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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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dass er es dir erzählt. Ich hätte es fast selbst getan – alles wäre besser gewesen als diese Geschichte jetzt. Aber er … er wollte dir nicht wehtun, Doortje, und er wusste doch, dass er es sowieso schon tat. Diese verfluchte Juliet …«
    »… ist Geschichte«, sagte Lizzie gelassen. »Du hättest es mir wirklich erzählen sollen, Riki, ich wusste von nichts. Aber jetzt gehen wir erst mal hoch zur Klippe. Die Männer sind schon weg, oder?«
    Matariki nickte. »Die Männer haben da oben kampiert«, verriet sie. »Kevin wollte keine Zeit verlieren. Beim ersten Tageslicht wollten sie absteigen.« Sie kontrollierte mit einem Blick den Sonnenstand. »An sich müssten sie bald schon zurück sein … Ach, schaut mal, da ist schon Haraki.«
    Haraki, ein drahtiger, vielleicht zehn Jahre alter Junge flitzte eben auf den Dorfplatz. »Neuigkeiten!«, brüstete er sich. »Ich hab Neuigkeiten von den Männern. Kevins wahine ist nicht von der Klippe gefallen! Aber Kevin …«
    Doortje verstand kein Wort von der in raschem Maori vorgebrachten Rede des Jungen, aber sie las in Matarikis und Lizzies Gesichtern, dass etwas nicht stimmte.
    »Was ist los, was ist passiert?«
    Ängstlich wandte sie sich an Lizzie, aber die wehrte sie ab, sie brauchte ihre ganze Konzentration, um den Kleinen zu verstehen.
    Haikina übersetzte schließlich für Doortje. »Kevin ist gestürzt. Er hatte es sehr eilig, hinunterzukommen, und hat sich wohl gegen Ende des Abstiegs mit der Höhe verschätzt. Ich weiß nicht, wie schwer er verletzt ist, aber aus eigener Kraft kommt er die Klippe wohl nicht mehr hoch, sie müssen ihn irgendwie bergen. Wir … wir sollten uns vielleicht mit Hainga auf den Weg machen.«
    Hainga, die Weise Frau, war auch die Heilerin des Stammes.
    Lizzie nickte. »Kiri ist nicht hier?«, fragte sie leise.
    Kiri, Haingas Enkelin, hatte zunächst die traditionelle Heilkunst erlernt, studierte nun aber in Dunedin Medizin. Lizzie wusste nicht, ob sie der einen oder der anderen mehr vertraut hätte.
    Haikina schüttelte den Kopf. »Nein. Sie wollte zu Matariki kommen, aber …«
    »Er wird doch nicht sterben?«, flüsterte Doortje. »Er darf doch nicht … er kann doch jetzt nicht …«
    Matariki richtete rasch weitere Fragen an Haraki, der sie mit vielen Worten beantwortete. Doortje lechzte nach einer Übersetzung, aber Matariki schüttelte den Kopf.
    »Der Kleine weiß gar nichts«, erklärte sie kurz. »Nur dass Kevin sich noch bewegt hat, das sah man von oben, und dasser wohl noch sprechen konnte. Nimmt er an. Hemi ist mit ihm unten, die anderen versuchen jetzt eine Bergung mithilfe dieser Trage, die sie zum Glück mitgenommen hatten. Das ist alles, was er wirklich weiß. Fragt ihn besser nicht länger, sonst denkt er sich noch was aus.«
    »Er kann noch mal abstürzen, wenn sie versuchen, ihn mit der Trage zu bergen«, flüsterte Doortje. »Das sind doch alles … sind es Bergsteiger, Matariki? Erfahrene Bergsteiger?«
    Matariki verneinte. »Wir klettern nicht auf Berge, nur weil sie da sind«, beschied sie ihre Schwägerin. »Aber trotzdem mache ich mir darum weniger Sorgen. Atamarie und Rawiri sind ja auch oben. Und die sind Techniker. Atamarie wird jede Kleinigkeit berechnen, bevor sie irgendwo ein Seil anbringt. Mach dir keine Sorgen, Doortje, wenn er am Leben ist, bringen sie ihn auch hoch.«
    Doortje schluchzte auf. »Er darf nicht tot sein. Er nicht auch noch. Und … und ich wäre schuld …«
    »Gestern habe ich das Gleiche von Kevin gehört«, meinte Matariki. »Und du bist nun auch nicht tot. Also verlier nicht gleich den Mut. Lasst uns lieber hingehen und sehen, was wirklich passiert ist.«
    Die Frauen beeilten sich mit dem Aufstieg, aber sie brauchten nicht ganz bis zur Klippe zu gehen. Die Männer kamen ihnen bereits auf halbem Weg entgegen.
    Doortje durchfuhr es eisig, als sie die Schritte und Stimmen hörten. Das war schneller gegangen als erwartet – ganz sicher konnte die Zeit nicht ausgereicht haben, einen Schwerverletzten mithilfe einer improvisierten Krankentrage zu bergen. Also war es entweder nicht allzu schlimm oder … oder … Man musste nicht besonders behutsam sein, wenn man eine Leiche die Klippe hinaufzog.
    Lizzie und Matariki hegten die gleichen Gedanken, aber sieberuhigten sich schon, als sie nah genug waren, um Wortfetzen zu verstehen. Hemi und ein paar andere diskutierten hitzig über Doortjes möglichen Verbleib. Das hätten sie kaum getan, hätte es einen weiteren Todesfall

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