Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tränen der Justitia (German Edition)

Die Tränen der Justitia (German Edition)

Titel: Die Tränen der Justitia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
Vom Netzwerk:
schliesst keine Wetten ab, die über eine gewisse Höhe hinausgehen.»
    «Ein vorsichtiger Mensch.»
    «Kann man so sagen, Nadine.»
    «Was hältst du vom Gerücht über den BHC?»
    «Das könnte ich mir gut vorstellen. Ein mittelmässiger Club, der nicht im Rampenlicht steht und für den sich nur wenige begeistern. Ausserdem interessiert Handball in der Schweiz nicht. Eine clevere Wahl.»
    «Dann dürfen wir den Fall jetzt in deine bewährten Hände legen, Ursi?»
    «Nichts lieber als das. Im Moment ist nicht viel los bei uns. Wie weit seid ihr im Fall Borer?»
    «Wir verfolgen eine heisse Spur, wie es so schön heisst. Doch wir müssen bis morgen auf den Haftbefehl für einen gewissen Franz Heller warten. Nun ist das Vögelchen ausgeflogen.»
    «Ist das der Heller, der seine Frau vergiftet hat, Nadine?»
    «Ja, genau.»
    «Den kenne ich. Der war vor seiner Verhaftung in einen Betrug verwickelt.»
    «Davon steht aber nichts in den Akten.»
    «Wahrscheinlich gibt es eine zweite. Ihr müsst euch die besorgen. Es ging um den Import von Medikamenten aus Drittweltländern unter gütiger Mithilfe einiger Zollbeamten. Heller bezog sie bei einer Firma in Luzern, den Namen weiss ich nicht mehr, und verkaufte sie im grossen Stil. Leider konnten wir ihm nichts nachweisen, er spielte richtiggehend mit uns.»
    «Das kennen wir, Ursi. So im Sinn von rein hypothetisch.»
    «Exakt. Als er wegen Mordes verurteilt wurde, schloss ich die Betrugsakte. Die Gerechtigkeit hatte gesiegt, ums pathetisch zu sagen, wenn auch auf Umwegen.»
    Nadine liess sich die Akte kommen.
    «Ich sagte dem Archivtrottel noch ausdrücklich, alles, was du über einen Franz Heller hast. Aber der Idiot legte mir nur die Akte mit dem Mord auf den Tisch … Hier, Ursi ging richtig zur Sache, doch der Kerl verfügte über die besseren Karten. Das bringt uns leider nicht weiter.»
    Ferrari blätterte die verstaubten Unterlagen durch. Ein raffinierter Kerl, nicht erst seit gestern. Unsere einzige Chance ist, ihn auf frischer Tat zu ertappen. Konkret bedeutet das, dass wir Lena bei ihm finden müssen. Am frühen Nachmittag kam Big Georg mit einem Zwischenbericht herein. Heller und seine Freundin waren wie vom Erdboden verschwunden, weder im Wallis noch in Graubünden aufgetaucht.
    «Und wenn er ins Ausland abgehauen ist?»
    «Interpol ist auch eingeschaltet. Wir erwischen ihn. Es ist nur eine Frage der Zeit.»
    «Er spielt mit uns. In dieser Partie ist er uns immer einen Zug voraus … Eine Frage der Zeit, sagst du, Georg. Und das ist genau das, was wir nicht haben.»
    Im Laufe des Nachmittags erhielt Ferrari einen Anruf von Ursula. Sie hatte sich intensiv mit Jack Lustig unterhalten und danach mit Art Gründel, dem Präsidenten des BHC, der sich, je länger das Gespräch dauerte, desto überzeugter der Theorie von Lustig anschloss. Nach einer kurzen internen Lagebesprechung lud Ursi den Torwart Mike Trummer als Ersten zum Verhör vor. Nun fragte sie den Kommissär, ob er und Nadine dabei sein wollten. Da sie im Augenblick sowieso abwarten mussten, sagte Ferrari zu.
    «Sie können sich sicher vorstellen, weshalb wir uns mit Ihnen unterhalten möchten», begann Ursula das Gespräch.
    «Keine Ahnung. Ich bin vollkommen überrascht über Ihre Vorladung. Um was geht es?»
    «Wie würden Sie Ihre Leistung als Torwart beim BHC bezeichnen?»
    «Als beschissen, aber das wird ja wohl nicht der Grund sein, weshalb Sie mich vorladen.»
    «Indirekt schon.»
    Trummer rutschte nervös auf dem Stuhl hin und her.
    «Kommen Sie zur Sache, ich muss zum Training. Fragen Sie mich, was Sie fragen wollen, und dann möchte ich gehen.»
    «Gut. Was würden Sie dazu sagen, wenn ich behaupte, dass Sie den einen oder anderen Ball extra reinlassen?»
    «Das ist eine Frechheit! Eine absolute Frechheit!»
    «Es stimmt also nicht?»
    «Es mag im Moment vielleicht so aussehen, aber wir haben einfach eine Pechsträhne. Weshalb sollten wir betrügen?»
    «Um gross abzusahnen.»
    «Jetzt verstehe ich! Sie denken, dass wir von den Gegnern bestochen werden. Ein absoluter Blödsinn.»
    «Nicht ganz. Das läuft anders, Herr Trummer. Sie wetten auf die Spiele, die Sie verlieren.»
    «Machen Sie sich doch nicht lächerlich. Legen Sie mir Ihre Beweise auf den Tisch oder lassen Sie mich gehen.»
    «Hören Sie, Sie haben hier und jetzt die Möglichkeit, die Wahrheit zu sagen. Sollten unsere Ermittlungen zeigen, dass grössere Summen auf Ihre Konten fliessen, sieht es schlecht für Sie aus.»
    «Das Einzige,

Weitere Kostenlose Bücher