Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)
und nicht nur für mich erfreulichste nachricht war sicher die über das ende des konfliktes mit den »narben«. einer gruppe navigatoren unter thots führung war es endgültig gelungen, mit ihnen kontakt aufzunehmen und alle missverständnisse aufzuklären.
nicht nur das, kaum war das tragische schicksal dieser geschöpfe im universum bekannt geworden, machten sich auch schon legionen von suchtrupps auf den weg, mit ihnen gemeinsam die fehlenden »teile ihres ganzen« zu suchen. es war, als ob das gesamte imperium aufgebrochen war, mit dem einen ziel, die »narbenschiffe« zusammenzuführen.
man vergaß auf grenzkriege und erbstreitigkeiten, jeder rassenkonflikt, jede messerfehde war mit einem mal begraben, ein jeder war bereit, das universum neu zu entdecken.
und ein »narbenschiff« war das geeignetste mittel dazu. wer das glück hatte, von einer »narbe« auf eine rundreise mitgenommen zu werden, erlebte wahre wunderdinge. jeder fand im schiff seine gewohnte umgebung vor, konnte sich in dem schiff wie zu hause fühlen und in nullzeit beinahe bis an die grenzen des universums vorstoßen.
durch die überragende, aus heutiger sicht unverständliche, nicht nachvollziehbare technik dieser vor urzeiten zum leben erweckten künstlichen lebensform, schrumpfte das weltall auf wohnzimmergröße. es gab keinen ort, den man nicht mit ihnen erreichen konnte.
das wunderbarste daran war aber, dass lebensformen unterschiedlichster herkunft, wie zum beispiel methanatmer und sauerstoffatmer, auf klobige schutzanzüge und übersetzungsgeräte verzichten und sich trotzdem in ein und demselben raum aufhalten, sich unterhalten und sogar einander berühren konnten.
»was meinst du, ob diese euphorie lange anhält?«, wollte ich von ithak wissen, »oder wird man bald wieder zur tagesordnung übergehen und einander das leben unnötig schwer machen?«
»die humanoiden werden sicher sehr bald in ihren alten trott verfallen, bei den anderen völkern, keine ahnung? doch was soll’s, hauptsache, die kriege haben vorerst ein ende gefunden, in den nächsten jahrzehnten dürfte es im großen und ganzen friedlich bleiben.«
»sieht nicht so aus, als ob eines der uns bekannten völker, nach den schrecklichen ereignissen der letzten jahre, lust auf eine neue auseinandersetzung hat. und was die noch unentdeckten lebewesen angeht, ich glaube nicht, dass sich das imperium auf noch so einen sinnlosen krieg, wie den gegen die raptorianer einlassen wird. man wird in zukunft wohl eher auf eine expansion verzichten, als einen neuen konflikt heraufzubeschwören.«
»einen schönen tag ihr beiden, tut mir leid, dass ihr solange warten musstet, wir konnten leider nicht früher aus helio weg. die primärtraumverstärker mussten neu justiert werden und das hat etwas länger gedauert, als ursprünglich geplant«, begrüßte eridu uns mit einer langen und herzlichen umarmung, wie zwei freunde, die er nach ewig langer zeit zum ersten mal wiedersah.
»traumverstärker?«, fragte ich neugierig, »was soll der bewirken, träumt man dadurch intensiver, eine neue form der traumtherapie?«
»ach, der name sagt überhaupt nichts über die funktion dieser verstärker aus, wir haben ihn nur gewählt, weil es einer unserer vielen träume war, mal einen solchen verstärker zu entwickeln und wir eigentlich immer noch nicht wissen, ob er überhaupt funktionieren wird«, klärte er mich auf, »wenn du etwas geduld hast, enki kommt gleich mit dem dokumentationsmaterial und danach werdet ihr näheres erfahren, das heißt, ithak ist ohnehin schon mit allen details vertraut, hat sie dir nichts erzählt?«
er sah mich fragend an.
»sie hat also nicht«, sagte er mit einem grinsen im gesicht, das gar nicht zu ihm passen wollte.
»nein, es war ja eure idee, also solltet schon ihr diejenigen sein, die ihm diese neuigkeit überbringen.«
»wovon, zum teufel redet ihr? was ist so geheim, dass ich es nicht erfahren darf?«
»hab’ geduld, enki kommt ja gleich«, sagte ithak mit einem augenzwinkern.
»ich habe gehört, isu geht es besser?«
ich nickte.
»danke, dass du sie wieder ins reich der lebenden zurückgebracht hast. ich hatte die hoffnung schon aufgegeben. damals, als ich sie das erste mal im regenerationsbecken liegen sah ...«
»ich wusste, ihr beide würdet euch gut verstehen, hab’s gleich gemerkt, als ihr das erste mal bei mir ward, damals als wir dich gefunden haben.«
ich musste grinsen, er wusste ja nicht, dass meine ersten annäherungsversuche nicht
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