Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)
lachen bei dem Gedanken an ihre Kammerzofen, die Kleider aus Seide für sie ausgesucht und ihr Haar in komplizierte Frisuren gelegt und mit Schleifen und Edelsteinen verziert hatten.
Wer würde sie jetzt noch erkennen?
Und das war gut so. Sie hatte den Verdacht, schon zu viel Zeit verplempert zu haben. Der ungeduldige Blick auf Osborns Gesicht, als sie aus der Hütte trat, sagte ihr, dass er kurz davor gewesen war, in die Hütte zu stürmen und sie zu holen. „Hier entlang“, befahl er und führte sie auf eine Lichtung nicht weit von der Hütte entfernt. Breena hatte diesen Ort nicht entdeckt, als sie am ersten Tag um sein Zuhause herumgeschlichen war. Zielscheiben und mit Stroh gefüllte Jutesäcke lagen aufder ganzen Fläche verstreut, und Breena wurde klar, dass Osborn hier seine Übungen absolvierte.
Er warf ihr einen Stock zu.
„Ich dachte, du bringst mir bei, wie man ein Schwert benutzt“, sagte sie und betrachtete dabei das Schwert an seiner Hüfte. Ihr Blick wanderte wie von selbst immer weiter, bis sie ihn dorthin zurückzwang, wo er hingehörte.
Er verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Hast du je ein Schwert in der Hand gehabt?“
Breena schüttelte den Kopf. Als hätte ihre Mutter das je erlaubt. Ihre Brüder hätten ihr niemals eine Waffe in die Hand gegeben. Selbst die geliebten Söhne hätten es nicht gewagt, mit einem solchen Vergehen den Zorn der Königin auf sich zu ziehen. „Nein. Noch nie.“
„Deswegen benutzt du einen Stock. Du hast schon Schwertkämpfe gesehen?“
Sie nickte rasch. „Mein Vater hat nichts lieber getan, als Turniere abzuhalten. Die Ritter hoch zu Ross, die ihre Schwerter im großen Bogen geschwungen haben, waren sehr schön anzusehen.“
„Die Ritter, die am weitesten ausholen, sterben zuerst.“
Breena biss sich auf die Lippe, um nicht zu lächeln. War das etwa Eifersucht? Sie stellte sich stattdessen noch gerader hin. „Okay, nichts Ausgefallenes.“
„Halte dein Schwert, als würdest du mir in der Schlacht gegenüberstehen.“
Sie hob ihren Stock. Osborn stellte sich hinter sie, bis er ihr so nah war, dass seine warme Brust ihren Rückenberührte. Sie wollte den Duft nach Kastanien, den er verströmte, tief einatmen. Er musste von der Seife kommen, mit der er seine Haare gewaschen hatte.
Er hob seinen Arm und rahmte damit ihren Körper ein. „Beug deine Ellenbogen“, erklärte er, „und halte die Arme dicht am Körper. Deine Klinge wird sonst nur noch schwerer, und du willst, dass das Schwert die Arbeit leistet, nicht deine Arme.“
Die neue Stellung fühlte sich wirklich bequemer an.
Osborn positionierte ihre Arme vor ihrer Brust.
„Siehst du, wie du diesen ganzen Bereich offen gelassen hast?“, fragte er und fuhr mit den Fingern ihr Schlüsselbein hinab bis zwischen ihre Brüste.
Breena konnte nur nicken. Sie bekam eine Gänsehaut.
„Das ist dein verletzlichster Bereich. Du musst ihn immer schützen.“
Verletzlich fühlte sie sich auf jeden Fall. Und der Unterricht machte ihr wirklich Spaß. Die Hand zwischen ihren Brüsten war einen ganzen Berg gestopfter Socken wert.
Osborn ließ seine Arme von ihr ab, nicht ohne ihre Brüste, ihre Taille und ihre Hüften zu streifen. Breena konnte nicht verhindern, dass sie bebte. „Jetzt dreh dich um, und stell dich mir. Denk immer daran, der erste Schlag ist der wichtigste.“
„ Mein erster Schlag?“
„Egal“, sagte er mit einem Schulterzucken. „Entweder du schlägst zu und triffst, oder ein Gegner schlägt zu, und du wehrst ihn ab – so entscheidet sich, wer alsSieger hervorgeht. Wenn du zuerst zuschlägst, sorg dafür, dass du triffst. Sonst kommst du aus dem Gleichgewicht und bist ein leichtes Ziel für seinen Angriff … der dich umbringen wird.“
Breena setzte zu einem Einwand an.
„Du bist kleiner als jeder Mann, dem du dich stellst, und nicht so stark. Das sind nun einmal Tatsachen, Breena. Ich sage nicht, dass du deinen Gegner nicht schlagen kannst, aber du musst doppelt so gut sein wie er. Doppelt so vorbereitet. Du musst jede seiner Schwächen finden und sie zu deinem Vorteil nutzen. Was ist meine Schwäche?“
Breena betrachtete Osborns bereite Schultern, seine starken Arme und muskulösen Beine. Hitze stieg ihr in die Wangen, als sie sich vorstellte, wie ihre Hände den Weg nachfuhren, den ihre Augen genommen hatten – über seinen festen Mund mit der vollen Unterlippe, seine kräftige Brust mit den festen Muskeln hinab, über seinen flachen gespannten Bauch und
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