Die Trasse von A'hi-nur
Amerika andererseits trennten?
Die vorhin erwähnten Elefanten soll es nach Plato auch auf Atlantis gegeben haben. Damit sind wir zugleich bei der bisher einzigen Quelle, die direkt schriftlich überlieferte Hinweise über Atlantis enthält: Plato.
Seine Schrift ›Kritias‹ behandelt die Geschichte Atlantis’, jenes Landes jenseits der Säulen des Herkules, also der Meerenge von Gibraltar. Plato schreibt: ›Auf der Insel Atlantis nun bildete sich eine große und staunenswerte Königsmacht, der nicht nur die ganze Insel, sondern auch noch viele andere Inseln sowie Teile des Festlandes Untertan waren. Außerdem beherrschten diese Könige noch von den Ländern am Binnenmeer Libyen bis nach Ägypten und Europa bis nach Tyrrhenien.‹
Nun muß man allerdings hinzufügen, auf welche Weise Plato selbst davon Kenntnis erhielt. Er erfuhr davon durch Kritias den Jüngeren, der die Geschichte wiederum von seinem Großvater hatte. Dieser Großvater soll sie von den Priestern der altägyptischen Stadt Sais erfahren haben. Ich gebe zu, das hört sich an wie die schlimmste Gerüchtemacherei, und das war auch der Grund, warum Atlantis jahrhundertelang in das Reich der Sage verwiesen wurde.
Haben wir jedoch das Recht, die gigantischen Geistesleistungen der Alten mit dem gleichen Maß zu messen wie irgendwelchen Familienklatsch? Sicher nicht. Und die Technik, Geschichte nach Bedarf zu fälschen, die ihren Kulminationspunkt im sterbenden Kapitalismus erreichte, war damals, zu Beginn der Klassengesellschaft, auch noch nicht so verbreitet, daß große Geister ihr nicht hätten widerstehen können. Außerdem muß man berücksichtigen, daß Plato aus der Position des Verfolgten schrieb, also aus dem Gegensatz zur herrschenden Gesellschaft, denn er war ja nach der Hinrichtung Sokrates’ wie mehrere von dessen Schülern auf der Flucht.
Das alles aber wären nur Erwägungen ohne die Kraft eines wirklichen Hinweises, wenn es nicht noch andere Fakten gäbe, die Platos Aussage unterstützten.
Hören wir aber zunächst noch einmal Plato: ›Weiterhin aber brach dann eine Zeit gewaltiger Erdbeben und Überschwemmungen herein, und es kam ein Tag und eine Nacht voll entsetzlicher Schrecken, wo die ganze Masse eurer Krieger von der Erde verschlungen ward; ebenso tauchte die Insel Atlantis in die Tiefe des Meeres hinab und verschwand.‹
Ja, sehen Sie, und nun geschah es 1889, daß bei der Verlegung eines Unterwasserkabels von Amerika nach Europa 900 Kilometer nördlich der Azoreninsel Fayal der Kabelstrang riß. Mit Greifern holte man aus 3100 Meter Tiefe das abgerissene Ende an die Oberfläche. Ein Steinstück, das sich in einen der Greifer geklemmt hatte und also vom Meeresboden stammte, wanderte in ein Pariser Museum. Dort befaßte sich 1913 Professor Dr. Pierre Termier näher mit dieser Bodenprobe, und er machte die sensationelle Feststellung, daß es sich dabei um Tachylit handelte, ein vulkanisches Gestein, das an der Luft erstarrt sein mußte, weil untermeerische Lava keine glasartige Form annimmt.
Es ist dies nicht der einzige derartige Hinweis. Geologen fanden an verschiedenen Stellen des Atlantikgrundes Sand, der nicht wie gewöhnlich aus Muschelsplittern oder Kalkrückständen von Meerestieren oder -pflanzen stammte, sondern aus größeren Körnchen von Granit, Gneis und kristallinem Schiefer bestand, und der sich auf Festlandboden gebildet haben mußte.
Aber ich glaube, diese Mitteilungen reichen zunächst einmal aus, die Berichte des alten Plato in den Kreis ernsthafter Erwägungen einzubeziehen. Wenn ich erreicht haben sollte, daß Sie das tun, so habe ich für heute mein Ziel erreicht. Sollten Sie aber auch weiterhin an diesem Thema interessiert sein«, er lächelte, denn er wußte natürlich, daß wir darauf brannten, »dann werde ich mir morgen erlauben, noch einmal an Plato und an dieses Stück Tachylit anzuknüpfen.«
Leider kamen wir am nächsten Tag nicht dazu. Ein neuer Transport kam mit vielen Materialien und Geräten, die wir bestellt hatten, ein Schuppen mußte errichtet werden, auch ein Inspektor der Zentrale behelligte uns mit dem Papierkram, der leider nötig war, um unser neues Arbeitsverhältnis zu klären, und so kamen wir abends, als alles, sowohl das Material wie auch die Arbeitsverträge, unter Dach und Fach war, nur noch zu einem kurzen Beisammensein, das Achmed benutzte, um uns in seiner unnachahmlich höflichen Weise das Du anzubieten, indem er es von uns erbat, als sei es eine Ehre für ihn, in
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