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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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hoch, dass ich, den richtigen Start vorausgesetzt, sonstwohin fliegen könnte.«
    »Den richtigen Start«, schnaubte Arden. »Vermutlich ... Nein!« Er riss entsetzt die Augen auf. »Kommt nicht in Frage!«
    »Die Klippen dort sind massiv«, sagte Gemma, »außerdem wird es dort kräftige Aufwinde geben.«
    »Du bist wirklich verrückt«, entgegnete Arden.
    »Hast du irgendeine bessere Idee?« fragte sie.
    »Ja. Wir gehen weiter bis zur Quelle des Flusses. Vielleicht haben wir keinen Erfolg, aber wir kommen wenigstens nicht dabei um!« Er schrie die letzten Worte fast, und in dem beklommenen Schweigen, das darauf folgte, traute sich keiner, den anderen anzusehen. Mallory schwieg ebenfalls, hilflos hin und hergerissen zwischen den Vorhaben ihrer beiden Freunde.
    »Ich muss es versuchen«, sagte Gemma schließlich. »Wirst du mir dabei helfen?«
    Arden antwortete nicht, sondern stand auf und entfernte sich vom Feuer. Bald war er in der Dunkelheit nicht mehr zu erkennen.
    »Willst du wirklich fliegen?« flüsterte Mallory.
    »Natürlich«, antwortete Gemma mit bitterem Humor. »Wie weit ich allerdings damit komme, ist eine andere Frage.«
    »Von den Klippen am Maiden Moor?«
    »Ja, der Platz bietet sich einfach an. Außerdem bin ich sicher, dass uns die Leute aus Keld helfen werden - wir werden eine Menge Material brauchen und Leute, die uns zur Hand gehen.« Sie blickte in die Dunkelheit, in der Arden verschwunden war.
    »Du bist tapferer als ich«, sagte Mallory. »Mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke.«
    »Wahrscheinlich werde ich auch starr vor Angst sein«, meinte Gemma mit einem Achselzucken. »Aber es ist unsere einzige Chance.«
    »Warum tust du das?« fragte Mallory leise.
    »Das habe ich dir doch alles schon erzählt«, sagte sie matt. »Das Tal ist wichtig. Und ihr auch, ihr alle.« Ich werde tun, was in meiner Kraft steht, bevor sich die Finsternis über uns alle senkt. Es ist wenig genug im Vergleich zu den Ereignissen, die Die Einebnung in Gang gesetzt haben. »Außerdem fühle ich mich verantwortlich.«
    »Warum?«
    »Das kann ich im Augenblick nicht erklären.« Shantis Worte ließen sie noch immer nicht los. Es fällt mir schwer, meine Freunde zu verlassen.
    Sie saßen schweigend da, und nach einer Weile kehrte Arden zurück. Gemma hob den Kopf und sah ihm ins Gesicht. Im Schein des Feuers wirkte es verbissen, aber ruhig, und als er sprach, wusste sie trotz seiner abweisenden Worte, dass er sich mit ihrer Idee abgefunden hatte.
    »Wie weit bist du denn mit deinem Drachen schon geflogen?« fragte er. »Ein, zwei Meilen?«
    »Nein«, antwortete sie, »ein gutes Tausend.«

43 . KAPITEL
    Am nächsten Nachmittag hatten sie Keld wieder erreicht. Zuerst waren die Dorfbewohner besorgt wegen ihrer unerwartet frühen Rückkehr, doch Gemma erklärte ihnen den Grund dafür und fand bestätigt, dass die Zeit in der schwebenden Stadt hier nicht vergangen war. Soweit es die Bewohner Kelds betraf, waren sie erst vor einem Tag hier aufgebrochen.
    »Uns bleiben also sechs Tage«, stellte Gemma fest.
    »Fünf«, korrigierte Mallory. »Selbst wenn du fliegst, brauchst du einen Tag bis dorthin.«
    »Werdet ihr uns helfen?« fragte Gemma Ehren. Er antwortete für das gesamte Dorf.
    »Wenn es möglich ist, werden wir es tun«, meinte er entschlossen. »Wir sind euch weit mehr schuldig.«
    Den ganzen Abend bis spät in die Nacht besprachen die drei Reisenden die Konstruktion des Drachens mit Ehren, Eda und einem Mann namens Bullin. Gemma erzählte ihnen alles, was sie aus früherer Erfahrung wusste, und beschrieb ihre Vorstellungen mit Hilfe von in Holz geritzten oder auf Stoff gezeichneten Diagrammen. Die ganze Geschichte verwirrte Ehren, doch als Oberhaupt glaubte er, an dem Projekt irgendwie beteiligt werden zu müssen. Seine Frau dagegen begriff schnell, dass das dreieckige Segel wie die Flügel eines Vogel funktionieren würden, und begann zu überlegen, welcher Stoff am besten geeignet wäre.
    »Leicht muss es sein, gleichzeitig fest und winddicht«, sagte sie nachdenklich. »Wir haben etwas, das geeignet wäre, in dieser Größe jedoch ...« Dann erhellte sich ihr Gesicht. »Seid unbesorgt«, fuhr sie aufgeregt fort, »ich habe genau das richtige. Wir können morgen früh mit der Arbeit beginnen, sobald die Größen feststehen.« Dann ging sie, um etwas nachzusehen. Später kehrte sie zurück und brachte ihnen etwas zu essen. Inzwischen arbeiteten die anderen am Entwurf von Drachenrahmen und Gemmas Gurten.

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