Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)
die realität ist tragisch genug«, brachte es enki auf den punkt.
»um zu unserem gespräch zurückzukommen, wir haben eine neue transportmethode für massereiche objekte, wie etwa planeten entwickelt. sofern wir die theorie schnell genug in die praxis umsetzen können, und das hoffen wir doch sehr, wird es uns möglich sein, mitsamt der erde innerhalb kürzester zeit an beinahe jeden beliebigen punkt der galaxis zu reisen.«
»wir wären dann in der lage, alle paar jahre, wie es uns eben gefiele, die position zu wechseln, neue sonnen anzufliegen und uns unerforschte bereiche der galaxis anzusehen. die narben waren so freundlich gewesen und haben unsere theoretischen überlegungen verfeinert und uns die entscheidenden hinweise gegeben, wo wir ansetzen und was wir verändern müssen.«
»ein raumschiff erde?«, bemerkte ich argwöhnisch, handelte es sich am ende doch um einen streich der beiden, gewachsen aus einem unvorhersehbaren anflug von humor.
»wenn es klappt.«
»dann lasst mal sehen wie so ein ›traumverstärker‹ aussieht.«
enki aktivierte das »high-end multimediagerät«. zuerst meinte ich nicht richtig zu sehen, wollten mir meine augen doch glauben machen, eine pyramide schwebe vor mir im raum.
nicht das dreidimensionale abbild der pyramide verblüffte mich, an hologramme war ich inzwischen gewöhnt, die pyramide selbst war es die mich in erstaunen versetzte.
»das ist doch eine stinknormale steinpyramide und das soll ein traumverstärker sein?«, fragte ich verwundert.
»ja, warum? fehlt etwas?«
entweder spielte eridu seine schabernackrolle perfekt oder er war wirklich überrascht.
»wo sind die antennen?«
wenn sie schon ihre späßchen mit mir treiben wollten, von mir aus, ich würde sie allerdings auch ein wenig an der nase herumführen.
»welche antennen?«
die frage brachte eridu wohl etwas aus dem konzept.
»wenn du die feldverstärker meinst, die spitze ist aus reinstem silikakristall, ebenso die kanten.«
ich schüttelte den kopf.
»nein, nicht die. ich sehe keine empfangsantennen für das satellitenfernsehen, wie soll ich ohne entsprechend große auswahl den geeignetsten schlummerkanal finden.«
»ich soll doch träumen? dann müssen mindestens hundert programme her. ich bin auf diese einschlafhilfen angewiesen, ohne die geht überhaupt nichts. wohl noch nie etwas von der ›multi-fernsehkanal-schlaftherapie‹ gehört?«
die drei sahen mich an, als wäre ich das grüne männchen vom mars, welches ihnen gerade eröffnet hatte, der präsident der vereinigten staaten ließ in den medien verlauten, er werde im nächsten winter auf lange unterhosen verzichten und, dem zeitgeist entsprechend, nur noch bodys tragen. aus diesem grund würde der dollarkurs in den nächsten stunden mit beinahe unwahrscheinlicher sicherheit ins bodenlose fallen, und es wäre daher von größtem vorteil, alle dollaranleihen so schnell als irgendwie möglich abzustoßen.
»was habt ihr?«, fragte ich unschuldslammmäßig.
»das war wieder einer deiner nicht nachvollziehbaren scherze oder? du hast in wirklichkeit noch nie einen trifeld-quant-kollektor gesehen, stimmt’s?«
ithaks fragen verrieten, sie war sich nicht ganz sicher, ob ich nur spaß machte oder satellitenantennen wirklich zum standardinventar einer pyramide gehörten.
meine wenigkeit zweifelte allerdings auch immer stärker an einer verschwörung durch diese drei liebenswerten mardukianer. dem anschein nach sahen tri-x-y-kollektoren wirklich wie pyramiden aus. überlegte ich es mir genauer, richtfunkantennen sahen ja auch wie antennen aus und nicht wie tödliche laserkanonen.
ich zuckte mit den achseln.
»ok, ich gebe mich geschlagen, ihr habt gewonnen. pyramiden dienen zur bündelung von was weiß ich was für felder und nicht als grabstätten für größenwahnsinnige pharaonen.«
»wisst ihr, wovon der redet? vielleicht war er gestern zu lange an der sonne, vielleicht sollten wir einen arzt ...«, ithak sah die beiden physiker ratlos an.
»schon gut, schon gut, mit mir ist alles in ordnung.«
»ihr wollt die erde demnach tatsächlich retten und nicht bloß eine nette vergnügte stunde auf meine kosten verbringen?«
»ja, wollen wir, haben wir dir doch schon gesagt. weshalb glaubst du uns nicht?«
enkis verzweifelter blick sprach bände, er konnte es offenbar nicht fassen, dass ich seinen ausführungen misstraute.
»ihr habt mich überzeugt, es ist nur ..., auf der alten, meiner erde gab es hunderte pyramiden, verstreut
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