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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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warten, bis der Start freigegeben wurde. Außerdem hustete sie. Bulldog sah, dass Rosie schon wieder mit sich kämpfte.
    »Wenn sie sich erkältet hat …«
    Bulldog schüttelte den Kopf. »Pferde erkälten sich nicht. Jetzt lass sie gerade diese zweitausendsiebenhundert Meter laufen, und dann kann Dr. Taylor ja noch mal gucken.«
    Es wäre auch zu spät gewesen, den Tierarzt zu holen. Die Glocke erklang bereits, und die Pferde traten an.
    Bulldog gesellte sich diesmal zu Vincent auf die Tribüne. Da war es zwar voll und laut, aber in den feudalen Besitzerlogen der Rennbahnen fühlte er sich einfach nicht wohl.
    »Jetzt habe ich ganz vergessen, auf sie zu setzen«, murmelte Bulldog, als Trotting Diamond sich sofort in die Mitte des Feldes schob. Rosie ließ sie die ersten tausend Meter meist locker mitlaufen, erst dann holte sie auf, um im Endspurt gewöhnlich an allen Konkurrenten vorbeizugehen. Aber diesmal fiel ihr das schwerer als sonst. Diamond ließ sich nicht brav zurückhalten, sie pullte und wollte nach vorn, zum ersten Mal, da Vincent die Stute im Rennen sah, schien sie Gefahr zu laufen, anzugaloppieren. Sie hustete auch noch einmal, bevor der erste Kilometer hinter ihr lag, aber sonst schien ihr nichts zu fehlen. Im Gegenteil, sie schien vor Energie zu strotzen, als Rosie sie jetzt gehen ließ. Trotting Diamond schob sich vor sämtliche Pferde des Rennstalls Fence, überholte dann auch den Hengst, den Joe selbst vorstellte. Schließlich lag nur noch ein eleganter Rappe vor ihr – Rebel Boy, ein Pferd aus Auckland.
    Auf den Rängen herrschte inzwischen ein infernalischer Lärm, auch Bulldog brüllte aus vollem Hals, um Rosie und Diamond anzufeuern. Vincent hielt sich lachend die Ohren zu – er zweifelte nicht daran, dass Diamond an Rebel Boy vorbeiziehen würde. Aber dann geschah etwas Merkwürdiges. Diamondschien von irgendetwas kurz irritiert zu sein, sie scheute leicht vor Rebel Boys Sulky, aber sie kam nicht aus dem Trab. Rosie hätte den Vorsprung leicht aufholen können, den der Rappe dadurch gewann, aber sie machte keine Anstalten. Stattdessen hielt sie ihr Pferd hinter Rebel Boy – und beschleunigte nicht mal, als Joe Fence seinen Hengst gleichauf traben ließ und sie dann sogar um eine Kopflänge überholte.
    Schließlich überquerten die drei Pferde eng hinter- beziehungsweise nebeneinander die Ziellinie.
    »Sieger Rebel Boy, danach Sundawner, Rose’s Trotting Diamond …«
    Vincent und Bulldog rannten bereits die Treppen hinunter zum Ziel, als der Sprecher die Sieger verkündete. Rosie stand neben ihrem Pferd, streichelte Diamond und weinte.
    »Was ist denn los, Rosie? Es ging doch hervorragend! Warum haben Sie sich denn abhängen lassen?« Vincent warf einen Blick auf die Stute, die natürlich etwas schwerer atmete, aber nicht einmal wirklich schwitzte. »Sie hätte das locker gewinnen können.«
    Rosie schüttelte den Kopf. Neben ihr nahm Joe Fence eben die Schleife für den zweiten Platz entgegen. Er grinste triumphierend – nur als der Tierarzt sich Diamond näherte, nahm sein Gesicht einen wachsamen Ausdruck an.
    »Na, na, Rosie. Du willst doch den Ausgang nicht anfechten, oder? Also selbst, wenn dein Pferdchen irgendwas hatte.«
    Rosie achtete gar nicht auf ihn. Sie beruhigte nur Diamond, die nun auch vor dem Mann scheute, der ihr die Schärpe für den dritten Platz umlegen wollte.
    »Sie konnte nicht gucken!«, berichtete sie Vincent unter Tränen. »Sie hat sich erschrocken vor dem anderen Sulky. Es war, als ob sie was blendete, aber da war ja nichts. Und ich hatte das Gefühl … ich hatte das Gefühl, sie käme ins Taumeln. Also bin ich lieber langsamer gefahren.«
    Bulldog verdrehte die Augen. »Da hat man aber nichts von gesehen. Guck mal, sie hat sich nicht mal angestrengt.«
    Diamonds Haut unter dem Fell war heiß, aber trocken. Die Stute trank durstig, als ihr ein Pfleger Wasser hinhielt, aber ein großer Teil davon lief ihr gleich wieder aus dem Maul.
    »Schauen Sie, Dr. Taylor!« Rosie wollte den Tierarzt darauf hinweisen, aber die anderen Pferde formierten sich zur Ehrenrunde, und sie konnte Diamond kaum zurückhalten.
    »Ich guck’s mir gleich an, Rosie«, begütigte Vincent.
    »Das sah tatsächlich komisch aus«, überlegte Bulldog. »Als ob sie sich verschluckt hätte.«
    Diamond trabte derweil ihre Ehrenrunde durch und schien jetzt auch ruhiger. Rosie wusch sie ab und brachte sie in den Stall, bevor Vincent sie untersuchen konnte. Inzwischen trank sie

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