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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Hektar das Anwesen umfasste. Ich erinnere mich, dass du ziemlich schockiert warst, als sie dir vorhielt, was für eine Klitsche das hier ist gegenüber dem Königreich ihres Daddys. Wenn sie nie einen Handschlag getan hat, dann lag das sicher nicht daran, dass keine Gelegenheit dazu bestand. Aber die Leute da lassen ja nur ihre Schwarzen für sich schuften und jammern der Sklaverei nach …«
    »Lizzie mag sie einfach nicht«, klagte Michael. Die Maori feierten wieder einmal Matariki, die manu aute tanzten den Sternen entgegen, und Michael lag neben seinem Maori-Freund Tane auf dicken Matten vor einem Zelt und blickte hinauf in den Himmel. Mit jedem Schluck Whiskey wurde das Sternenlicht heller, und die beiden Männer hatten für einen reichlichen Vorrat gesorgt. Michael und Tane kannten einander seit Jahrzehnten. Erst waren sie gemeinsam beim Walfang gewesen, dann auf einer Schaffarm, und schließlich hatte Tane Michaels Whiskeybrennerei bei Kaikoura übernommen. Tanes Stamm unterhielt enge Verbindungen zu den Ngai Tahu, die in Michaels und Lizzies Nachbarschaft lebten. Einmal im Jahr wanderte Tanes iwi nach Otago, und die Männer feierten ein feuchtfröhliches Wiedersehen. Diesmal waren Tanes Leute zum Neujahrsfest gekommen, die Begrüßungsrituale hatten sich den ganzen Tag hingezogen, aber jetzt fanden die Freunde Gelegenheit, sich auszutauschen. Michaels bildschöne,aber etwas schwierige neue Schwiegertochter weckte natürlich Tanes besonderes Interesse. »Dabei meint man doch, die beiden müssten einiges gemeinsam haben«, fuhr Michael fort. Tane gegenüber nahm er kein Blatt vor den Mund, der stämmige Maori kannte sowohl seine als auch Lizzies Vergangenheit. »Ich meine … ich will nichts gegen Juliet sagen, aber sie hat sich ja auch einige Jahre in einem … hm … Milieu über Wasser gehalten, das …«
    »Sie hat rumgehurt?«, fragte Tane mit Gemütsruhe. »Seit wann nennst du Freudenmädchen nicht mehr beim Namen?«
    Michael wand sich. »Na ja, so würde ich es vielleicht nicht nennen. Eher … hm … Lebedame oder so. Aber sie hat … ich denke, sie hat sich von Männern aushalten lassen.«
    Tane nickte. »Warum?«, erkundigte er sich dann aber. »Hatte sie keinen Stamm wie Lizzie?« Lizzie war ein Findelkind gewesen, hatte aber überall Freunde gefunden. »Oder hat sie sich in den falschen Mann verliebt? Hat ihr Vater sie womöglich … so angesehen und berührt, wie man es mit Kindern nicht tut?«
    Tane belieferte die Bordelle seiner Region nach wie vor mit Whiskey, und er war ein freundlicher Bär von einem Mann. In den letzten Jahren musste ihm so manches Freudenmädchen sein Herz ausgeschüttet haben. Er wusste, warum Frauen sich verkauften.
    Michael schüttelte den Kopf. »Nicht dass ich wüsste. Sie kommt aus reichem Haus. So was wie …« Er fragte sich, wie er dem Maori die amerikanischen Baumwollplantagen beschreiben konnte. »So was wie eine Schafbaronesse«, fiel ihm dann ein. »Von vorn bis hinten verwöhnt. Aber sie wollte Sängerin werden … Also lief sie weg. Und es hat ihr wohl auch gefallen …«
    Tane lachte. »Und da wunderst du dich, dass Lizzie sie nicht mag. Michael, Lizzie hat es gehasst, sich zu verkaufen! Die meisten Mädchen hassen es. Aber diese Juliet hat es freiwilliggemacht, sie hat alles aufgegeben, was Lizzie und ihre früheren Freundinnen sich über alles gewünscht haben, ein Zuhause, eine Familie, um in Bars zu singen und mit Männern herumzuziehen. Wobei sie wahrscheinlich auch noch hart arbeitenden richtigen Huren die zahlungskräftigen Kunden wegnahm. Und nun schnappt sie sich euren Patrick. Passt eigentlich gar nicht. Wenn, dann hätte ich sie eher in Kevins Nähe vermutet …«
    Michael seufzte. »Auf welchem Gebiet bist du noch mal tohunga , mein Freund? Hellseherei?«
    Tane grinste und entkorkte eine weitere Flasche. »Sagt Lizzie nicht immer so was wie ›Im Whiskey liegt die Wahrheit‹?«
    »Im Wein«, berichtigte Michael. »Aber du hast Recht, im Wein mag sie liegen, beim Whiskey schwimmt sie jedoch oben … Also gut, ich erzähl’s dir. Der Stamm weiß es sowieso. Verrat’s nur keinem pakeha  …«
    Tane pfiff durch die Zähne, als Michael ihm von Juliets Schwangerschaft von Kevin berichtet hatte.
    »Und Patrick macht das jetzt glücklich?«, fragte er verwundert. »Wo ist der überhaupt? Er kommt doch sonst immer zum Fest. Und wo ist das Mädchen? So langsam werde ich neugierig …«
    Michael nahm einen tiefen Schluck aus der neuen

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