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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Sorge dafür, dass er das nie vergisst. Er wird nie zu Jordan und Hewe durchkommen, wenn du nicht für ihn bürgst.«
    »Ich werde vorsichtig sein«, versprach Zana. Dass ein echter Zauberer auch ohne ihre Hilfe sein Ziel erreichen würde, behielt sie für sich.
    Jetzt, da der Entschluss einmal gefällt war, wurde Dale wieder geschäftsmäßig, gab Zana Nachrichten für Jordan mit, empfahl ihr Orte, wo man unterwegs absteigen und Schutz finden konnte, wenn man sich außerhalb der Reichweite eines Dorfes befand.
    »Deine Pferde und die Ausrüstung sind bereit«, schloss er. »Mehr als zwei Tiere können wir nicht entbehren, ihr werdet euch also etwas zurückhalten müssen.«
    Zana nickte. Sie dachte an die bevorstehenden Nächte und stellte sich vor, wie das Licht der Sterne sich in Cais grünen Augen spiegelte. Wieder sah sie diese Traurigkeit, die trotz seines Lächelns ständig dicht unter der Oberfläche lauerte. Und zum erstenmal kamen ihr Bedenken, dass sie der Reise so bereitwillig zugestimmt hatte.
    »Zeigst du mir ein wenig Zauberei?«
    »Nein!«
    Cais sofortige, schroffe Weigerung verletzte Zana und hinterließ ein beklemmendes Gefühl. Sie hatte den Vorschlag ganz unbeschwert gemacht, schließlich war ihre Neugier immer größer geworden, und ihre Freundschaft hatte sich vertieft. Sie waren jetzt seit vier Tagen unterwegs und hatten fast den halben Weg nach Great Newport hinter sich. In dieser Nacht hatten sie zum erstenmal kein Dach über dem Kopf, und die Abgeschiedenheit ihres Lagerplatzes hatte Zana ermutigt, ihre Bitte auszusprechen. Jetzt starrte sie ins Lagerfeuer und fragte sich, ob sie den Zauberer falsch eingeschätzt hatte. Die gemeinsamen Tage waren schnell vergangen, belebt durch Gespräche und seine Wissbegier. Trotzdem war es Cai immer gelungen, von Themen abzulenken, die seine Vergangenheit betrafen, und sie stattdessen zu bewegen, mehr über das Land zu erzählen, das sie durchquerten. Er hatte eifrig zugehört und viele kluge Fragen gestellt, die irgendwie Zanas Vorstellungen über Cleve klären halfen. Cai interessierte alles an der Region: ihre Politik und Geschichte, die Geographie und die Menschen. Ihre religiösen Vorstellungen und fremdartigen Kulte faszinierten ihn, und Zana erzählte ihm alles, was sie über die Grauen Vandalen, die Blauflammensekte und die alte Abtei wusste. Oft bedauerte sie, dass ihr Wissen so begrenzt war und musste ihn immer wieder daran erinnern, dass sie eine Nordländerin war wie er, und dass alles, was sie erzählte, aus zweiter Hand stammte.
    Besonders ihre Beschreibung der Elementalen machte Cai neugierig.
    »Hoffentlich sehen wir unterwegs welche«, hatte er gesagt.
    Zana teilte seine Begeisterung über diese Aussicht nicht, behielt ihre Meinung aber für sich.
    Während des gesamten Ritts hatte Cai Zana zuvorkommend und taktvoll behandelt, hatte den Schwarm außer Sichtweite untergebracht, solange sie sich in Dorfgasthöfen aufhielten, und hatte dafür gesorgt, dass es seine Begleiterin so bequem wie möglich hatte. Sie war zu der Überzeugung gelangt, dass er sie mochte - wenigstens ein bisschen.
    Doch das schien sie sich jetzt mit ihren ungeschickten Worten, die sie augenblicklich bedauerte, verscherzt zu haben. So habe ich mir das nicht vorgestellt, dachte sie bitter und hüllte sich noch fester in ihr Gewand. Der Himmel war wolkenlos, weit oben leuchteten die Sterne, und die Nachtluft war kalt. Sie kauerte sich näher ans Feuer.
    »Tut mir leid«, sagte Cai leise. Er hatte ihr Unbehagen bemerkt, seine Gefühle aber nicht in Worte fassen können. Zana hob den Kopf und sah ihn an, sagte aber nichts. Ihr verletzter Blick zwang ihn, einen Versuch der Erklärung zu machen.
    »Man sollte Magie niemals für Belanglosigkeiten missbrauchen«, sagte er leise und musste zu seiner eigenen Schande an einen Schlüssel denken, der sich langsam im Schloss drehte. »Sie ist dafür zu ernst, zu wichtig. Wenn wir sie missbrauchen, kann das fürchterliche Folgen haben.« Er hielt inne. »Ich wollte dich nicht anfahren. Ich habe die Magie bloß so lange geleugnet, dass es mir bereits schwerfällt, über sie zu sprechen.«
    »Verzeih mir«, meinte Zana leise. »Das wusste ich nicht.«
    Da sie seine Rechtfertigung so einfach hinnahm, fühlte er sich paradoxerweise genötigt, weitere Erklärungen abzugeben, und plötzlich stellte er fest, dass er über Zauberei sprach obwohl er sich geschworen hatte, das nie wieder zu tun.
    »Magie ist eine Form der Energie«, erklärte

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