Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)
hinterließen flugzeuge ihre spuren und fast alle diese dinge machen lärm.
hier war nichts von dem zu sehen oder zu hören. kein einziges künstliches gebilde oder irgendein störendes geräusch. nur die im harmonischen einklang stehende natur. es war das paradies.
wäre ich nicht in einer so elenden verfassung gewesen, würde ich mich hier richtig wohlfühlen. keine menschenseele im umkreis von hunderten kilometern. keine hektik, keine nervtötenden vorgesetzten, kein lärm. die absolute ruhe.
nur die geräusche der tiere des waldes. vogelgezwitscher, das schnattern von wildgänsen, ein leichtes säuseln der blätter, die in der sanften brise des abendwindes hin und her schaukelten. es war ein wunderbarer ort und ich konnte mich nicht daran erfreuen.
ich war total erledigt. so beschloss ich, irgendwo einen einigermaßen geschützten ort zu suchen und dort die nacht zu verbringen. ich entschied mich, auf einen der riesenbäume zu klettern und es mir in seinen ästen möglichst bequem zu machen. ich aß noch von den beeren und begann mit dem aufstieg. es kostete gewaltige anstrengungen, mich in dem dichten gewirr aus ästen, lianen und anderen schmarotzerpflanzen nach oben zu kämpfen.
endlich oben angekommen fiel ich, einer ohnmacht nahe, auf einem der weit ausladenden äste bäuchlings hin und stieß sogleich einen schmerzensschrei aus, dem einige nicht druckreife flüche folgten. ich hatte auf meine gebrochenen rippen vergessen und diese, so wollte es mir mein gefühl weißmachen, hatten soeben meine lungen in einen unansehnlichen brei verwandelt. vorsichtig drehte ich mich auf den rücken und war mehr den je davon überzeugt, nie wieder, für nichts auf der welt, würde ich mich auch nur einen einzigen millimeter von diesem ort fortbewegen. ich fühlte mich, als hätte ich gerade einen dauerlauf auf den mount everest hinter mir.
etwas später, wieder einigermaßen zu atem gekommen, sorgte sich mein gehirn schon wieder über ganz andere dinge.
»dieses gewirr aus zweigen und blättern gibt mir genügend halt und die gewissheit, nicht im schlaf hinunterzufallen und mir unter umständen mein genick zu brechen.«
»wozu machte ich mir eigentlich noch sorgen?«
»möglicherweise hast du eine blutvergiftung oder innere verletzungen und wachst morgen früh gar nicht mehr auf. vielleicht wäre es besser, du stürzt im schlaf hinunter und musst dich nicht mehr mit diesen schmerzen herumschlagen.«
ich zwang mich zur ruhe und überlegte wieder, wo ich wohl sein mochte. die sonne versank, die dämmerung brach herein und minuten später war es völlig dunkel.
»also war ich irgendwo in äquatornähe. wo am äquator gab es so hohe berge?«
»südamerika? die anden? ja die waren sehr hoch und flüsse gab es zur genüge. doch für den fall, dass die sonne noch im westen unterging, wovon ich trotz meiner obskuren erlebnisse ausging, diese berge hier waren im norden.«
»wenn ich im amazonasgebiet wäre, dann müssten sie auch im westen zu sehen sein und dort war nur endloser dschungel. der regenwald am amazonas schied also aus.«
»zentralafrika? hier fehlten die hohen berge.«
»malaysia? indonesien? dito, zu niedrige berge.«
»es gab nur einen einzigen gebirgszug auf der erde, der diese gewaltigen höhen erreichte, der himalaja. grenzte der an einen tropischen regenwald?«
es tauchten bilder aus spielfilmen in meinem kopf auf, die in vietnam, in thailand oder kambodscha spielten. überall kamen wälder wie dieser hier vor. nur lagen diese länder doch etwas abgelegen vom himalaja gebirge.
»gab es in indien regenwälder?«
irgendwo im norden indiens oder pakistans musste ich sein, falls meine theorie stimmen sollte. doch dort wiederum war der äquator zu weit entfernt, um die schnell einbrechende dunkelheit erklären zu können. vielleicht täuschten mich auch meine, nach diesem trip verständlicherweise völlig überarbeiteten sinne und die berge waren gar nicht so hoch, die ausdehnung des massivs gar nicht so gewaltig, wie ich annahm und ich saß irgendwo an einem ganz anderen ort der erde fest, vielleicht doch in ecuador, peru oder sonst wo.
blieb immer noch die frage, was mich hierher gebracht hatte. meine gedanken schweiften ab. ich betrachtete den see, blickte zum prachtvollen sternenhimmel hinauf. auch die sterne schienen mir fremd. ich konnte kein mir bekanntes sternbild erkennen, obwohl ich mich früher mal sehr intensiv mit astronomie beschäftigt hatte.
doch dieses problem war im augenblick
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