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Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)

Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Monroe
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noch weiter hinunter.
    „Was ist meine Schwäche, Breena?“, fragte er, seine Stimme weniger lehrerhaft als vielmehr leise und rauchig.
    Ihre Blicke trafen sich.
    „Ich sehe keine.“
    „Dann irrst du dich. Ich bin groß, deswegen sind meine Beine ungeschützt. Ich bin schwer, wenn ich also einmal das Gleichgewicht verliere … ist es eine Katastrophe. Und ich bin ein Mann.“
    Und was für einer.
    „Und alle Männer sind an der gleichen Stelle verwundbar. Weißt du, wo?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Zwischen den Beinen.“
    Sie wusste, was sich zwischen seinen Beinen befand. Das harte männliche Fleisch war kaum zu übersehen gewesen, als er vor zwei Tagen am See gestanden und ihr dabei zugesehen hatte, wie sie sich anzog. Wache gestanden hatte vielmehr. Immer wieder blitzte in ihren Gedanken auf, was sie dort gesehen hatte, zu den unmöglichsten Zeiten, und es ließ sich nicht mehr vertreiben.
    „Mit dem Knie oder einem kräftigen Tritt dorthin bringst du die meisten Männer zu Fall und hast eine Chance zu fliehen. Und, Breena?“
    „Ja?“
    „Vertrau mir, warte nicht ab, ob er wirklich fällt.
    Mach einfach, dass du wegkommst.“
    Diese mysteriöse Stelle der Männer wurde immer interessanter.
    „Aber die meisten Männer schützen diesen Bereich gut. Du bekommst wahrscheinlich nur eine einzige Chance, nutze sie also. Lande einen Treffer.“
    Ein Zweig brach, und Breena wandte den Kopf. Bernt und Torben hockten hinter einem Findling und sahen ihnen zu.
    „Sieht aus, als hätten wir Gesellschaft“, bemerkte sie mit einem Lächeln.
    Osborn rieb sich den Nacken. „Nach dem Stand der Sonne sind sie schon eine ganze Zeit dort.“
    Breena sah ihn überrascht an.
    „Du musst immer wissen, was in deiner Umgebung vor sich geht. Was sich in der Ferne verbirgt. Wer sich versteckt. Wo der Boden locker und steinig ist. Deine Position gegen die Sonne. Ein Gegner, der in die Sonne blicken muss, ist im Nachteil. Auf unebenem Untergrund kann man leicht aus dem Tritt kommen. Ort und Zeit des Kampfes sind fast so wichtig wie deine Waffe und deine Fähigkeiten.“
    Sie würde nie wieder an ihrer Magie zweifeln. Ihre Gabe hatte ihr einen wahren Krieger beschert.
    „Was ist mit unseren zwei Zuschauern?“, fragte sie und neigte den Kopf in Richtung der Jungen.
    Sein Gesicht wurde ernst, und er ließ seine Schultern herunterhängen, als laste ein schweres Gewicht auf ihnen.
    „Wie alt warst du, als du, ähm, die Verantwortung für sie übernehmen musstest?“, fragte sie.
    „Fünfzehn, vielleicht auch vierzehn. Es scheint mir wie ein anderes Leben …“ Seine Stimme war ein müdes Seufzen. „Meine Kindheit liegt in weiter Ferne. Als wäre sie nie geschehen, nur eine Geschichte, so wie die, die du so gern erzählst.“
    Als ihre Brüder fünfzehn Jahre alt geworden waren, hatte der König täglich Ausritte mit ihnen unternommen und ihre Studien im Klassenzimmer und auf dem Übungsplatz beaufsichtigt. Was für Männer wären ihre Brüder ohne die Aufsicht ihrer Eltern geworden? Ihr Herz zog sich beim Gedanken an den kleinen Micah zusammen. Er war noch so jung, under hatte niemanden mehr. Sie schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter.
    Sie musste zu ihm, musste ihn bald finden.
    Breena fiel ein weiterer Grund ein, warum ihre Magie sie mit Osborn zusammengebracht hatte. Er brauchte sie – und seine Brüder ebenfalls.
    „Vielleicht möchten sie sich uns ja anschließen“, schlug sie vor. Ihre Stimme war dabei so sanft wie ein leichter Wind, damit ihr Vorschlag nicht ganz so verwegen wirkte.
    Osborn starrte sie einige Augenblicke an, aber seine Gedanken galten nicht ihr. Er seufzte noch einmal schwer, dann pfiff er. Die zwei Jungen standen auf. Sie sahen schuldbewusst aus und ein wenig besorgt.
    „Wollt ihr lernen, wie man kämpft?“, fragte er.
    Zwei Köpfe nickten begeistert.
    „Nehmt euch einen Stock.“
    Bernt lächelte sie zögerlich an, als er sich mit dem Stock in der Hand neben sie stellte. „Danke“, flüsterte er.
    „Er wusste, dass die Zeit gekommen war. Er brauchte nur einen Schubs.“
    „Wenn die Lektion in höfischer Etikette vorbei ist, machen wir mit dem Schwertkampf weiter“, rief Osborn laut.
    Da. Genau so hatten ihre Brüder einander geneckt und miteinander gescherzt. Es war schön zu hören, und zum ersten Mal wurde ihr etwas leichter ums Herz.
    Am Abend führte Osborn drei völlig erschöpfte Möchtegernkrieger zurück in die Hütte. Die Nachtluft hattesich inzwischen empfindlich

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