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Die Trasse von A'hi-nur

Die Trasse von A'hi-nur

Titel: Die Trasse von A'hi-nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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und ging, in leichtem Plauderton redend, mit mir zu unserem Zelt.
    »Wissen Sie was? Ich habe gewußt, daß Sie kommen würden. Und trotzdem bin ich nun sehr froh darüber, daß es soweit ist. Ich wußte, Sie müssen sehen und anfassen können, um sich ein Urteil bilden zu können. Sie sind ein praktisch veranlagter Mensch, mit entwickeltem Sinn für das Stoffliche, für Maßverhältnisse, für praktisches Herangehen – ganz das Gegenteil von mir. Gerade darum wünsche ich auch, daß wir zusammenbleiben. Sie wissen ja, wie schwer es ist, hochqualifizierte Kader für solche Vorhaben zu bekommen, heute, wo alles zu den großen Umwandlungen drängt, und das noch unter unseren Bedingungen, wo man nicht weiß, welche konkreten technologischen Probleme der nächste Fund stellen wird.«
    Ich nickte nur. Meine Entscheidung erregte mich doch.
    »Aber ich warne Sie«, fuhr Achmed lächelnd fort. »Vielleicht werden Sie vor jedem größeren Vorhaben ein anderes technisches Gebiet studieren, einen neuen Beruf erlernen müssen. Was Sie sich da aufladen, geht weit über die normale Disponibilität der Arbeitskraft hinaus. Allerdings, seine Reize mag es auch haben, mit der Zeit so eine Art Universaltechniker zu werden. Aber ob Ihre Gruppe da immer mitmachen wird? Nun, das bliebe abzuwarten. Jedenfalls werde ich nach dieser Entdeckung die notwendigen Planstellen für Ihre Gruppe ohne weiteres genehmigt bekommen.«
    Wir waren im Zelt angekommen, »badeten« in der schon beschriebenen Weise, kurz darauf kamen auch die Zwillinge, und Inge, die heute Tischdienst hatte, servierte das Mittagessen.
    Sie verkündete uns eine vollsynthetische Mahlzeit – das war damals noch eine kleine Sensation. Was wir da vorgesetzt bekamen, sah aus wie Suppe, Braten mit Reis und Kompott, aber es hatte ganz überraschende Geschmacksnuancen. Die Suppe behagte mir weniger, aber das andere war ein Genuß. Leider bin ich kein Kochkünstler und kann diese Nuancen nicht näher beschreiben, aber was mir besonders auffiel, war, daß dieses »Fleisch« wechselnden Geschmack hatte, der aber immer mit dem »Reis« abgestimmt war. Wir hatten also in einem einfachen Gericht sechs bis sieben Gänge vereinigt.
    Beim Essen verkündete ich dann auch meinen Entschluß. Er rief allgemeinen Jubel hervor, und wir beschlossen, aus diesem Anlaß den nachmittäglichen Vortrag Achmeds zugleich mit dem Duft eines guten, alten syrischen Weins in uns aufzunehmen.
    Das war unser harmonischster Tag. Nach der Ruhestunde setzten wir uns zusammen, füllten die Gläser, und Achmed begann:
    »Sie alle haben wohl schon unsere Terrasse mit der von Baalbek verglichen. Es gibt Entsprechendes, und es gibt Unterschiede, aber das, was ins Auge springt, was jedem sofort auffallen muß, ist die Ähnlichkeit des Prinzips und des Aufwands.
    Ich möchte nun heute mit einigen anderen Vergleichen beginnen, die sogar noch weiträumiger angelegt sind. Sie werden bestimmt wissen, daß die Pyramide als Kultbau sowohl in Ägypten als auch in Mittelamerika auftritt. Aber haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, daß zwischen beiden der Atlantik liegt?
    Nun gut, man könnte sagen, diese einfache geometrische Form kann sich unabhängig voneinander hier wie dort aus dem Stufenbau ergeben haben, zumal die ägyptischen Pyramiden Königsgräber sind, während die mittelamerikanischen meistens nur als Unterbauten für Tempel dienten. Aber das ist nicht die einzige Übereinstimmung zwischen den beiden Kontinenten. Die Biologen haben gewisse Übereinstimmungen in der Tierwelt festgestellt, und in Panama wurden 1942 bei Ausgrabungen Flachreliefs gefunden, auf denen Elefanten dargestellt sind – Elefanten, die es auf dem amerikanischen Kontinent seit zehntausend Jahren nicht mehr gibt.
    Aber bleiben wir bei den Menschen. Ideogramme – das sind Wort-Bild-Zeichen –, die auf Steinen am Onegasee und an der Wodla in Karelien gefunden wurden, zeigen in Stil und Ausdruck Übereinstimmungen mit anderen, die gefunden wurden – raten Sie mal wo? Auf Felsen im brasilianischen Urwald, bei Bahia.
    Sie haben gewiß schon gemerkt, worauf ich hinaus will: auf die Atlantis-Legende, die Sage vom untergegangenen Erdteil Atlantis. Legen nicht die genannten Tatsachen die Vermutung nahe, daß einstmals eine Landbrücke bestanden haben könnte zwischen den beiden Erdteilen oder wenigstens eine so große Insel, daß nur schmale, für damalige Schiffahrt in größerem Umfang überwindbare Meeresteile sie von Europa einerseits und

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