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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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der Wasserfall!«, rief Randy schließlich nach einer für Juliet fast endlosen Fahrt über Serpentinen. »Gleich da oben muss das Haus sein!«
    Tatsächlich kam das Haus oberhalb des Wasserfalls und des kleinen Teichs, in den er sich ergoss, jetzt schnell in Sicht. Ein robustes, heimelig wirkendes Blockhaus – aber für Juliet eine Enttäuschung. Sie hatte mit einem repräsentativeren Haus gerechnet, ähnlich den Villen auf den Plantagen ihrer Heimat. Die Drurys galten schließlich als wohlhabend. Nun ja, vielleicht baute man hier einfach so … Juliet beschloss, sich nicht entmutigen zu lassen. Diese Leute mussten ihr helfen, eine Lösung für sich und dieses vermaledeite Kind zu finden. Wobei sie selbst bislang keine Idee hatte, wie die aussehen sollte.
    Randy verhielt das Pferd vor dem Haus, machte aber keine Anstalten, Juliet aus der Chaise zu helfen. Stattdessen klopfte er schon mal an die Tür, er hatte wohl das dringende Bedürfnis, sich selbst und das Pferd ins Trockene zu bringen.
    Drinnen hatte man sie schon bemerkt. Michael Drury – in abgetragenen Denimhosen und Holzfällerhemd ein deutlich weniger distinguierter Anblick als beim Dinner bei den Dunloes – öffnete die Tür.
    »Was ist das denn … bei dem Wetter … Patrick?« Michaels erster Blick fiel auf die kleine Stute, die er natürlich gleich erkannte. »Meine Güte, das ist ja Lady! Ist der Weg hier herauf nicht noch ein bisschen weit für sie?«
    Lizzie, die hinter ihm auftauchte, sah als Erstes den Jungen und wurde blass.
    »Ist Patrick was passiert?«, fragte sie erschrocken. »Du bist doch sein Stalljunge. Was … was machst du hier?«
    Randy grinste ihr beruhigend zu. »Nichts, Mrs. Drury, Mr. Patrick ist immer noch unterwegs. Aber die Lady meinte, es sei dringend, und da …«
    »Das Pferd meinte, es sei dringend?«, wunderte sich Lizzie, aber dann sah sie auch schon Juliet, die ungeschickt aus der Kutsche kletterte. Ihr modisch enger Rock erlaubte wieder nur kurze Schritte.
    Lizzie ging ihr entgegen – und schien sich überhaupt nicht für ihr weites, altmodisches Hauskleid zu schämen. Auch sie hatte in Dunedin imposanter gewirkt. Kaum fassbar, dass diese kleine, rundliche Person mit dem nachlässig aufgestecktendunkelblonden Haar eine geschätzte Kundin in Lady’s Goldmine war.
    »Miss LaBree!«, begrüßte sie jetzt ihre Besucherin. »Du lieber Himmel, wo ist denn Kevin? Wie kann er Sie allein hierher schicken, noch dazu bei diesem Wetter! Aber jetzt kommen Sie erst mal rein. Und du auch, wie heißt du noch? Randy, nicht?«
    Randy erklärte, zuerst das Pferd in den Stall bringen zu müssen. Er wirkte ein wenig zerknirscht, nachdem auch Michael angemerkt hatte, dass der Weg zu schwer für die junge Stute gewesen sei. Hoffentlich bekam er keinen ernstlichen Ärger mit Mr. Patrick.
    Michael nahm sich schließlich des Jungen und des Pferdes an, während Lizzie Juliet hineinführte. Das Haus war drinnen nicht sehr viel repräsentativer, als es von außen wirkte. Zwar gab es ein paar hübsche, sicher aus England importierte Wohnzimmermöbel, aber das meiste waren einfach zusammengezimmerte rustikale Tische und Stühle. Lizzie wollte Juliet ihren Mantel abnehmen, aber die hielt sich nicht mit Vorreden auf.
    »So, Sie wissen also angeblich nicht, wo Kevin ist«, kam sie gleich zum Thema. »Sollte Ihnen das hier entgangen sein?« Juliet schälte sich ohne Hilfe aus dem Mantel, nachdem sie Kevins zerknitterten Brief auf den Tisch geworfen hatte.
    Lizzie nahm ihn auf und überflog die wenigen Zeilen. Erneut wurde sie blass und kämpfte mit einer Woge von Panik, die in ihr aufstieg. Krieg. Kevin zog in den Krieg, man würde auf ihn schießen … Lizzie ließ sich auf einen Stuhl sinken.
    Juliet bemerkte nichts von ihrem Entsetzen. »War das Ihre Idee?«, fragte sie mit scharfer Stimme.
    Lizzie funkelte die junge Frau an. Fast hätte sie hysterisch gelacht. »Dies zum Thema Mutterinstinkt«, bemerkte sie. »Wenn Sie nur einen Funken davon aufbrächten, Miss Juliet, dann wüssten Sie, dass keine normale Frau ihren Sohn in denKrieg schicken würde! Um einer Hochzeit zu entgehen! Dieser dumme Junge! Wenn sie ihn nun totschießen …«
    Lizzie raufte sich die Haare und brachte ihre ohnehin nachlässig aufgesteckte Frisur damit noch mehr durcheinander.
    Juliet zog die Brauen hoch. Wie konnte die Frau sich derart gehen lassen? »Er ist Stabsarzt«, meinte sie gelassen. »Kein Mensch wird auf ihn schießen – um Kevin mache ich mir keine

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