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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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den Augen des Zauberers allgegenwärtig gewesen war. Doch er war ebenso schnell wieder verschwunden, und Cai wurde wieder ernst.
    »Es hängt alles zusammen, nicht wahr?« meinte Cai ruhig. »Alles - das Buch, die Elementalen, der Tiefe Süden, die Himmelsraben ...« Seine Stimme verlor sich angesichts der Ungeheuerlichkeit des Problems. »Wenn ich, nur klug daraus werden würde!«
    »Vielleicht können wir einen Anfang machen«, sagte Jordan.
    »Und wie?« wollte Cai wissen.
    »Glaubst du an die Götter?« fragte Jordan leise.
25. KAPITEL
    »Ich weiß nicht, was du mit Göttern meinst«, sagte Cai. »Seit ich in diesem Land bin, habe ich Menschen über sie sprechen hören, doch der Begriff Gott macht für mich keinen Sinn.« Er sah Jordan erwartungsvoll an.
    »Ich bin von Natur aus Skeptiker«, begann der Anführer des Untergrunds, »aber die unterschiedlichen Glaubensrichtungen der Menschen haben mich immer fasziniert. So wie ich es verstehe, sind Götter Wesen von ungeheurer Macht, die auf irgendeine Weise unser Schicksal bestimmen. Viele von ihnen werden in diesem Land verehrt. Einige haben keinen Körper und existieren nur als Geister, während andere angeblich die Gestalt riesiger Tiere annehmen. Einige sind allwissend und allgegenwärtig, während andere ihre Grenzen haben. Es gibt Menschen hier, die sich zu einem ganzen Schutzwall aus Göttern bekennen, während andere kategorisch feststellen, ihrer sei der einzige.«
    »Auf den Inseln gibt es nichts Vergleichbares«, meinte Cai und versuchte, sich einen Reim auf diese Oberwesen zu machen. »Bei uns gibt es den Erd-Geist«, fügte er fast zögernd hinzu. »Ich dachte, davon hätte jeder schon gehört.«
    Jordan musste lächeln. »Worte aus dem Munde eines echten Fanatikers«, meinte er. »Nein, sei bitte nicht gekränkt«, fügte er schnell hinzu. »Nur scheint Toleranz, wenn es den Menschen um ihren Glauben geht, nicht üblich zu sein«. Er hob die Hände, um Cais nächsten Worten zuvorzukommen. »Gemma hat mir etwas über den Erd-Geist erzählt, und von anderen kenne ich verschiedene Versionen der gleichen Idee. Bitte verbessere mich, wenn ich etwas durcheinanderbringe.«
    Cai lehnte sich zurück, hörte zu und fragte sich, wohin das führen sollte. Er konnte es sich nicht sofort erklären, also konzentrierte er sich auf Jordans Worte.
    »Der Erd-Geist ist ein so mächtiges Wesen, dass seine Träume für uns Wirklichkeit geworden sind. Unsere gesamte Welt ist in den Traumbildern seines Jahrhunderte währenden Traumes enthalten ist. Innerhalb des Traumes gibt es viele Pfade, und es steht in der Macht der Menschen, zwischen ihnen zu wählen. Das Gefüge unserer Welt jedoch und die Pfade selbst werden vom Erd-Geist gebildet.« Er hielt inne, und Cai nickte zum Zeichen, dass er nichts auszusetzen hatte. »Der Erd-Geist ist eine Einheit«, fuhr Jordan, »von der wir alle abhängig sind.«
    Ein paar Augenblicke verstrichen schweigend, dann fuhr Jordan fort und sagte einen Text auf, den Cai auswendig kannte, der jetzt jedoch noch unheilvoller klang.
    Denk an den Traum Vergiss nicht, woher er stammt.
    Wahnsinn des Einen Bedeutet den Tod aller.
    Das Herz des Zauberers begann voller Panik heftig zu schlagen. Ihm fielen Dinge ein, die noch vor kurzer Zeit undenkbar gewesen wären. Er kämpfte dagegen an, doch ihre unbestreitbare Logik trieb ihn zurück. So viele der Teile passten jetzt zusammen.
    »Der Erd-Geist wird verrückt«, stieß er leise hervor.
    Jordan schwieg, während Cai seine Erinnerungen durchforstete und sie zu einem Gefüge ordnete, das ihm nicht gefiel, das er aber auch nicht leugnen konnte.
    »>Aus dem Einen werden viele<«, zitierte Cai. »Das stand in dem Buch.« »Und es ist eine ziemlich genaue Beschreibung von Wahnsinn«, kommentierte Jordan sachlich.
    Cai stellte fest, dass er Wynuts Rat wiederholte, Wort für Wort.
    »Eine große Bedrohung hängt über der Welt. Die Bedrohung einer Zerstörung schrecklichen, noch nie dagewesenen Ausmaßes ... die Zerstörung, die wir fürchten, findet vielleicht niemals statt, doch das allein wird uns nicht retten. Allein die Tatsache, dass die Bedrohung existiert, könnte reichen, um uns alle zu verdammen.«
    »Irgendein Ereignis in der Zukunft ...«, setzte Jordan an.
    »In einer möglichen Form von Zukunft«, verbesserte Cai ihn.
    »... ist so entsetzlich, dass bereits der Gedanke daran den Erd-Geist in den Wahnsinn treibt.«
    »Das heißt, selbst wenn es gar nicht geschieht«, beendete Cai den Gedanken,

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