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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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gehört?« wollte Mallory von den anderen wissen. »Wenigstens einer, der Talent anerkennt.«
    »Ermutige sie nicht auch noch, Arden«, sagte Horan. »Du warst als einziger lange genug in ihrer Nähe, um zu wissen, wie unerträglich sie in Wirklichkeit ist.«
    »Das werde ich glücklich ertragen«, widersprach Arden galant.
    »Ich bin verliebt!« erklärte Mallory und schlang ihm die Arme um den Hals. Ardens erschrockenes Gesicht erzeugte schallendes Gelächter bei den Männern, die zugesehen hatten.
    »Sie ist nicht mehr das kleine Mädchen, dass du kennengelernt hast, was?« meinte Hunley.
    »Bitte, bring mich fort von hier«, flehte Mallory und blickte Arden voller Bewunderung in die Augen.
    Einen Augenblick lang fragte er sich, ob sie es ernst meinte. »Das kann ich nicht ... du weißt doch ...«, stammelte er. Dann sah er das Funkeln in ihren Augen und das Lächeln, das sich langsam auf ihrem Gesicht breitmachte, und beschloss, es ihr heimzuzahlen. Er zog sie an sich und küsste sie lange und leidenschaftlich unter dem Applaus und den Pfiffen ihres Publikums. Als sie endlich voneinander abließen, mussten beide lachen.
    »Ist unsere Schwester bei diesem Mann in guten Händen?« fragte Hunley mit gespieltem Ernst.
    »Also, mein Bruder«, erwiderte Horan. »Ich glaube, ich würde die Frage eher anders herum stellen.«
    »Aber er ist verrückt.«
    »Stimmt. Kein Mann bei klarem Verstand würde sie so küssen.«
    »Achte nicht auf diese Dummköpfe«, warf Mallory ein. »Zeig mir mehr von deiner wilden Leidenschaft.«
    Arden ging darauf ein und knurrte wild, doch sein eher lahmer Versuch brachte ihm bloß amüsiertes Geheul von den anderen ein. Mallory warf in gespieltem Entsetzen die Arme in die Höhe, kreischte und lief fort. Nach ein paar Schritten blieb sie stehen, drehte sich um, sah Arden an, der sich nicht von der Stelle gerührt hatte, und befahl, »Also schön, dann komm und fang mich!« Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und sprang davon. Nach kurzem Zögern folgte Arden ihr unter dem Spott seiner Freunde - die mittlerweile wie die Tiere kreischten.
    Er holte sie ein, und zusammen gingen sie den Pfad entlang, heraus aus dem Wald. Der Ausblick, der sich vor ihnen auftat, war friedlich und wunderschön: Felder, grün und golden, bedeckten wie ein Flickenteppich das ganze Tal. Hie und da gab es einzelne Häuser, und tief unten im Tal, Richtung Norden, konnten sie die Zusammenballung von Häusern erkennen, aus denen das Unterdorf bestand. Baumgesäumte Berge erhoben sich zu beiden Seiten des Tals, und weiter oben ragte kahler Fels in den blauen Himmel.
    »Bleibst du noch lange?« fragte Mallory nach einer Weile.
    »Nein. Ich sollte bald aufbrechen.« Es klang wie eine Entschuldigung.
    »Du sollst ... du musst dir meinetwegen keine Sorgen machen«, sagte Mallory vorsichtig. »Ich weiß, dass du fort musst.«
    »Ich brauche all meinen Mut, um wiederzukommen«, gestand Arden.
    »Warum?«
    »Weil ich es so gerne möchte.«
    »Das gibt keinen Sinn.«
    Arden lächelte versonnen. »Hier ist nicht mein Zuhause. Eigentlich gehöre ich nicht hierher, und jedesmal, wenn ich zurückkomme, wird mit das deutlich bewusst. Außerdem schmerzt es, fortzugehen.«
    »Es ist wirklich schön hier«, meinte sie und ließ den Blick über die grüne Landschaft schweifen.
    »Das ist nur einer der Gründe, warum es weh tut«, antwortete er.
    Die Bilder in Gemmas Kopf erloschen abrupt. Sie befand sich wieder in Kris' Zimmer. Seine Hand hatte sich aus ihrem Griff gelöst. Einen Augenblick lang spielte sie mit dem Gedanken, sie wieder zu ergreifen, entschied dann aber, dass sie genug gesehen hatte. Sie wollte aufstehen und merkte, dass ihr die Beine eingeschlafen waren. Arden war sofort zur Stelle. Er war jetzt wieder älter, aber ebenso gutaussehend, und half ihr auf.
    »Was ist passiert?« wollte er wissen. »Alles in Ordnung?«
    Gemma nickte und ignorierte das Kribbeln in ihren Beinen.
    »Kris hat mir das Tal gezeigt«, sagte sie. »Bevor ...«
    »Es war wunderschön«, sagte er mit traurig versonnenem Blick.
    »Und so wird es wieder sein«, meinte sie und ergriff fest seine Hand.

33 . KAPITEL
    »Begreifst du denn nicht?« beschwor Gemma ihn. »Kris hat uns die Antwort gezeigt.« Sie hatte sich schon oft gefragt, warum er ihnen gerade diese Vision vorgeführt hatte, und jetzt wusste sie es. Sie sah in die Gesichter ringsum, deren Ausdruck zwischen aufkeimender Hoffnung und sichtlicher Skepsis schwankte. Man hatte die Küche auf Elways

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