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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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lachte. Ihr selber kam es schrill und unsicher vor, doch Arden grinste glücklich.
    »Natürlich will ich das. Was ich da vorhin gesagt habe, das war alles gar nicht so gemeint. Ich war nur verärgert über diesen lächerlichen Prozess.«
    »Schon gut, ich mache dir keinen Vorwurf«, antwortete sie. »Bis jetzt habe ich dir nichts als Ärger gemacht, und wahrscheinlich wird sich das nicht ändern. Ist dir das klar?«
    »Ich wäre enttäuscht, wenn es anders käme«, antwortete er überglücklich, und sie lächelten sich an.
    Die Blume in Gemmas Herzen, die in dem unterirdischen Zimmer zu welken begonnen hatte, erwachte zu neuer Blüte.
    In dieser Nacht schlugen sie ihr Lager neben einem kleinen Teich auf.
    »Am liebsten würde ich ihn mitnehmen«, meinte Arden versonnen, während er den Blick über das stille Wasser schweifen ließ.
    Am nächsten Tag erreichten sie die Abtei und einigten sich, dort Rast zu machen, obwohl es noch mehrere Stunden Tageslicht gab. Arden war mittlerweile überzeugt, dass ihnen niemand folgte, und so beschlossen sie, die Gastfreundschaft der Brüder nach Kräften auszunutzen, bevor sie die beschwerliche Reise durch die Diamantenwüste antraten.
    Die unheimliche Stille der uralten Gemäuer ging Gemma wieder ziemlich an die Nerven, doch diesmal spürte sie den Frieden, der sich dahinter verbarg, und da sie wusste, was sie erwartete, empfand sie es diesmal nicht als ganz so schwere Prüfung. Früh am Morgen brachen sie auf, ritten jedoch langsam, machten häufig Rast, besonders während der heißesten Tageszeit. Arden hatte wieder etwas von dem feurigen Schnaps der Brüder gekauft, trank diesmal jedoch nicht davon.
    »Den heben wir uns auf, bis wir die Wüste hinter uns haben«, erklärte er. »Das ist kein guter Ort, sich zu betrinken.«
    Als wollte sie seine Worte bekräftigen, hielt die Wüste am selben Abend für Gemma eine neue Überraschung bereit. Sie hatten noch am Rand der kargen Ebene ihr Lager aufgeschlagen, um die letzten Reste von Grün auszukosten, und saßen schweigend an ihrem Feuer, als die Pferde nervös zu stampfen und zu schnauben begannen.
    »Was haben sie denn?« fragte Gemma.
    Arden zuckte mit den Achseln und ging nachsehen. Gemma hörte, wie er leise auf die Pferde einredete, um sie zu beruhigen. Dann fuhr sie auf, als er plötzlich laut fluchte und schrie: »Pack alles zusammen! Schnell! Wir ziehen weiter!«
    »Was ist passiert?« rief sie zurück, während sie damit begann, Sachen in die Satteltaschen zu stopfen. Arden kam, die Pferde führend, zurück und half ihr beim Packen. Hastig belud er die Reittiere mit den weit aufgerissenen Augen.
    »Was ist los?« fragte sie erneut. Seine verbissene Hast machte ihr Angst.
    Als Antwort nahm Arden einen Ast aus dem nahen Feuer. Als er den brennenden Scheit fortschleuderte, tanzten Dutzende winziger Flammen über den Erdboden.
    Und der Erdboden bewegte sich.
    Im flackernden Schein der rasch verglühenden Feuer sah Gemma, dass der Boden unter einer Masse von krabbelnden Wesen verdeckt war. Sie waren ungefähr so groß wie ihre Hand und sahen aus wie eine Kreuzung zwischen einer Spinne und einem Krebs. Ihre Schwänze krümmten sich über den Rücken und endeten in einem giftigen Stachel. Sie waren ekelhaft. Gemma schüttelte sich hilflos.
    »Was ist denn das?« flüsterte sie, wie hypnotisiert von ihrem leise knisternden Angriff. Ihr unartikuliertes Quieken bohrte sich schmerzhaft in ihren Kopf.
    »Später«, meinte Arden knapp. »Gehen wir.« Er hob sie in den Sattel und bestieg Lark. Die Pferde brauchten zum Aufbruch nicht gedrängt zu werden, und kurz darauf lag der Horror weit hinter ihnen.
    »Wir können jetzt im Bogen zurückreiten«, meinte Arden. »So gehen wir ihnen aus dem Weg.« Sie kehrten um und ritten in einem gemächlicheren Tempo weiter.
    »Was war das?« fragte Gemma noch einmal.
    »Skorpione. Gewöhnlich ziehen sie zu zweit oder dritt umher, und dann kann man recht leicht mit ihnen fertigwerden. Manchmal aber rotten sie sich zusammen und ziehen zu Hunderten umher, wie eben. Kein Mensch weiß, warum. Dann bleibt einem nichts übrig, als ihnen aus dem Weg zu gehen.«
    »Sind sie giftig?« fragte Gemma.
    »Ja«, antwortete Arden und bestätigte damit ihre Vermutung. »Ein Stich ist sehr schmerzhaft, auch wenn er einen nicht umbringt. Wenn es mehrere sind ... gut, dass wir nicht schon geschlafen haben.«
    »Machen sie immer solche Geräusche?«
    Arden war fassungslos. »Was für Geräusche?« fragte er.
    »Dieses

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