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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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jeder einzelne Expeditionsteilnehmer berichtete lang und breit von seinen Erfahrungen an der Klippe. Dazu wartete man natürlich auch in dieser Nacht auf Matariki, doch die Sterne ließen sich noch nicht blicken.
    Lizzie war rechtschaffen müde, als sie schließlich nach Hause kamen. Abwechselnd mit Doortje hatte sie Abe getragen. Kevin ritt, aber es ging ihm bereits so gut, dass er die kleine May vor sich in den Sattel nehmen konnte. May war gesellig, aber nach dem langen Tag quengelte auch sie herum. Auf dem Heimritt schlief sie schließlich ein. Kevin reichte sie Patrick vorsichtig hinunter, als sie vor Elizabeth Station ankamen.
    »Ich bringe sie gleich ins Bett. Nandé wird zwar sicher schon schlafen, aber …«
    Während Michael Kevin vom Pferd half – nachdem sein Fuß verbunden worden war, konnte er bereits wieder auf Krücken gehen –, folgte Lizzie ihrem jüngeren Sohn ins Haus, erschöpft und in böser Erwartung seiner Reaktionen. Sie sah, dass Patrick behutsam an Nandés Zimmertür klopfte.
    »Warum macht sie denn nicht auf?«, fragte er verwundert. »Sie hat doch sonst einen so leichten Schlaf.«
    Lizzie hasste es, sich der Sache in dieser Nacht noch stellen zu müssen, aber nun öffnete sie ruhig die Tür zu dem Zimmer. Sie war überrascht, es bis auf die Kleider und Koffer von Matariki und Atamarie leer zu finden.
    »Sie ist weg, Patrick«, erklärte Lizzie. »Es tut mir leid.«
    Patrick sah sie entsetzt an. »Sie ist … fort? Weggelaufen? Nandé ist … Juliet!« Patrick drückte Lizzie seine Tochter in die Arme und stürzte wie von Sinnen in das Schlafzimmer, das er mit Juliet teilte. »Juliet, du Biest, was hast du gemacht, was hast du ihr angetan?«
    Lizzie warf Michael, der eben mit Kevin, Doortje und dem kleinen Abe hereinkam, einen verblüfften Blick zu. Michael wusste Bescheid, Lizzie hatte ihm schon auf dem Fest der Maori von Juliets erzwungenem Weggang berichtet. Zumindest in groben Zügen, die Sache mit dem Geld wollte sie vorerst auslassen. Michael hatte es auch nicht angesprochen, aber zu ihrer Verwunderung sofort das Thema Nandé zur Sprache gebracht.
    »Und was ist mit dem schwarzen Mädchen?«, hatte er gefragt. »Nimmt sie die mit?«
    Lizzie hatte die Stirn gerunzelt. Tatsächlich hatten weder sie noch Doortje darüber nachgedacht. »Nein, warum sollte sie? Nandé hat ihr beim Packen geholfen. Sie wird doch nicht mitgehen wollen.«
    Michael hatte in seiner charakteristischen Art und Weise die Augen verdreht. »Lizzie, Nandé ist noch nie gefragt worden, ob sie irgendwohin gehen will oder nicht. Doortje hat sie von Afrika aus hierher geschleift. Dann hat Patrick sie abgeworben. Aber Juliet hält sie seitdem in heiliger Furcht. Für die ist sie doch nicht mehr als eine Sklavin.«
    Lizzie hatte sich nervös auf die Lippen gebissen. Es war natürlich ein Fehler gewesen, das schwarze Mädchen bei Juliet zu lassen. Aber Himmel, auch sie konnte nicht an alles denken! Und nun war Nandé mit ihrer Herrin verschwunden, und Patrick …
    »Juliet ist auch weg!«, erklärte er nach einem Blick in das Schlafzimmer. »Sie ist … was hat sie nur plötzlich?«
    Es klang verblüfft, aber nicht so emotional und entsetzt wie eben seine Reaktion auf Nandés leeres Zimmer.
    Lizzie atmete tief durch. »Ich habe sie weggeschickt, Patrick«, sagte sie sanft. »Es tut mir leid für dich, aber sie passte nicht hierher. Sie wusste das auch selbst. Sie …«
    Patrick schien sie gar nicht zu hören. Er hatte Juliets Zimmer wieder verlassen und sich Nandés zugewandt. Hilflos riss er die Schränke auf, als hoffte er, einen Beweis dafür zu finden, dass das Mädchen nur für kurze Zeit ausgegangen war.
    »Sie konnte doch nicht einfach fortgehen! Und May. Ich … ich dachte, sie liebt sie. Wenn schon nicht … aber ich dachte, dass sie vielleicht auch mich … ich … dachte, wir hätten Zeit.«
    Lizzie schüttelte den Kopf. Sie wusste nicht, wie oft sie es noch würde wiederholen müssen. »Juliet hat dich nie geliebt«, sagte sie geduldig. »Und sie hat sich nie etwas aus May gemacht. Sie …«
    Patrick blitzte sie an. »Wer spricht denn von Juliet?«, fragte er eisig. »Gib dir keine Mühe, Mutter, ich weiß das alles längst selbst. Aber Nandé … ich … ich hätte doch nie gedacht, dass sie … dass sie May allein lässt.«
    »May?«, fragte Michael spöttisch.
    Sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen.
    Lizzie schob ihn entschlossen in ihr Schlafzimmer. »Führ das jetzt bloß

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