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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Regisseur raufte sich die Haare, während Clarissa weiterhin freundlich lächelte. „Sie müssen sich die Karte ansehen, Mr Marshall, und versuchen, sich ein Bild davon in Ihrem Kopf zu machen.“
    Beflissen nickte Alex, blickte auf die Karte und prägte sie sich ein.
    „Sie konzentrieren sich nicht genug, Mr Marshall“, kritisierte Clarissa den Moderator. „Aber es ist auf jeden Fall eine rote Karte.“ Dann strahlte sie ihn siegessicher an. „Die Karo Neun.“
    Die Kamera schwenkte auf sein Gesicht, verharrte dort, um seine überraschte Miene einzufangen, ehe er die Karte aufdeckte. Karo Neun.
    Alex mischte den Stapel, zog eine zweite Karte und ließ Clarissa erneut raten, dann ein drittes Mal.
    Stirnrunzelnd sah sie ihn an. „Sie versuchen, mich zu verwirren, indem Sie an eine andere Karte denken als die in Ihrer Hand. Dadurch verwischt das Bild in Ihrem Kopf. Aber ich bin sicher, es ist die Kreuz Zehn.“
    „Unglaublich“, murmelte Alex atemlos, als er die Kreuz Zehn umdrehte. „Einfach unglaublich.“
    „Das ist nicht so schwierig“, widersprach Clarissa. „Ein guter Zauberer, der die Reaktionen seines Gegenübers abschätzen kann, schafft das auch.“
    „Sie meinen, das ist nur ein Taschenspielertrick?“
    „Nicht bei mir. Aber es kann ein Trick sein, eingebunden in eine gute Show, sodass das Publikum den Schwindel nicht merkt.“
    „Sie selbst haben Ihre Karriere mit Handlinienlesen begonnen.“ Alex schob den Kartenstapel beiseite. Er war nicht wirklich zufrieden mit sich selbst.
    „Das ist lange her. Theoretisch kann jeder Mensch Handlinien deuten.“ Spontan streckte sie ihm ihre Handfläche hin. „Die Linien sagen einiges über Geld, Gefühle, Lebensdauer. In jeder Stadtbücherei finden Sie gute Lektüre darüber, wie sie Handlinien lesen können. Es geht nicht so sehr darum, die Linien zu deuten, sondern die Sorgen und Hoffnungen zu erkennen.“
    Freundlich, aber ohne Überzeugung reichte Alex ihr seine Hand. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass Sie daraus Sorgen und Hoffnungen lesen können.“
    „Sie selbst verraten sie mir“, erklärte Clarissa. „Das ist nicht schwierig. Ich kann mir Ihre Handlinien ansehen und erzählen, dass Sie ein ausgezeichneter Gesprächspartner sind und finanziell ausgesorgt haben. Doch das sind keine weltbewegenden Neuigkeiten. Aber wenn Sie erlauben …“ Sie zog seine Hand näher und betrachtete sie eine Weile. „Wenn ich mich intensiver damit beschäftige, kann ich Ihnen sagen …“ Sie hielt inne, blinzelte und starrte ihn an. „Oh.“
    A. J. trat hastig vor, doch David hielt sie zu rück. „Lasssie“, flüsterte er. „Wir können nicht die ganze Spannung aus dem Film nehmen. Im Notfall können wir die Szene immer noch herausschneiden.“
    „Darauf werde ich dann auch bestehen.“
    Scheinbar ruhig und entspannt hielt Clarissa die Hand des Moderators, doch ihr Blick verriet, dass sie um Fassung rang.
    „Gibt es einen Grund, nervös zu werden?“, fragte er, um einen scherzhaften Ton bemüht.
    „Nein, nein.“ Clarissas Lachen klang gezwungen. „Nicht wirklich. Sie haben eine ausgesprochen starke Ausstrahlung.“
    „Vielen Dank für das Kompliment.“
    Konzentriert schloss Clarissa die Augen. „Sie sind Witwer, seit fünfzehn Jahren nun – oder sechzehn? Ihre Ehe war ausgesprochen harmonisch.“ Sie öffnete die Augen und lächelte ihn an. Die Anspannung löste sich allmählich. „Und Sie sind ein guter Vater.“
    „Das stimmt alles, Miss DeBasse. Doch auch das konnte man bereits in vielen Magazinen lesen.“
    Ohne auf seinen Einwand einzugehen, fuhr sie fort: „Ihre Kinder führen mittlerweile ihr eigenes erfolgreiches Leben. Sie haben Ihnen nie viel Grund zur Sorge gegeben. Allerdings hatten Sie einige heftige Auseinandersetzungen mit Ihrem Sohn. Er muss damals etwa zwanzig gewesen sein. Nun, manche Menschen brauchen etwas länger, um ihren Weg zu finden, nicht wahr?“
    Sein Lächeln erstarb, und er erwiderte ihren Blick mit der gleichen Intensität, mit der sie ihn ansah. „Offensichtlich.“
    „Sie sind ein Perfektionist, im Berufsleben ebenso wie privat. Das hat es Ihrem Sohn vermutlich schwer gemacht,selbstständig zu werden. Er hat immer gespürt, dass er Ihre Erwartungen nicht erfüllen konnte. Es gab eigentlich keinen Grund, sich Sorgen um ihn zu machen, doch das tun wohl alle Eltern. Jetzt wird er selbst Vater, und Sie sind sich dadurch wieder nähergekommen. Der Gedanke, Großvater zu werden, gefällt Ihnen. Doch

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