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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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sich an Gemma und Mallory, die noch immer mitten im Raum standen. »Wenn wir hier stehenbleiben, werden wir es nie herausfinden«, protestierte er, dann drehte er sich wieder zur Tür.
    Er packte den Türgriff, drehte ihn, drückte, dann zog er, doch die Tür rührte sich nicht. Arden versuchte es mit der Schulter, stemmte sich dagegen, doch ohne Erfolg.
    »Wir sind eingesperrt«, meinte er empört, als wäre das eine größere Beleidigung als ihre unerklärliche Beförderung hierher. Er trat gegen die Tür, die dumpf hallte, doch der einzige Erfolg war, dass er sich den Fuß stieß. Die beiden anderen kamen zu ihm, und Mallory berührte die massiven, eisenbeschlagenen Türplanken mit der Hand.
    »Wir werden wohl warten müssen, bis man uns hinauslässt«, vermutete sie. »Wer das hier gebaut hat, wusste genau, was er tat.«
    »Aber das ist doch verrückt!« empörte sich Arden, dessen Verwirrung sich schnell in Wut verwandelte.
    »Kann man wohl sagen!« kommentierte Mallory.
    Arden hämmerte ein paarmal gegen die Tür. »Vielleicht kommt jemand und lässt uns raus, wenn wir genug Lärm machen«, sagte er.
    »Willst du ganz bestimmt, dass jemand kommt?« fragte Gemma. »Vielleicht haben die Leute hier etwas gegen Eindringlinge.«
    »Wir sind keine Eindringlinge«, gab Arden zurück. »Man hat uns gekidnappt.«
    »In einer Bibliothek?« meinte Gemma und fing an zu lachen.
    »Was sollen wir also deiner Ansicht nach tun?« fauchte er sie an. Er weigerte sich, irgendetwas an ihrer Lage komisch zu finden. »Einfach dasitzen?«
    »Naja, langweilig wird es uns nicht werden«, antwortete sie. »Wenigstens gibt es reichlich zu lesen.«
    Arden brummte missgelaunt.
    »Vielleicht verraten uns die Bücher, wo wir sind«, schlug Mallory vor.
    »Und wahrscheinlich auch, wie wir hergekommen sind«, meinte Arden voller Sarkasmus. »Red nicht solchen Unsinn, Mallory.«
    »Hast du vielleicht einen besseren Vorschlag?« fragte Gemma ihn.
    »Wir könnten versuchen, die Tür niederzubrennen.«
    »Ich glaube, sinnvoller wäre es, jede Menge Lärm zu machen«, antwortete sie.
    »Wahrscheinlich wären wir am Rauch erstickt, bevor das Ding nachgibt«, meinte Mallory.
    »Ich habe nicht mal ein Messer dabei«, klagte Arden. »Sie sind alle oben im Lager.« Er schüttelte den Kopf. »Ich begreife das nicht«, gab er zu und machte sich daran, erneut gegen die Tür zu hämmern.
    »Komm und hilf uns bei der Suche«, rief Mallory über den Lärm hinweg. »Gegen die Tür trommeln kannst du später noch so viel du willst. Wenn du so weitermachst, verletzt du dich am Ende noch.«
    Ardens Fäuste hielten inne, dann lehnte er sich einen Augenblick lang mit der Stirn gegen die Tür, bevor er sich umdrehte.
    »Na schön«, seufzte er und gestand seine vorübergehende Niederlange ein. »Welchen dieser mehreren tausend Bände möchten die Damen zuerst lesen?«
    Vielleicht eine Stunde später war der gesamte Fußboden mit Büchern bedeckt. Arden hatte herausgefunden, wie man die drei beweglichen Leitern bediente, die vor den Regalen angebracht waren. Sie ruhten auf Rädern aus Metall und waren am obersten Regal in Laufschienen befestigt, so dass selbst die höchsten Bücher vergleichsweise einfach zu erreichen waren. Er hatte sich ihre Konstruktion in der Hoffnung angesehen, sie vielleicht zum Öffnen der Tür verwenden zu können, doch man sah ihnen an, dass sie zu robust waren, um auseinandergenommen zu werden. Er stieg auf alle drei, sah jedoch keine Möglichkeit zu fliehen. Die Wände über den endlosen Bücherreihen waren aus Stein.
    Dank der verschiebbaren Leitern kam man nicht nur an die obersten Regale heran, Arden konnte auch einen näheren Blick auf die Lichtkugeln werfen. Sie glichen nichts, was er bisher gesehen hatte. Er war fasziniert. Ihr gleichmäßiger, steter Schein war fast weiß, und jede Kugel hing mittels eines Drahtes oder Seils von den Balken herab. Leider befand sich keine in Reichweite. Doch als Arden auf der obersten Sprosse stand und sie untersuchte, entdeckte er versteckt zwischen den Balken noch etwas anderes - lange, dünne Röhren aus einem stumpfen weißen Material, die am Dach befestigt waren. Auch an sie kam man nicht heran.
    Inzwischen lasen Mallory und Gemma so viel wie möglich in der zufälligen Auswahl von Büchern. Einige Bände hatten Titel auf dem Rücken - von denen die beiden Frauen jedoch keinen einzigen erkannten -, die meisten jedoch waren nicht gekennzeichnet. Sie kamen zu dem Schluss, der Besitzer der

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