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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Farm in einen improvisierten Versammlungsort verwandelt - außer der Familie waren vier junge Männer anwesend, die Horan in der Hoffnung zum Kommen überredet hatte, sie würden sich der Expedition anschließen. Gemmas Vision hatte ihren Überlegungen Nahrung gegeben.
    »Warum sollte Kris ausgerechnet dir dieses Zeichen geben?« fragte einer von ihnen. Einer Fremden, schien sein Ton zu beinhalten.
    »Wer weiß?« antwortete Gemma. »Vielleicht, weil ich eine Fremde bin.«
    »Wir alle haben versucht, Verbindung zu Kris aufzunehmen«, meinte Elway. »Aber es ist uns nicht gelungen. Ein Kanal schließt sich, damit sich vielleicht ein anderer öffnet.«
    »Darum geht es in Wirklichkeit doch gar nicht«, warf Gemma ein. »Was ich gesehen habe, habe ich gesehen. Ich hab' mir das doch nicht ausgedacht.«
    »Aber darauf haben wir nur dein Wort«, führte ein anderer Besucher an.
    »Die Bemerkung spricht nicht gerade für dich, Bowen«, erwiderte Teri energisch, doch Gemma fühlte sich nicht angegriffen.
    »Du hast recht«, meinte sie mit einem Blick auf Bowen. »Ich weiß, dass die Bilder von Kris stammen, ob ihr mir aber glauben wollt oder nicht, liegt bei euch.«
    »Warum sollte sie lügen?« fragte Arden aufgebracht. »Was hätten wir davon?«
    »Begleitung«, antwortete Bowen trocken.
    Beklommenes Schweigen. Nach einer Weile stieg Horan in die Debatte ein.
    »Ich glaube Gemma«, sagte er ruhig, »aber ganz gleich, woher diese Szene deiner Ansicht nach stammt, sie ist für unser Problem von Bedeutung. Alles andere wäre zu unwahrscheinlich. Wir müssen unbedingt zumindest einen Teil des Flusses umleiten, und die Wassertore sind eine verkleinerte Version dessen, was wir brauchen. Wenn irgend etwas das Tal retten kann, dann das, diesmal allerdings hoch oben in den Bergen. Deswegen werde ich Arden begleiten.«
    »Selbst wenn man Gemmas Geschichte völlig außer Acht lässt«, warf Mallory ein, »liegt unsere einzige Hoffnung in der Entdeckung der Quelle.«
    »Warum gehst du dann nicht mit?« fragte einer von Bowens Begleitern.
    Mallory warf den Kopf in den Nacken. »Vielleicht tue ich es sogar!« erwiderte sie und stieß damit auf sichtlichen Unglauben.
    »Es kommt niemand mit, der nicht willens und fähig ist«, warf Arden rasch ein.
    Dann sprach Bowen. Seine Worte klangen nicht mehr ganz so zynisch wie zuvor, doch der Kern blieb negativ.
    »Lassen wir die Visionen mal außer Acht«, meinte er, »das Projekt scheitert bereits an seinem Umfang, bevor es überhaupt begonnen hat. Wir bräuchten eine große Anzahl Menschen, um etwas zu bauen, das groß genug ist, einen ganzen Fluss umzuleiten. Vorausgesetzt, wir finden ihn überhaupt. Bis auf Arden kennt sich niemand in den Bergen aus, außerdem wird es im Hochland bald kalt. Und wir wissen auch, dass wir alle krank werden, sobald wir das Tal verlassen.« Er hielt inne. »Tut mir leid, Horan. Ich kann dem Tal und meiner Familie mehr nutzen, wenn ich hierbleibe. Wenn du entschlossen bist zu gehen, dann wünsche ich dir alles Gute, aber ich komme nicht mit.« Er sah seine Begleiter an, die zustimmend nickten, dann brachen er und zwei der anderen auf. Ashlin, der Jüngste, blieb. Er war peinlich berührt, als er merkte, dass er plötzlich im Mittelpunkt stand.
    »Ich komme mit, wenn du willst«, sagte er nervös.
    »Willkommen«, meinte Arden.
    »Ich komme auch mit«, sagte Mallory entschieden. Ihr Entschluss stand fest.
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, dann erhob sich vielstimmiger Protest von ihrer Familie. Sie wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatten, dann sagte sie: »Gemma geht mit. Wieso nicht auch ich?«
    »Gemma ist das Reisen gewöhnt«, erklärte Teri freundlich. »Du hast das Tal noch nie verlassen.«
    »Wir werden alle fortgehen müssen«, erwiderte Mallory. »Oder wir bleiben hier und sterben. Außerdem verfüge ich über Fertigkeiten, die vielleicht nützlich sein können. Ihr habt alle gesagt, dass ich in praktischen Dingen recht erfinde risch bin. Wir sind nicht viele, also müssen wir eben unseren Einfallsreichtum nutzen.«
    »Aber was wird aus deinen Kindern, deinem Zuhause?« fragte Teri und wandte sich an ihren Schwiegersohn. »Kragen, kannst du sie nicht zur Vernunft bringen?«
    Der Farmer dachte eine Weile nach, schließlich sagte er: »Verzweifelte Zeiten verlangen nach verzweifelten Anstrengungen. Die Jungs werden zurechtkommen, wenn ihr sie zu euch nehmt, und unsere Farm ist dem Ruin so nahe, dass es wirklich keinen Unterschied macht. Wir

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