ Es ist diesmal eher meinem guten Gehör und den ihren Spuren zu verdanken, dass ich sie gefunden habe. Der ganze Wald stinkt nach dem Blut der Wölfe“, erwiderte Maél, während er sich aus seiner Fellkleidung schälte. Finlay kam langsam unter dem Fell hervorgekrochen. „Sie hat jetzt wieder eine gesunde Körpertemperatur. Aber sie hat sich nicht ein einziges Mal gerührt. Ich habe ständig nach ihrem Atem gelauscht, weil ich Angst hatte, sie ist tot.“
    „ Das ist immer so bei ihr. Wenn sie ihre Magie in sich gebündelt hat oder von Gefühlen überrannt wurde, mit denen sie nicht fertig wird, dann fällt sie in einen todesähnlichen Schlaf, genauso wie am Abend des Drachenfestes. - Deine Fellkleidung kannst du mit deinen Händen nicht anziehen. Nimm dir ein Fell vom Boden, bevor du rausgehst!“ Finlay tat wie ihm Maél geheißen hatte. Er zögerte jedoch noch, das Zelt zu verlassen. „Maél, während ich so bei ihr lag, sind mir die ganze Zeit zwei Fragen durch den Kopf gegangen. Über die eine wirst du sicherlich nicht erfreut sein.“ Maél sah Finlay alarmiert in die Augen, während er einen Arm unter Eleas Kopf schob. „Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass mit Darrach und Elea fast zeitgleich zwei magische Wesen aufgetaucht sind und das, nachdem vor etwa hundertfünfzig Jahren alle mit einem Schlag von der Oberfläche verschwunden sind? Und dann noch der Drache. Wenn der tatsächlich irgendwo im Akrachón existiert, dann wären es sogar drei. Ob dies nicht etwas zu bedeuten hat?“
    „ Ich weiß nicht. Kann sein. Es interessiert mich nicht. Für mich zählt nur Elea. Außerdem war Darrach schon ein Zauberer, als er sich mir vor über zwanzig Jahren angenommen hatte. Er hat es nur immer vor den anderen geschickt verborgen gehalten. Zu der Zeit war Elea noch gar nicht geboren. - Ich nehme an, dass dies nicht die Frage war, die mir missfallen wird. Also spuck’s schon aus!“
    „ Also, verstehe mich jetzt nicht falsch! Ich bin auch nur ein Mann. Und du weißt auch, dass ich für Elea romantische Gefühle gehegt habe und es vielleicht sogar noch tue... “
    „ Ja und! Worauf willst du hinaus?“, fragte Maél ungeduldig. „Darüber, dass sie magisch ist, sind wir uns einig. Und dass ihre Magie etwas mit ihren Gefühlen zu tun hat, darüber gibt es auch keine Zweifel. Und wir wissen, dass sie zu alldem fähig ist, wenn sie sich schöne Erlebnisse in Erinnerung ruft... Vielleicht hast du jetzt eine Ahnung, worauf ich hinaus will?“, wollte Finlay etwas verschüchtert wissen angesichts Maéls immer finsterer werdender Miene. „Nein, die habe ich nicht. Kannst du jetzt endlich auf den Punkt kommen. Ich würde ganz gerne mit Elea noch allein sein, bevor sie wach wird und sämtliche Wunden schnellstmöglich versorgen muss, damit wir von hier verschwinden können.“
    „ Hast du dir nicht auch schon vorgestellt, wie es sein wird, wenn du dich mit ihr... körperlich vereinigst? Sie ist noch Jungfrau. Sie wird mit ganz neuen Empfindungen konfrontiert sein, schönen

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