Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)

Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Monroe
Vom Netzwerk:
weil er den Dorfbewohnern damit Angst einjagte. Oder vielleicht waren es seine dunkelbraunen Augen selbst, die in den Menschen um sie herum Vorsicht weckten. Er sah sich ständig in der Menge um und wägte ab, ob von irgendwoher Gefahr drohte.
    Sie mochte als behütete Prinzessin aufgewachsen sein, aber Breena wusste, dass seine Aufmerksamkeit kein reiner Instinkt war. Ihre Brüder waren immerhin Krieger. Nein, ein Mann, der so wachsam und misstrauisch war, hatte sich selbst in Gefahr gebracht. Durch eigenes Verschulden.
    Die Geschichten, die sie als Kind gelesen hatte, versprachen in jedem Monster einen weichen Kern, aber Breena vermutete, dass Osborn jede Weichheit, die er einst in sich gehabt haben mochte, in den Boden gestampft und dann auf ihren Überbleibseln getanzt hatte.
    Breenas Mundwinkel zuckten bei dieser albernen Vorstellung.
    Osborn warf ihr einen scharfen Blick zu, und sie lachte laut auf. Sie schrieb ihr albernes Verhalten dem Schlafmangel zu und der Tatsache, dass ihr vor Müdigkeit jeder Knochen im Leib schmerzte. Aber es fühlte sich gut an zu lachen. Er blieb an einem Stand stehen, und sie ging weiter, weil sie wusste, dass er sie nicht aus den Augen lassen würde.
    „Brauchst du Hilfe?“, fragte eine Frau sie leise undwarf dabei einen schnellen Blick auf Osborn. Seine Aufmerksamkeit galt dem Seil, das er betrachtete, aber das würde ihn höchstens einen Augenblick ablenken. Sein wachsamer Blick würde bald wieder auf ihr ruhen.
    „Hilfe?“
    „Um fortzukommen“, erklärte die Händlerin, ihre Stimme nicht lauter als ein Zischen.
    Breena stiegen Tränen in die Augen, als ihr klar wurde, worauf die Frau hinauswollte. Sie wollte ihr dabei helfen, dem Furcht einflößenden Mann zu entkommen, der sie nicht aus den Augen ließ. Sie blinzelte die Tränen rasch fort. Weinen würde die Frau nur noch weiter beunruhigen und außerdem Osborns Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Breena gelang es nur, den Kopf zu schütteln, so sehr überwältigte sie die Freundlichkeit dieser Fremden. Sie hatte sich einem Krieger gestellt und gegen eine Kreatur der Blutmagie gekämpft, aber es war die Hilfsbereitschaft dieser einen Frau, die sie fast zu einem zitternden Häuflein Elend zusammensinken ließ.
    Die Frau kniff die Augen zusammen. „Man erzählt sich viel über den da. Er ist ein Killer. Gnadenlos.“
    Genau darauf hoffte Breena.
    „Wir haben eine Vereinbarung“, erklärte sie der Frau, die ihr trotz ihrer offensichtlichen Angst vor dem Mann geholfen hätte, wo sie konnte.
    Osborn hatte seinen Handel abgeschlossen und sah sie wieder mit wilder Miene an.
    Die Frau neben ihr hielt vor Angst fast den Atem an. „Bist du sicher?“
    Ihre Magie hatte sie zu diesem Mann geführt. Breena war so sicher, wie sie sein konnte.
    „Ich bin jeden zweiten Tag hier“, fuhr die Händlerin trotzdem fort. „Ich habe schon früher Frauen geholfen. Schick mir eine Nachricht, und ich tue, was ich kann, um dich von ihm wegzuholen.“
    Breena schüttelte wieder den Kopf. Der grobe Stoff des Hemdes rieb an ihren Brüsten.
    „Das wird nicht nötig sein. Aber ehrlich gesagt, es gibt etwas, das ich brauche.“
    Wenn Bernt und Torben es merkwürdig fanden, Breena weiterhin an der Seite ihres Bruders zu sehen, ließen sie es sich nicht anmerken. Sie setzten ihren Weg gemeinsam fort, schweigend, während Osborn noch weitere Waren von den Händlern erwarb. Niemand fragte sie, was in ihrem Paket war, und sie würde es ihnen nicht freiwillig erzählen. Diese Männer mussten nichts über ihre Unterwäsche erfahren.
    Manchmal schnappte sie einige Gesprächsfetzen aus der aufgeregten Menge auf.
    „Hast du gehört? Sie haben Unwin und Dudley gefunden, beide tot. In einer der Gassen.“
    „Diebe, alle beide. Überrascht mich nur, dass es sie nicht früher erwischt hat.“
    Niemand schien um die beiden zu trauern. Noch vor ein paar Tagen wäre der Gedanke an den Tod, daran, jemanden vor ihren eigenen Augen sterben zu sehen, furchterregend gewesen. Jetzt sah sie die Gnadenlosigkeit anderer in einem ganz anderen Licht, und der Todvon jenen, die ohne Gewissensbisse mordeten, kümmerte sie nicht mehr.
    An einem anderen Stand spekulierten die Verkäufer über den Täter. „Wer könnte es gewesen sein?“
    „So viele Fremde, wie an Markttagen ins Dorf kommen, wer weiß?“
    Beide Händler verstummten, als sie mit Osborn und seinen Brüdern an den Stand trat. Sie konnte nicht anders, als dem unglaublichen Duft nachzugehen, den dieser Stand

Weitere Kostenlose Bücher