Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)
stadt aus. sie strahlte eine gelassene ruhe aus und fügte sich auch in dieser beziehung nahtlos in die umgebung ein. ich konnte keine autos oder ähnliche fahrzeuge erkennen. es gab nur einige kleinere fluggeräte, die geschäftig zwischen den häusern umherschwirrten.
wieder hatte ich heftig aufkommende zweifel über mein wachsein. träumte ich immer noch? dies alles war so romanhaft. ich fühlte mich in einen sf-film versetzt.
»wo zum teufel gab es auf der erde eine solche stadt, solche flugzeuge und vor allem solche menschen?«
ich grübelte noch einige zeit über diese fragen nach, aber mein körper verlangte, nach all diesen anstrengungen, nun doch endlich den wohlverdienten genesungsschlaf anzutreten. vielleicht hatten die fremden auch etwas zu viel des beruhigungsmittels verwendet und ich wurde deshalb plötzlich so unerträglich müde. ich fiel in einen langen traumlosen schlaf.
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ich war zwar noch etwas benommen, bestimmt eine unerwünschte nebenwirkung der fremden medikamente, doch hatte man meinen körper offenbar wieder völlig in seinen alten zustand gebracht.
»ich bin wohl sehr lange bewusstlos gewesen«, stellte ich fest, da nirgendwo narben zu erkennen waren und auch meine rippen sich wieder beruhigt hatten.
der raum, in dem ich untergebracht war, ähnelte sehr einem krankenzimmer. kahle, grüne wände, ein tisch, eigentlich nur eine kunststoffplatte, die an einer wand befestigt war. zwei seltsame stühle, die aussahen, als hätten sie gerade einen designpreis gewonnen und wären dem krankenhaus als leihgabe zur verfügung gestellt worden, da sie sonst niemand haben wollte.
ein spartanisches bett in einer wandnische, die gerade hoch genug war, um sich darin aufrichten zu können, ohne gleich irgendwo mit dem kopf anzustoßen.
außen auf der wand, um das bett verteilt, hingen seltsame, dem anschein nach medizinische geräte. sie hatten ein gänzlich fremdartiges aussehen. ich konnte keine übereinstimmungen mit der mir vertrauten technik finden. es gab keine bildschirme, keine eingabegeräte, wie etwa tastaturen oder wenigstens schalter und regler.
ich hatte nicht die leiseste ahnung, wie man diese dinger aktivierte, schon gar nicht, wie man sie bediente.
vielleicht waren sie in betrieb und überwachten mich? warum hatte sich bis jetzt noch niemand um mich gekümmert? ich war immerhin schon seit ungefähr drei stunden wach.
»entweder haben die hier sehr viel zu tun oder die betreuung ist wirklich mies. kann ja auch sein, dass sie zahlende patienten besser behandeln. durch mich werden sie auf keinen fall sehr reich werden.«
ich ging wieder zum fenster und blickte hinaus. abermals traf mich die unbeschreibliche schönheit dieses planeten mit voller wucht. ein unheimlicher gedanke schlich in mein bewusstsein. plötzlich fühlte ich mich lichtjahre von meiner heimat entfernt. etwas in mir wollte auf die tatsache bestehen, ich wäre nicht mehr auf der erde.
»tatsache? dies konnte doch unmöglich der wahrheit entsprechen.«
»wo auf der erde gab es ähnliche paradiesische plätze?«
»es gibt sie sicher, ich war eben noch zu wenig weit gereist.«
»hast du schon mal von menschen mit grauer haut gehört?«
»nein, aber ...«
»oder von fluggeräten ohne sichtbare antriebsaggregate, die sich fast völlig lautlos fortbewegen, senkrecht starten und ohne piloten auskommen?«
»wer weiß, was die militärs geheim halten?«
»dieses zimmer?«
langsam kamen mir wirklich zweifel. ich war zwar ein großer fan von sf-stories, glaubte an extraterrestrische intelligenzen und auch an die möglichkeit, riesige entfernungen in beinahe »nullzeit« zurücklegen zu können, doch wer könnte schon interesse daran haben, mich zu entführen und an diesen ort zu bringen? ich war zwar einzigartig, hielt mich aber trotzdem nicht für derart wichtig, der erste sein zu müssen, der auf außerirdische traf.
»andererseits, wer sagt denn, dass ich der erste war? warteten schon andere auf mich? hatten wir irgendeine mission zu erfüllen?«
»blödsinn. jetzt geht deine fantasie mit dir durch. es gibt sicher eine logische erklärung für diese ereignisse.«
»und wenn doch? kann ja sein, dass ich zufällig in ein experiment geraten bin. auch dafür gibt es in der sf-literatur genügend beispiele.«
»sf-literatur, du sagst es.«
»vielleicht ein wenig chaostheorie? du warst besoffen, bist vom stuhl gekippt und hast dadurch eine kettenreaktion ausgelöst, die auf einem planeten, tausende lichtjahre von dir
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