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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Drachenblume.«
    »Dann rühre ich das Zeug nicht an!« meinte Gemma.
    »Keine Sorge«, entgegnete Arden. »Es ist nicht wie das Zeug, das dir diese Bastarde in Newport gegeben haben. Es enthält nur eine winzige Menge, und die kann, richtig ange wandt, sehr gesund sein.« Grinsend nahm er einen weiteren Schluck. »Außerdem schmeckt es wunderbar.«
    »Lass etwas für Mallory übrig«, befahl Gemma. »Eigentlich ist es für sie.«
    »Wir können alle etwas zusätzliche Energie gebrauchen«, gab Arden unverfroren zurück, verkorkte aber trotzdem die Flasche. »Du kannst später probieren. Man wird uns gleich etwas zu essen bringen.«
    »Wir haben Glück, dass die Leute so freundlich sind.«
    Arden nickte.
    »Du scheinst einen ziemlichen Eindruck auf sie gemacht zu haben«, meinte er.
    »Ich?«
    »Sämtliche Frauen beraten sich, seit Mousel die Hütte verlassen hat«, fuhr Arden fort, »und wenn ich mich nicht irre, bist du das Thema ihres Gesprächs.«
    »Sie meinte, ich hätte heilende Hände«, erklärte Gemma ihm nachdenklich. »Was immer das bedeutet.«
    »Ich weiß nicht mehr als du«, antwortete er. »Sie haben mich in ihr Gespräch nicht eingeweiht. Aber ich habe trotzdem etwas über unseren Aufenthaltsort herausgefunden.« Er erzählte Gemma, was er erfahren hatte. »Morgen werde ich Lark nehmen und auf die Südseite von Blencathra reiten.« Er geriet ins Schwärmen. »Mal sehen, wie es dort aussieht.«
    An der Tür klopfte es, und Arden stand auf, um die Essensträger hereinzulassen. Eda, Ehrens Frau, kam zusammen mit ihrem Mann herein. Beide trugen große, in Dampf gehüllte Holzschalen, aus denen es verlockend duftete. Hinter ihnen folgte Mousel mit kleineren Schalen, Holzlöffeln und einer weiteren Flasche Met. All dies wurde auf den Tisch neben Mallorys Bett abgestellt.
    »Ich habe einen Bärenhunger«, flüsterte sie.
    »Iss«, meinte Eda vergnügt. »Es enthält nichts Tierisches.«
    »Und trinkt«, forderte Mousel sie auf. »Ihr alle.« Dabei sah sie besonders Gemma an, die sich bei ihr bedankte. »Du bist sehr freundlich.«
    »Ich tue es gern«, gab Eda lächeln zurück.
    »Wir kommen später wieder«, fuhr Mousel fort, »mit den Besessenen.«
    Die Dorfbewohner verließen nacheinander die Hütte, während Arden und Gemma sich verwirrt ansahen.
    »Was hatte das denn zu bedeuten?« wollte sie wissen.
    »Keine Ahnung«, antwortete er.
    »Wir werden es früh genug erfahren«, warf Mallory ein. »Füttert mich.«
    Ungefähr eine Stunde später waren sämtliche Schalen geleert, wie auch die erste Flasche Met. Mallory war fast wieder eingeschlafen und hatte ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht. Auch Gemma hatte sich überreden lassen, von dem Getränk zu kosten, und fühlte sich ein wenig beschwipst und warm. Das Feuer warf einen roten Schein auf ihre Wangen, die bereits rosig leuchteten. Auch Arden war bester Laune, voller Pläne für den morgigen Tag und zuversichtlich, dass sie am Ende erfolgreich sein würden. Gemma wusste, dass es der Alkohol war, der aus ihm sprach, trotzdem freute sie sich, ihn wieder so zuversichtlich zu sehen, und sie widersprach ihm nicht. Er wollte gerade die zweite Flasche öffnen, als die Dorfbewohner zurückkehrten. Diesmal ging Mousel voran, gefolgt von zwei Frauen, die sie zuvor noch nicht gesehen hatten. Jede von ihnen trug ein kleines Kind auf dem Arm, und Gemma sah sofort, dass mit den Kleinen, die regungslos in den Armen ihrer Mütter lagen, etwas nicht stimmte. Sie bekam Mitleid.
    »Die Kinder sind krank«, stellte Mousel fest. »Sie sind von Dämonen besessen. Meine Kraft reicht nicht, sie von ihnen zu befreien.« Schweigen. Dann sagte sie zu Gemma: »Du hast heilende Hände. Du musst sie retten.

37. KAPITEL
    Gemma wandte sich zu den Müttern um und sah, dass sie neue Hoffnung schöpften; dann erblickte sie die teilnahmslosen, leeren Augen der Kinder.
    Bei den Sternen! dachte sie verzweifelt. Was soll ich bloß tun? Sie blickte in die erwartungsvollen Gesichter der Frauen und stand langsam auf. Ihr war schwindelig vom Met.
    Mousel winkte eine der Mütter zu sich.
    »Leg ihn aufs Bett«, wies sie sie an. »Komm, Gemma. Ich führe dich.«
    Sie knieten zusammen am Bett des Kindes.
    »Die Dämonen sind hier drin«, erklärte Mousel und tippte auf die nackte Brust des Jungen. »Sieh hin. Fühl es.« Sie nahm Gemmas Hand und legte sie auf die feuchtkalte Brust. »Spürst du es?«
    Nein! Gemma hatte Angst. Ich fühle überhaupt nichts. Hilfe!
    Ein Lichtkanal durchbrach

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