Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin
Als er begann, sie auszuziehen, sah sie ihn an.
Das Sonnenlicht war einer sanften Abenddämmerung gewichen, die ihrer Haut einen goldenen Schimmer verlieh. Fasziniert betrachtete er sie und konnte die Augen nicht von ihr abwenden. Er wollte ihren Körper spüren, aber es lag keine Eile in seinen Berührungen. Als sie sich aufsetzte, um sein T-Shirt abzustreifen, half er ihr und küsste dann vorsichtig ihre verletzte Hand. Sacht ließ er die Lippen über ihre Fingerspitzen gleiten, dann über ihre Handflächen, bis er spürte, wie sie erschauerte. Er beugte sich zu ihr hinab und legte seine Lippen auf ihren Mund. Wieder flüsterte sie seinen Namen. Als er sich von ihr löste, sah sie ihn an. Und während er ihren Blick hielt, fuhr er fort, sie auszuziehen.
Langsam. Ganz langsam zog er die Jeans von ihren langen Beinen und liebkoste die zarte Haut ihrer Oberschenkel. Mit den Händen fuhr er über ihre Kniebeugen, ihre schlanken Fesseln. Dann zeichnete er mit der Zungenspitze eine Spur über ihre Waden, bis sie aufstöhnte. Noch einen kurzen Moment wartete er, dann streifte er seine eigenen Jeans ab und legte sich zu ihr.
Dieser Augenblick war mit nichts zu vergleichen, dassie jemals erlebt hatte. Die Gedanken wirbelten durch ihren Kopf, als David ihr einen kleinen Moment der Ruhe gönnte. Aber schon startete er einen neuen Angriff. Ihr Körper verlangte nach Leidenschaft und Erfüllung, doch er trieb mit Zärtlichkeit und sanfter Berührung ein völlig neues Spiel mit ihr.
Er war so stark. Sie hatte seine Kraft schon häufig gespürt, aber heute war er zart und dennoch unnachgiebig. Die Intensität seiner Berührung machte sie schwach, quälte sie und steigerte ihr Verlangen in unermessliche Höhen. Sie hatten sich schon oft geliebt, doch niemals so behutsam und rücksichtsvoll.
Erschauernd hörte sie, wie er leise ihren Namen sagte. Aurora. Es war wie ein Traum, den zu träumen sie niemals gewagt hatte. Er flüsterte Versprechungen in ihr Ohr, die sie vorbehaltlos glaubte. Egal, was morgen war, heute zählte nur seine Liebe. Sie nahm den Duft der Blumen wahr, die überall im Bett verteilt lagen, und genoss das Verlangen, das in einem Maße wuchs, wie sie es nie zuvor erlebt hatte.
Als sie sich vereinigten, war es, als seien sie nie getrennt gewesen. Sofort fanden sie den Rhythmus, ruhig, voller Hingabe und Leichtigkeit.
Es fiel ihm schwer, sich zurückzuhalten, doch er genoss es, zu sehen, wie sich ihre Lust noch steigerte. Alles geben, bedingungslos – genau das hatte er immer gewollt, wurde ihm plötzlich klar. Als sie sich ihm voller Erwartung entgegenbog, konnte er sich kaum mehr beherrschen. Aber er wollte mehr. Kraftvoll und verlangend küsste er sie. Das Blut rauschte in seinen Ohren, pochte in seinem Kopf, und dennoch hielt er sich zurück und bewegte sich langsam und bedäch tig in ihr. Er konnte es kaum mehr ertragen.Ein letztes Mal flüsterte er ihren Namen.
„Aurora, sieh mich an.“ Sie blickte ihn an, dunkel und voller Verlangen. „Ich will es in deinen Augen sehen.“
Und selbst auf dem Gipfel der Lust spürte sie, wie seine Zärtlichkeit sie umfing.
10. KAPITEL
A lice Robb ins war in den Sechzigerjahren als junge, außergewöhnliche Schauspielerin fürs Fernsehen entdeckt worden. Wie so viele Mädchen vor und nach ihr war sie vor dem engen, spießbürgerlichen Kleinstadtleben nach Hollywood geflüchtet, mit großen Träumen, Hoffnungen und Ehrgeiz im Gepäck. Ein Astrologe hätte vermutlich gesagt, ihre Sterne standen in einer perfekten Konstellation zueinander. Was sie anfasste, gelang.
Schon sehr früh hatte sie eine turbulente Ehe hinter sich, deren Scheidung niemanden überraschte. Sowohl im als auch außerhalb des Gerichtssaals hatte sie sich mit ihrem Mann heftige Szenen geliefert, die ihren Auftritten im Film ebenbürtig waren. Nachdem sie ihre Ehe glücklich hinter sich gebracht hatte und sich ganz auf ihre aufstrebende Karriere konzentrieren konnte, genoss sie die Vorzüge einer attraktiven jungen Frau in einer Stadt, die der Schönheit huldigte. Ihre wechselnden Bettgeschichten waren den Klatschkolumnen der Fotomagazine immer eine Schlagzeile wert, gleichzeitig überschütteten die Kritiker sie mit Lob für jede Rolle, die sie übernahm. Doch auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, mit Ende zwanzig, entdeckte Alice Robbins etwas, das ihrem Leben einen ganz neuen Sinn gab – ihre Liebe zu Peter Van Camp.
Er war nahezu zwanzig Jahre älter als sie und hatte den Ruf eines
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