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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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meinte Cai. »Damit will ich nichts zu schaffen haben.«
    »Ich auch nicht«, stimmte Zana ihm hastig zu. »Ist es vorbei?«
    »Hoffentlich!«
    Sie machten sich also wieder auf den Weg und warfen dabei so manchen Seitenblick hinaus aufs Meer. Eine halbe Stunde verging, bevor sie auszusprechen wagten, was ihnen beiden längst klar war.
    »Sie kommt näher«, sagte Zana und hatte Mühe, ihr Entsetzen zu bezwingen.
    »Ich weiß«, gab Cai zurück. Er klang ruhiger als er tatsächlich war. »Ich begreife das nicht - sie bewegt sich gegen die Windrichtung.« Eine düstere Ahnung überkam ihn.
    »Können wir ihr aus dem Weg gehen?«
    »Hoffentlich. Bei ihrem gegenwärtigen Kurs müsste sie vor uns vorüberziehen. Wir warten hier ein Weilchen und lassen sie passieren.«
    Sie stiegen ab, streichelten ihre noch immer nervösen Pferde, dann setzten sie sich schweigend auf die Erde, um die Wolke zu beobachten. Die gespenstischen blauen Blitze waren noch immer da - deutlich zu erkennen.
    Sie erkannten beide im selben Augenblick, was geschah, und sahen sich entsetzt an. Worte waren überflüssig. Sie sprangen in die Sättel und zwangen die nervösen Pferde zu einem wilden Galopp. Irgendwie hatte die Wolke ihren Kurs geändert und hielt genau auf die Stelle zu, wo sie gesessen hatten. Wenn sie nicht vor ihr fliehen konnten, würde sie direkt über ihnen vorbeiziehen - eine Vorstellung, an der keiner der beiden Gefallen fand.
    Die Pferde donnerten weiter, getrieben von ihrer eigenen Furcht wie auch der ihrer Reiter, doch alle Mühe war umsonst.
    »Sie kommt!« überschrie Zana das Rauschen des Windes. Über ihnen ragte die Wolke und verdeckte die Sonne. Plötzlich schien es kalt zu sein.
    »Reite weiter!« brüllte Cai nach hinten. »Vielleicht können wir ihr immer noch entkommen.« Doch schon im nächsten Augenblick wurde klar, dass er sich geirrt hatte.
    Eben noch galoppierten sie dahin, und kurz darauf wurden sie wie von unsichtbaren Händen aus dem Sattel gerissen und vor Entsetzen schreiend in die Luft geschleudert. Die Erde unter ihnen drehte sich schwindelerregend, während Zana und Cai in den Himmel gehoben wurden. Dann plötzlich war die Erde ganz verschwunden.
    Sie befanden sich im Innern der Wolke.
19. KAPITEL
    Sie wurden von der Wolke verschluckt, aber nur wenige Augenblicke lang in dem grauen Dunst festgehalten. Kurz darauf fanden sich Zana und Cai in der eleganten Eingangshalle eines eleganten, altmodischen Landsitzes wieder. Ihre plötzliche Landung war nicht hart und ruckartig gewesen, wie zu erwarten gewesen wäre, vielmehr war nur ein Geräusch zu hören, das wie das Zerplatzen einer Seifenblase klang. Instinktiv streckten sie die Hände aus und hielten sich aneinander fest. Zana schloss die Augen, sperrte so ihre unglaubliche Umgebung aus und vergrub ihr Gesicht an Cais Schulter. Der Zauberer sah sich verwundert um und versuchte gleichzeitig, seinen Verstand, der wie gelähmt war, wieder zum Leben zu erwecken. Sein Herz schlug wild wie eine Trommel, doch das bedrückende Gefühl einer düsteren Ahnung war verschwunden. Es schien, als hätte er genau hierauf gewartet, und jetzt blieb ihm nichts weiter übrig, sich damit abzufinden, so gut es ging. Das ist fürwahr Zauberei, sagte er zu sich selbst, aber mächtiger als alles, was ich je erreichen kann.
    Ein vertrautes Summen lenkte ihn ab. Er hob den Kopf und war froh, dass der Bienenschwarm mit ihm zusammen hergebracht worden war. Er schickte ihm eine Nachricht zur Beruhigung. Die Antwort der Bienen überraschte ihn und half ihm widerum, seine strapazierten Nerven zu beruhigen.
    Dieser Stock ist ungefährlich. Dem Schwarm geht es gut.
    Tatsächlich benahmen sich die Bienen, als wäre nichts Außergewöhnliches geschehen. Sie flogen weder hektisch durcheinander, noch gaben sie jene zornigen Geräusche von sich, mit denen sie normalerweise ihr Missfallen oder Unbehagen ausdrückten.
    Die Zellen sind vollständig, wenn auch nicht ganz, fügten sie rätselhaft hinzu. Cai befragte sie, bekam aber keine rechte Vorstellung, was sie meinten.
    Der Zauberer sah sich in der weiten, gefliesten Eingangshalle um, die bis auf Zana, ihn und den Schwarm völlig leer war. Mehrere Holztüren gingen von ihr ab, schienen aber alle fest verschlossen zu sein. Eine geschwungene Treppe führte hinauf zu einer Empore mit einem hölzernen Geländer. Im Schatten des oberen Stockwerks waren weitere Türen zu erkennen.
    Dank der Wärme in Cais Armen hatte Zanas Zittern etwas nachgelassen. Er

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