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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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normal.
    Vincent zuckte erneut die Schultern, als er das Stethoskop absetzte. »Wie jedes Mal, Rosie. Diesmal sind die Herztöne natürlich stark erhöht, das ist ja kein Wunder, nach dem Rennen. Aber sonst … also mir ist nichts aufgefallen.«
    »Kann sie irgendwas gefressen haben, das ihr nicht bekommen ist?«, fragte Bulldog hilflos.
    Vincent und Rosie schüttelten die Köpfe.
    »Wenn sie was Falsches gefressen hätte, hätte sie Kolik«, sagten beide wie aus einem Mund.
    Bulldog als Fuhrunternehmer musste das eigentlich wissen. Er biss sich denn auch auf die Lippen.
    »Ich meine ja nur … vielleicht Gift?«
    »Aber wenn jemand das Pferd hätte vergiften wollen, wäre es doch tot«, meinte Lord Barrington später.
    Er suchte Rosie im Stall auf, um ihr zum dritten Platz zu gratulieren – und im Gegensatz zu Vincent und Bulldog war auch ihm ein leichtes Schwanken der Stute im Geschirr aufgefallen, nachdem sie vor Rebel Boys Sulky gescheut hatte. Von der Besitzerloge aus hatte man einen besseren Blick.
    »Vielleicht hat der Kerl nicht gewusst, wie viel man dazu braucht«, überlegte Bulldog.
    Lord Barrington schüttelte den Kopf. »Ach was, Mr. Tibbs! Diese Leute sind doch mit allen Wassern gewaschen, die irren sich nicht.«
    »Vielleicht wollte er sie nicht gleich umbringen?«, vermutete Rosie. »Nur verhindern, dass sie gewinnt …«
    »Das lässt sich aber nicht so leicht berechnen«, erklärte der Lord kategorisch. »Ist mir jedenfalls noch nicht untergekommen. Was sagt denn der Tierarzt?«
    Vincent zuckte mal wieder die Schultern. »Ich kann nur wiederholen, dass ich dafür keine Anhaltspunkte sehe. Es ist richtig, dass sich das Pferd etwas anders benommen hat als zu Hause. Es war nervöser, das erklärt das Scheuen, und heftiger – aber das spricht eigentlich gegen eine absichtliche Vergiftung. Die schwächt das Pferd ja eher, und für einen Konkurrenten wäre es doch kontraproduktiv, wenn es schneller voranwill.«
    »Nicht, wenn’s angaloppiert«, bemerkte Rosie.
    Der Lord zog die Augenbrauen hoch und lachte bekümmert auf. »Nun kommen Sie, Rosie, Sie nehmen doch nicht im Ernst an, jemand könnte Ihr Pferd gezielt dazu bringen wollen, sich auf der Bahn danebenzubenehmen, mit der Hoffnung darauf, dass Sie dann disqualifiziert werden. Zumal Sie es ja kontrolliert haben. Wenn Sie keine Angst bekommen hätten, als Diamond scheute, wäre sie durchgetrabt und hätte gewonnen.«
    Rosie öffnete die Boxtür und schmiegte sich an Diamond, die jetzt wieder völlig normal wirkte.
    »Eben, es hat nicht wirklich geklappt«, flüsterte sie. »Also wird er ihr beim nächsten Mal mehr geben, wovon auch immer. Wir müssen auf sie aufpassen, Bulldog. Wie schaffen wir es bloß, auf sie aufzupassen?«

KAPITEL 4
    Das Familientreffen der Drurys stand unter einem schlechten Stern. Das fand zumindest Lizzie, nachdem Michael und sie den Tisch im Hotelrestaurant auch eine halbe Stunde nach dem vereinbarten Termin nur mit einem übernervösen Patrick teilten, der pausenlos auf die Uhr sah. Er entschuldigte sich mehrmals für Juliets Verspätung, obwohl die nun wirklich die Letzte war, die Lizzie vermisste. An sich hatten die Drurys weder ihr noch Patrick irgendetwas zu sagen, die vier hockten ja schon auf Elizabeth Station ständig aufeinander! Lizzies Verhältnis zu Juliet war nach der Heimkehr ihrer Schwiegertochter nicht besser geworden. Und Patricks Vermittlungsversuche verstärkten die Spannung. Er allein hätte sich nahtlos in die Abläufe auf der Farm eingefügt, aber nun zerriss er sich zwischen seinen Aufgaben in der Schafzucht und Juliets ständigem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Er wurde unruhig, wenn er mit irgendeiner Arbeit nicht vor dem Abendessen fertig wurde, weil er Sorge hatte, Lizzie und Juliet würden bei Tisch wieder aneinandergeraten, und Juliet würde ihre Wut anschließend an ihm auslassen.
    Patricks Versuche, irgendeine Beschäftigung für seine schöne Frau zu finden, waren ebenso rührend wie sinnlos. Juliet wollte keinen Rosengarten anlegen und keine Schoßhunde züchten, da mochten solche Hobbys noch so ladylike sein. Sie konnte reiten, war aber auch dafür nicht zu begeistern. Das elegante Pferd, das Patrick in Christchurch für sie ersteigerte,sorgte nur für Ärger in der Familie: Lizzie erregte sich über den exorbitanten Preis des Tieres, Michael, der es gern geritten hätte, schimpfte über den Damensattel. Der war fast so teuer gewesen wie das Pferd, machte aber einen anderen Gebrauch

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