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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ihnen.“
    „Das freut mich, solange Sie nicht sagen, Sie haben meine Filme schon als Kind geliebt.“ Anmutig lächelte sie ihn an, dann ließ sie den Blick zu den anderen des Kamerateams hinüberschweifen. „Wenn Sie mir jetzt Ihre Mitarbeiter vorstellen, können wir anfangen.“
    Schon seit Jahren bewunderte David Alice Van Camp, und in ihrer Gegenwart wuchs seine Bewunderung noch. Freundlich reichte sie jedem Mitglied der Crew die Hand – vom Aufnahmeleiter bis zum Lichttechniker – und hatte für jeden ein verbindliches Wort. Dann wandte sie sich an Sam, den Regisseur, um mit ihm die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
    Sie hatte vorgeschlagen, auf der Terrasse zu drehen, und jetzt wartete sie geduldig, bis die Techniker die Scheinwerfer und Reflektorschirme aufgebaut hatten, die das Sonnenlicht abmildern sollten. In der Zwischenzeit brachte das Hausmädchen eisgekühlte Getränke und köstlich aussehende Häppchen. Alice selbst rührte keinen Bissen an, doch sie ermunterte das Team zuzugreifen. Entspannt ließ sie Tonproben und Beleuchtungstests über sich ergehen. Endlich war Sam zufrieden, und die Aufnahme begann. Erwartungsvoll sah Alice zu Alex, der ihr gegenübersaß.
    „Mrs Van Camp, seit mehr als zwanzig Jahren sind Sieeine der beliebtesten und talentiertesten Schauspielerinnen des Landes.“
    „Danke, Alex. Mein Beruf ist einer der wichtigsten Teile meines Lebens.“
    „Aber nicht der einzige, wie Sie selbst andeuten. Ihre Familie bedeutet Ihnen sehr viel, nicht wahr? Vor zehn Jahren wurde Ihr privates Glück von einem tragischen Erlebnis überschattet, als Ihr Sohn entführt wurde.“
    „Das ist wahr.“ Sie verschränkte die Hände und blickte geradeaus in die Kamera. „Es war eine schlimme Erfahrung, und ich war damals sicher, mich niemals davon zu erholen.“
    „Dieses Interview ist das erste, das Sie zu diesem Thema geben. Was hat Sie bewogen, unserer Bitte nachzugeben?“
    Mit einem kleinen Lächeln lehnte sie sich in dem verwitterten Korbsessel zurück. „Sie haben den richtigen Zeitpunkt abgepasst. Viele Jahre lang war ich nicht in der Lage, über die Entführung meines Sohnes zu sprechen. Und dann fand ich, es sei unnötig, die Geschichte wieder aufzuwärmen. Doch immer wieder werden Kinder entführt, und ich leide mit den betroffenen Eltern.“
    „Denken Sie, dass dieses Interview den Eltern helfen kann?“
    „Ihre Kinder zu finden? Sicher nicht.“ Kurz flackerten Trauer und Zorn in ihren Augen auf. „Aber vielleicht kann dieses Gespräch helfen, Licht in einige der ungelösten Fälle zu bringen. Ich habe nie über meine Ängste während der Entführung meines Sohnes gesprochen. Und ich tue es auch jetzt nur im Zusammenhang mit Clarissa DeBasse.“
    „Clarissa DeBasse hat Sie gebeten, uns dieses Interview zu geben?“
    Mit einem herzlichen Lachen schüttelte Alice den Kopf.
    „Clarissa bittet nie um etwas. Aber als ich mit ihr sprach und merkte, dass sie von diesem Projekt überzeugt ist, habe ich zugestimmt.“
    „Sie haben großes Vertrauen zu ihr.“
    „Sie hat mir meinen Sohn zurückgebracht“, erwiderte Alice. Sie sagte es mit einer solchen Schlichtheit und Ernsthaftigkeit, dass Alex den Satz einen Moment im Raum stehen ließ. Irgendwo im Garten begann ein Vogel zu zwitschern.
    „Genau darüber möchte ich gern mit Ihnen sprechen. Wie kamen Sie damals auf Clarissa DeBasse?“
    Im Hintergrund stand David, die Hände in den Hosentaschen, und hörte zu. Er erinnerte sich, dass A. J. ihm erzählt hatte, Clarissa habe viele berühmte Freunde. Alice Van Camp hatte sie über eine gemeinsame Freundin kennengelernt. Nach einer Stunde war Alice hingerissen gewesen von Clarissas Freundlichkeit und Geradlinigkeit. Aus einer Laune heraus hatte sie Clarissa gebeten, ihrem Mann zum Hochzeitstag ein persönliches Horoskop zu erstellen. Nachdem Peter Van Camp es bekommen hatte, war auch er fasziniert gewesen von Clarissas Fähigkeiten.
    „Sie hat mir Dinge über mich selbst erzählt“, fuhr Alice fort. „Nicht über meine Zukunft, verstehen Sie, sondern über meine Gefühle, über Erlebnisse, die mich nachhaltig beeinflusst haben. Nicht alles, was sie mir auf den Kopf zugesagt hat, gefiel mir. Wenn wir ehrlich sind, verschließen wir alle ganz gern die Augen vor einigen Wahrheiten. Aber ich bin immer wieder zu ihr gegangen, denn ich spürte, dass es mir hilft, was sie sagt. Und so hat sich eine tiefe Freundschaft entwickelt.“
    „Haben Sie an ihre hellseherischen Fähigkeiten

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