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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hat doch wunderbar funktioniert! Was ist das Problem?“
    „Du hast es doch selbst gesehen, verdammt!“ Sie stürmte durch die schweren Türen des Studios, unfähig, ihre Wut im Zaum zu halten.
    David nahm ihren Arm und versuchte, sie aufzuhalten. „Anscheinend habe ich nicht das Gleiche gesehen wie du.“
    „Sie hat uns alle getäuscht.“ Tief durchatmend strich A. J. ihr Haar zurück. „Als sie seine Hand nahm, war sie im ersten Moment fassungslos, weil sie irgendetwas gesehen hat, das sie nicht preisgeben wollte. Wenn du dir den Film ansiehst, wirst du erkennen, dass sie Alex fünf oder zehn Sekunden lang einfach nur anstarrt.“
    „Das macht das Ganze nur noch spannender. Ein wunderbarer Effekt!“
    „Deine Effekte können mir gestohlen bleiben.“ Sie riss sich mit einer solchen Wucht los, dass sie ihn beinahe an die Wand geschleudert hätte. „Ich will nicht, dass Clarissa so vorgeführt wird. Schließlich bin ich für sie verantwortlich.“
    „Also gut“, gab er nach, während sie vor ihm durch das Eingangsportal hastete. „Warte doch! Clarissa war zufrieden, als sie ging. Diese Szene scheint sie nicht beeinträchtigt zu haben.“
    „Mir gefällt das alles nicht!“ A. J. stürmte die breiten Stufen hinunter zum Parkplatz. „Erst der Trick mit den Karten. Dann das Handlinienlesen. Ich habe es satt, dass jeder Clarissas Fähigkeiten testen will.“
    „A. J., die Karten sind eine ganz normale Prüfung. Clarissa hat diesen Test schon dutzende Male an verschiedenen Hochschulen über sich ergehen lassen.“
    „Ich weiß. Und gerade deshalb finde ich es empörend, dass ihre Gabe immer und immer wieder auf die Probe gestellt wird.“ Auf dem schmalen gepflasterten Weg durch die Grünanlage verlangsamte sie ihren Schritt. „Irgendetwas hat sie verwirrt. Und ich hatte keine Gelegenheit, mit ihr darüber zu sprechen, ehe sich dieser schleimige Kerl eingemischt hat.“
    „Alex?“ David versuchte, ein Lachen zu unterdrücken,um sie nicht erneut wütend zu machen, doch es gelang ihm nicht. „Mein Gott, du bist unglaublich!“
    Mit schmalen Augen, bleich vor Zorn, sah sie ihn an. „Du findest das also witzig, ja? Eine naive, vertrauensselige Frau lässt sich von diesem Macho zum Essen einladen, und du lachst. Wenn ihr irgendetwas zustößt …“
    „Was soll ihr denn passieren?“ Entnervt sandte David einen flehenden Blick gen Himmel. „Alex Marshall ist kein verrückter Triebtäter, A. J.! Er ist einer der angesehensten TV-Journalisten. Und Clarissa ist zweifellos alt genug, um selbst zu entscheiden, mit wem sie ausgeht.“
    „Das ist keine normale Einladung.“
    „Nun, mir schien es genau das zu sein.“
    Sie öffnete den Mund für eine Erwiderung, doch wortlos schloss sie ihn wieder. Dann wandte sie sich ab und ging zu ihrem Wagen.
    „Warte eine Minute. Warte doch, A. J.!“ Wütend hielt er sie fest und drückte sie ans Auto. „Ich habe keine Lust, dich quer durch L. A. verfolgen zu müssen.“
    „Geh wieder hinein, und sieh dir das Band an. Ich will es morgen auf meinem Schreibtisch haben.“
    „Ich nehme keine Anordnungen von hysterischen Agentinnen entgegen. Wir werden das jetzt und hier klären. Ich weiß nicht, was mit dir los ist, A. J., aber ganz sicher bist du nicht wütend, nur weil deine Klientin mit einem Moderator ausgeht.“
    „Sie ist nicht nur meine Klientin“, schleuderte sie ihm entgegen. „Clarissa ist meine Mutter.“
    Ihr überraschendes Bekenntnis machte ihn sprachlos. Noch immer hielt er sie fest. Es hätte ihm auffallen müssen. Die Ähnlichkeit im Profil, die Augen. Ja, ganz besonders die Au gen.
    Ein wenig gelassener, als habe das Geständnis sie erleichtert, lehnte sie sich an den Wagen. „Die Öffentlichkeit geht das nichts an, verstanden?“
    „Warum nicht?“
    „Wir möchten beide, dass es ein Geheimnis bleibt. Das ist unsere Privatsache.“
    „Versprochen“, willigte er ein. „Das erklärt, warum du dich so sehr um Clarissa sorgst. Aber ich finde, du gehst zu weit.“
    „Es ist nicht so, wie du denkst.“ Sie schloss die Augen und massierte ihre Schläfen. Das Blut pochte in ihrem Kopf. „Entschuldige mich jetzt. Ich möchte nach Hause.“
    „Noch nicht.“ Ruhig und bestimmt versperrte David ihr den Weg. „Man könnte den Eindruck bekommen, du mischst dich in das Leben deiner Mutter ein, weil dein eigenes so unerfüllt ist.“
    Mit vor Wut blitzenden Augen sah sie ihn an. „Mein Leben geht dich nichts an, Brady!“
    „Deines nicht“, gab er zu.

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