Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)
gerade erfolgreich, wenn ich ehrlich mit mir war, sogar sehr wenig erfolgreich gewesen waren.
»und dass du ihr deinen körper geliehen hast, und sie deine hilfe auch angenommen hat, beweist mir, dass ich recht hatte, sie ist sonst nämlich nicht der typ, der sich von jemandem helfen lässt. ist ein verdammter sturkopf, musst du wissen ..., ach ja, hab’ vergessen, du weißt es jetzt ohnehin besser als ich.«
ich wollte etwas sagen, doch eridu schnitt mir das wort ab.
»nein, nein, sage nichts, ich weiß, was du für sie getan hast und ich bin dir wirklich aus tiefstem herzen dankbar, keine ahnung, wie ich dir meine dankbarkeit zeigen soll ..., auf jeden fall hast du etwas gut bei mir.«
»ihr steht euch wohl sehr nahe, wie lange kennt ihr euch schon?«, fragte ich.
»ich dachte du wüsstest es, man sagt, ihr seid jetzt eine person, stimmt das denn nicht?«
ich nickte. er hatte recht, ich müsste es eigentlich wissen.
»ach ja, ich erinnere mich, ich bin deine nichte«, sagte ich lachend.
»tut mir leid, onkel, dass ich kurz darauf vergessen habe, wer du bist. doch es ist nicht immer einfach, sich an so viele dinge erinnern zu müssen, die teil eines anderen menschen, mardukianers sind ...«
»weißt du noch, damals, als du mir die geschichte von den fliegenden gendomonstern erzähltest, und ich danach vor angst, mitsamt meiner decke, unters bett kroch und die nacht dort verbrachte?«
»ja, nur zu gut. am nächsten morgen musste ich dir erst eine halbe stunde lang gut zureden, damit du wieder hervorkamst, die geschichte war wohl doch nicht das richtige für ein dreijähriges mädchen.«
enki kam zur tür herein und begrüßte uns beide ebenso herzlich wie vorhin eridu.
»ich wäre früher gekommen, doch weiß ich um deine vorliebe für kartenmaterial und konstruktionspläne auf gedrucktem papier. ich musste erst einen geeigneten papierersatz besorgen. hattet ihr keine computer?«
»doch, doch, leider verstanden sie einander nicht sehr gut. so musste eben alles auf papier ausgedruckt und dort, wo es benötigt wurde, ein weiteres mal eingetippt werden, die verschiedenen hersteller dieser blechkisten konnten sich eben nicht auf eine einheitliche norm einigen. es lebe der freie wettbewerb kann ich da nur sagen.«
»ziemlich umständlich, nicht? kein wunder, dass neunzig prozent der arbeitszeit damit vergeudet wurde, die einzelnen daten auf den neuesten stand zu bringen, sie an andere systeme anzugleichen und eingabefehler zu beseitigen und nur noch klägliche zehn prozent für kaffeetrinken und innovatives denken übrig blieben.«
»diese zehn prozent reichten allerdings aus, die menschheit mit massenhaft unentberlichen technischen geräten zu beglücken, wie intelligente marschflugkörper, noch intelligentere raketenabwehrsysteme, gedankengesteuerte ›unsichtbare‹ kampfflugzeuge, mikrowellenherde, funktelefone, soziale netzwerke und virtuelle welten. es war daher nicht verwunderlich, dass dabei die entwicklung des intellekts auf der strecke blieb und sich auf kakerlakenniveau einpendelte. doch was soll’s, ist alles ur k alter kaffee.«
»falls es euch nichts ausmacht, klärt mich jetzt bitte über euer projekt auf. ich platze vor neugier, und noch was, vergesst den papierkram, inzwischen hab’ ich mich mit euren computersystemen angefreundet, ich beginne langsam, sie zu verstehen. wo wollt ihr beginnen?«
»um es kurz zu machen«, enki nahm einen der kristallinen datenspeicher, ging zu einem projektor und legte den kristall auf die lesefläche, »wir wollen marduk, deine erde, aus dem gefahrenbereich der sterbenden sonne transportieren, an einen ort deiner wahl.«
»was wollt ihr?«
ich kippte fast vom stuhl.
»wie wollt ihr das anstellen?«
ich war vollkommen baff, war’s ein scherz? nein, sagte ich zu mir, die beiden machten nie scherze, nicht auf kosten der wissenschaft.
»ich habe mich erkundigt. in den paar jahren, die uns noch bleiben, ist ein transport nicht machbar. habt ihr irgendwo zaubern gelernt, am schnupperkurs ›wie werde ich magier in drei tagen?‹ teilgenommen? ihr bindet mir doch keinen meister petz auf, oder?«
»meister petz?«
fragende blicke kreisten mich ein.
»ach so, verstehe«, wieder eine dieser kryptischen redensarten. warum muss bei euch erdlingen auch immer alles so kompliziert sein.
»nein, wir lügen dich nicht an, was hätten wir auch davon?«
»spaß.«, antwortete ich kurz, »ihr macht wohl nie witze? wie hält man das aus?«
»wieso witze machen,
Weitere Kostenlose Bücher