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Die Tränen der Justitia (German Edition)

Die Tränen der Justitia (German Edition)

Titel: Die Tränen der Justitia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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ehemaligen Pressesprecher der Bank rächen?»
    «Wohl eher etwas weit her geholt, aber ganz abwegig ist es nicht. Wir sollten uns vielleicht mit dem CEO unterhalten, sofern er noch in Amt und Würden ist.»
    «Ein Strohhalm, mehr nicht. Weshalb rächt sich ein betrogener Anleger erst jetzt, nach über sechs Jahren? Für mich ist diese Geschichte sehr unwahrscheinlich. Vielmehr könnten Borers Fälle der Schlüssel zur Lösung sein, Nadine.»
    «Was findet Julia bloss an dem Zwerg?»
    «Tja, wohin die Liebe fällt. Deine Lover sind ja auch nicht alle Fotomodelle.»
    «Nun mal langsam. Du musst es ja wissen. Aber ich verrate dir so viel: Es waren und sind keine Mickermännchen. Ende des Themas. Sollen wir dem Römerhof auf den Zahn fühlen?»
    «Schaden würde es auf keinen Fall. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass Lukas Dreck am Stecken hat. Doch ich gebe dir recht, wir sollten nichts ausser Acht lassen. Ich kann ja meinen alten Bankkumpel darauf ansetzen.»
    «Genau das wollte ich Vorschlägen.»
    «Und wenn wir schon bei den Banken sind. Wir sollten uns mit Marcel Wiedmer unterhalten. Falls die Entführer bereits ihre Forderung gestellt haben, werden die Dopplers versuchen, das Geld über ihre Bank zu beschaffen.»
    «Du läufst ja richtig zur Topform auf.»
    Wiedmer, ein Mann um die vierzig, rannte die Treppe in die erste Etage hoch, nachdem er den Kommissär gefragt hatte, ob sie zu Fuss oder mit dem Lift fahren wollten. Ferrari keuchte mühsam hinterher. Nadine hat recht. Ich muss im Hardwald auf die Finnenbahn, sonst werde ich beim Sponsoringanlass zur Lachnummer.
    «Gehts?»
    «Kein Problem», flunkerte der Kommissär. «Ich bin halt etwas älter als Sie.»
    «Ich renne hier jeden Tag etwa dreissig Mal hoch. Das ist mein Training während der Arbeitszeit. Die Kondition hole ich mir in der Freizeit beim BHC.»
    «BHC ... Basler Handball-Club. Das heisst, Sie spielen Handball?»
    «Früher in der Nationalliga A. Inzwischen trainiere ich nur noch mit den Jungs. Und da komme ich mir dann auch so vor wie Sie eben.»
    «Sind das Profis beim BHC?»
    «Teils, teils. Einige sind bei unseren Sponsoren angestellt, trainieren jedoch die meiste Zeit. Als Amateur hättest du heute null Chancen. Leider kommt der BHC nicht so richtig vom Fleck, Frau Kupfer.»
    «Nicht so wie der FCB.»
    «Da schneiden Sie eines unserer Hauptprobleme an. Der Moloch FCB saugt extrem viele Sponsorengeider ab. Wenn ich deren Budgetzahlen höre, werde ich richtig neidisch. Mit der Gage von denen, die die ganze Saison auf der Bank sitzen, wären wir im Handball der Krösus in der Schweiz. Bitte setzen Sie sich.»
    «Sie unterstützen Josef Doppler beim BHC?»
    «So gut ich kann. Es ist keine leichte Aufgabe, die sich Josef da auferlegt hat. Ich habe ihm abgeraten, ohne Erfolg. Der ehemalige Buchhalter wusste nämlich schon, weshalb er aufgab. Der war vollkommen überfordert und josef ist auch nicht gerade ein Finanzgenie.»
    «Lukas ist ein Jugendfreund von Ihnen.»
    «Sie haben sich über mich erkundigt?»
    «Josef Doppler hat es uns erzählt.»
    «Ach so. Lukas ist nicht irgendein Jugendfreund, eilst mein bester. Wir spielten sogar zusammen beim BHC. Lukas wirbelte als Kreisläufer in der zweiten Mannschaft. Er war sehr wendig und schnell. Nur für die erste Mannschaft reichte es ihm nicht. Und josef war schon immer so etwas wie die gute Seele im Hintergrund. Das mit Lena ist eine schlimme Sache.»
    «Sie sind informiert?»
    «Von Josef. Wir gingen am Wochenende die Finanzen durch und da wirkte er total abwesend. Zuerst dachte ich, er sei einfach mit der Buchhaltung überfordert. Ich fragte ihn, was mit ihm los sei. Anstatt zu antworten, bat er mich, abzuklären, wie gut die Bonität der Familie bei Schwandorf ist. Mehr wollte er nicht sagen. Nachdem ich dann weitere zwanzig Minuten vergeblich versuchte, ihm einige Konten zu erklären, schaltete ich den Laptop aus und schlug vor, nächste Woche weiterzumachen. Plötzlich sprudelte es nur so aus ihm heraus. Ich konnte es kaum glauben. Aber Josef ist keiner, der sich verstellen kann. Gestern schaute ich mir dann alle Möglichkeiten an. Ich ... ich weiss gar nicht, ob ich es Ihnen sagen darf... Ach was, es geht ja nicht um Steuerflucht oder Steuerhinterziehung. Die Dopplers sind am Anschlag. Keine Bank auf der Welt gibt ihnen einen weiteren Kredit. Das Haus von Emma und josef ist mit fünfundsiebzig Prozent belastet. Und Lukas muss froh sein, dass er die Raten zurückzahlen kann. Ich nahm

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