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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie, Schmutz von ihrer Hose zu kratzen. „Ein guter Jahrgang?“
    „Absolut.“
    „Gut, das wäre ein Anfang. Mit dieser Perspektive kann ich die nächsten hundert Meter schaffen.“
    „Dann sind da noch die Steaks, die ich heute Morgen aus dem Eisschrank genommen habe. Ich habe vor, sie über würzigem Mesquiteholz zu grillen.“
    „Das hatte ich vergessen.“ Sie leckte sich mit der Zunge über die Lippen und glaubte fast, das Fleisch schon schmecken zu können. „Mit dieser Vorfreude schaffe ich den halben Weg hinunter.“
    „Du bist eine harte Verhandlungspartnerin.“
    „Danke für das Kompliment.“
    „Dutzende der schönsten Blumen warten auf dich.“
    Verächtlich hob sie eine Augenbraue. „Bis wir zurück sind, haben die Geschäfte geschlossen.“
    „Du bist ein echter Stadtmensch“, meinte er seufzend. „Sieh dich um! Wo findest du hübschere Blumen?“
    „Du willst einen Strauß für mich pflücken?“ Erstaunt und mit fast kindlichem Entzücken schlang sie die Arme um seinen Hals. „Damit hast du mich überzeugt. Jetzt schaffe ich es auf jeden Fall bis zur Haustür.“
    Mit einem Lächeln sah sie zu, wie er über die Wiese lief und die schönsten Blumen auswählte. „Ich liebe die blauen dort“, rief sie und lachte lauthals, als er stöhnend bergan stieg, um ihren Wunsch zu erfüllen.
    Sie hatte nicht erwartet, dass das Wochenende so entspannt und vergnüglich verlaufen würde. Nicht im Traum hatte sie geahnt, dass sie es so genießen könnte, mit David so lange zusammen zu sein. Keine Besprechungen, keine Verhandlungen, kein Zeitdruck. Völlig sorglos hatten sie in den Tag hineingelebt. Es schien absurd, dass etwas völlig Selbstverständliches wie ein ausgedehntes Frühstück so viel Spaß machen konnte. A. J. hatte festgestellt, dass es einen besonderen Reiz hatte, den Tag so entspannt zu beginnen, statt gleich ins Büro zu hetzen. Allerdings nur in Gesellschaft. Als sie aus der Agentur aufgebrochen war, hatte sie alle Unterlagen dort gelassen. Und sie musste zugeben, dass sie es nicht vermisste, Drehbücher durchzuarbeiten oder Geschäftsbriefe zu beantworten. Ein simples Kreuzworträtsel zu lösen war die einzige Kopfarbeit gewesen, die sie in den vergangenen zwei Tagen gemacht hatte. Und selbst dabei, erinnerte sie sich zufrieden, war sie unterbrochen worden.
    Jetzt pflückte er Blumen für sie. Zierliche Wildblumen in präch ti gen Farben. Sie würde sie ans Fenster stellen, damitdie Sonne ihre Farbe zum Leuchten bringen konnte. Jeden Tag würde sie sich daran erfreuen.
    Sie waren wunderschön.
    Und tödlich.
    Plötzlich stockte ihr Herzschlag. Die Vögel schienen zu verstummen, kein Windhauch war mehr zu spüren. David war nur noch ein kleiner Punkt, als schaue sie von der falschen Seite durch ein Fernglas. Das Licht, eben noch strahlend und hell, schien grau und düster. Ein scharfer Schmerz durchfuhr sie, als ihre Fingerknöchel über den Stein schrammten.
    „Nein!“ Sie glaubte zu schreien, doch es war nur ein Flüstern. Fast wäre sie von dem Felsen gestürzt, erst im letzten Moment fand sie Halt. Keuchend rief sie seinen Namen. „David! Hör auf!“
    Verwundert richtete er sich auf und konnte sie gerade noch auffangen, als sie in seine Arme stürzte. Schon einmal hatte er diesen Ausdruck blanken Entsetzens in ihren Augen gesehen, damals, in der verfallenen Villa. Sie hatte etwas gesehen, das niemand außer ihr wahrnahm.
    „Aurora, was ist los?“ Beruhigend presste er sie an sich, doch sie bebte weiter, und er wusste nicht, wie er ihr helfen sollte. „Was ist geschehen?“
    „Bitte, fass die Blumen nicht an.“ Panisch krallte sie ihre Fingernägel in seinen Arm.
    „Gut, aber warum nicht?“ Ruhig und gefasst hielt er sie von sich ab, um sie genauer ansehen zu können.
    „Irgendetwas stimmt nicht mit ihnen.“ Noch immer hatte die Angst sie fest im Griff. Sie presste die Handballen gegen ihren Kopf, als könne sie die Furcht verdrängen. „Irgendetwas stimmt nicht“, wiederholte sie.
    „Aber es sind doch nur harmlose Blumen.“ Er zeig teihr den Strauß, den er bisher gepflückt hatte.
    „Die sind harmlos. Aber du wolltest gerade dort hinübergehen.“
    Ratlos folgte er ihrem Blick zu einem breiten Felsen, an dessen Fuß sich ein wahres Meer von Glockenblumen erstreckte. Tatsächlich war er gerade dorthin unterwegs gewesen, als ihr gellender Schrei ihn aufgehalten hatte. „Lass sie uns wenigstens ansehen.“
    „Nein.“ Wieder griff sie nach seinem Arm. „Du

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