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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Rolle als Zuschauer.
    »Ich habe auf dich gewartet«, sagte Horan. »Wieso hat es so lange gedauert?«
    »Ich bin aufgehalten worden«, antwortete Arden schüchtern.
    Die beiden jungen Männer standen am Ufer eines kleinen Teiches. Sie waren umgeben von Bäumen, und grünlich-gelbes Licht sprenkelte die Wasseroberfläche. Mallory kam aus dem Wäldchen, und die beiden Männer drehten sich zu ihr um.
    »Das sehe ich«, bemerkte Horan, und Arden wurde rot. »Hoffentlich erwischt Kragen euch beide nicht zusammen!«
    »Kragen hat noch nicht um meine Hand angehalten«, erwiderte Mallory, während Arden versuchte, nicht noch mehr zu erröten.
    »Außerdem«, fuhr sie fort, »wer so hübsch ist wie ich, muss damit rechnen, dass er mehr als einen Verehrer hat.«
    »Ich ...« begann Arden.
    »Womit haben wir bloß ein solches Mädchen in unserer unschuldigen Familie verdient?« fragte Horan zum Spaß und breitete die Hände aus. Seine Augen lachten. »Arden, mein Freund, hüte dich vor der Versuchung.«
    »Du hast gut reden!« rief Mallory. »Dreißig Jahre und immer noch keine Manieren.«
    »Achte nicht auf sie«, riet Horan Arden. »Wir haben zu tun.«
    »Frechheit! Wessen Idee war das denn?« wollte sie wissen.
    »Hab' ich vergessen«, erwiderte er, doch sein Grinsen verriet etwas anderes.
    »Ach, du bist unmöglich«, scherzte sie und versuchte, ihn ins Wasser zu stoßen. »Du weißt ganz genau, dass ich es war - zum Glück hat wenigstens einer in unserer Familie nicht nur Muskeln, sondern auch ein bisschen Verstand.«
    Sie schlug nach ihm, doch Horan wich geschickt aus, und sie wäre beinahe ins Wasser gefallen. Lediglich Ardens schnelle Reaktion rettete sie.
    »Ich bin froh, dass es hier wenigstens einen Ehrenmann gibt«, meinte sie hochmütig. »Vielen Dank, mein Herr.«
    »Lass dich nicht in Versuchung führen«, flüsterte Horan hinter vorgehaltener Hand.
    »Eines Tages erwische ich dich noch!« drohte sie, löste sich aus Ardens Griff und zeigte mit dem Finger auf ihren Bruder.
    »Den Tag möchte ich erleben«, antwortete er lachend.
    Aus den Bäumen erschallte Hunleys Stimme.
    »Wann seid ihr drei endlich fertig!« rief er. »Lang und ich haben lange genug bis zu den Knien im Schlamm gestanden. Wir wollen sehen, ob es funktioniert!«
    »Natürlich funktioniert es!« rief Mallory zurück. »Wenn ihr alles richtig gemacht habt.«
    »Ich öffne jetzt die Schleuse«, verkündete Horan.
    »Komm, Arden. Wir gehen den Fluss hinab.« Damit ging Mallory voraus, am Ufer entlang, das eine Seite des Teiches bildete. Beim Gehen veränderte ich auch Gemmas Perspektive, und sie konnte Hunley sehen - Elways Ältesten - und Lang, der sich über eine Konstruktion aus Holz beugte. Sie überspannte das Flussbett, durch das nur ein Rinnsal lief.
    »Indem man den Griff nach rechts dreht«, erklärte Mallory, »können wir die Wassermenge in beiden Läufen des Flusses regulieren.«
    »Wie wird das funktionieren?«
    »Siehst du die Holzplanke in der Mitte?« erläuterte Mallory. »Man kann sie nach rechts oder links verschieben.«
    »Wie ein Schiffsruder?« schlug Arden vor.
    »Wenn du so willst«, antwortete sie leicht verärgert. »Ich habe noch nie ein Schiff gesehen.«
    »Pass auf«, meinte Mallory.
    Ein Wasserschwall stürzte das Flussbett hinab. Als er auf die Barriere traf, schoss eine Gischt in die Höhe und durchnässte Hunley bis auf die Haut. Mallory prustete vor Lachen, und ihr Bruder schüttelte die Faust in gespieltem Zorn. Lang auf der anderen Seite hatte mehr Erfolg. Als der Strom gleichmäßiger floss, begann er, den Griff langsam zu drehen. Der Strom, der bis dahin in den rechten Arm geflossen war, wurde in zwei gleiche Teile geteilt.
    »Lässt sich problemlos bewegen«, kommentierte Lang sichtlich zufrieden. »Ein Kind könnte ihn bedienen.«
    »Was, selbst Mallory?« Horan war unbemerkt hinter seine Schwester und Arden getreten.
    »Ich werde die Bemerkung ignorieren«, sagte sie in gespieltem Hochmut. Sie sahen zu, wie Lang und Hunley weitere Korrekturen vornahmen und die Teilmengen variierten, die in die jeweiligen Kanäle flossen.
    »Nicht schlecht«, lautete Hunleys Urteil.
    »Wir können eine ganze Reihe von ihnen installieren und das Wasser gleichmäßig über das ganze Land verteilen«, erklärte Mallory Arden, »ganz gleich, wie weit es vom Zufluss entfernt ist. Im Augenblick haben wir beim Aufteilen zu wenig Kontrolle über die Bewässerungsströme.«
    Arden war beeindruckt und sagte das auch.
    »Habt ihr das

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